Honduras: Erste Erfolge gegen Putschfinancier

Sonntag, 17. April 2011

Die Perspektive stimmt nicht ganz bei der folgenden Mitteilung von "Rettet den Regenwald": Es waren nicht primär und einzig ihre "monatelangen Recherchen und Vorarbeit", die zum Erfolg gegen den Mörder und Grossunternehmer Miguel Facussé, Besitzer des erwähnten Unternehmens Dinant, geführt haben, sondern zuerst der anhaltende Widerstand der Bäuerinnen und Bauern im Gebiet des Bajo Aguán, den sie schon mit über 20 Ermordeten "bezahlen" mussten. Abgesehen davon ist aber die Protestaktion von "Rettet den Regenwald" sehr schön. 


 http://www.regenwald.org/erfolge

Stromriese EDF beendet Klima-Projekt mit Palmölkonzern Dinant in Honduras

14.04.2011
 
Nach den Protesten von Rettet den Regenwald, Biofuel Watch und CDM Watch beendet der französische Stromkonzern EDF sein Klima-Projekt mit dem Palmölkonzern Dinant in Honduras. Dinant hat mit den Erweiterungen der Palmölplantagen einen blutigen Landkonflikt mit mindestens 23 Morden an Kleinbauern und einem Journalistenpaar verursacht. Lesen Sie dazu unsere aktuelle Protestaktion Honduras: 25 Morde für Palmöl mit Weltbank-Kredit.

Über den sogenannten Clean Development Mechanism (CDM), ein umstrittenes Handelssystem mit Umweltverschutzungsrechten der Vereinten Nationen, hatte EDF die „Klimaschutzprojekte“ des Palmölherstellers in Honduras finanziert. Dabei soll Methangas aufgefangen werden, das in großen Mengen aus den Abwässerteichen einer Palmölmühle von Dinant entweicht. Methan ist ein sehr starkes Treibhausgas.

Rettet den Regenwald begrüßt die rasche Entscheidung von EDF, die eine Woche nach dem Start der Aktion auf der englischen und spanischen Webseite des Vereins fiel. Dieser Schritt ist auch eine Ohrfeige für den TÜV Süd, der die beiden Klimaschutzprojekte geprüft und zertifiziert hatte.

Der Protestaktion waren monatelange Recherchen und Vorarbeit vorangegangen. Jetzt muss noch die britische Regierung ihre Zulassung der Klimaschutzprojekte von Dinant streichen. Europäische Konzerne und Regierungen dürfen sich nicht mit Klimageldern an den Projekten von Firmen beteiligen, die für Mord und Landraub verantwortlich sind.

Generell ist der Handel mit Verschmutzungsrechten kein geeignetes Instrument, um den Klimawandel und die Kontamination der Natur zu bekämpfen. Es bringt nichts, wenn die reichen Länder des Nordens sich von ihren massiven Umweltzerstörungen freikaufen, indem sie in Industrieprojekte im globalen Süden investieren. Klimagase und Umweltverschmutzung müssen dort bekämpft und vermieden werden, wo sie entstehen.