CHIAPAS
Paramilitärs attackieren Zapatistas: Vertreibungen und Verschwundene
in der Gemeinde Comandante Abel
Am 6. September eskalierte die Gewaltspirale gegenüber der neuen
zapatistischen Gemeinde Comandante Abel im autonomen Bezirk La
Dignidad, in der nördlichen Zone. Comandante Abel ist eine
neugegründete zapatistische Gemeinde. Sie besteht seit Mai 2012,
nachdem sie sich aufgrund anhaltender Aggressionen von den
nicht-zapatistischen BewohnerInnen San Patricios abgespalten haben.
Bewaffnete Paramilitärs, identifiziert als Mitglieder der
regierungstreuen Organisation Paz y Justicia feuerten mit Waffen
verschiedenen Kalibers gegen die Gemeinde und raubten Land von den
zapatistischen Unterstützungsbasen. Am 8. September wurden 70
zapatistische Familien vertrieben und suchten in den umliegenden
Bergen Schutz. Sie befinden sich in prekären gesundheitlichen
Bedingungen mit schlechter Lebensmittelversorgung. Die Vertriebenen
befinden sich, nach Informationen, die das Menschenrechtszentrum
FrayBa erhalten hat, an einem sicheren Ort. Des weiteren ist die Zahl
der Vermissten auf 14 Personen angestiegen; unter ihnen zwei Kinder.
Der Rat der Guten Regierung von Roberto Barrios denunziert: «Dies ist
der gleiche Krieg zur Aufstandsbekämpfung, den die Reichen und
Mächtigen gegen unsere Organisation und unsere Gemeinden im Widerstand
führen. Die Regierung will Blutvergiessen und Tod, während unsere
Gemeinden in Widerstand versuchen ihr Leben mit den uns zur Verfügung
stehenden Mitteln aufzubauen, nämlich der Mutter Erde, auf der wir
leben.»
Eilaktion zum Unterschreiben: http://www.chiapas.eu/ua2.php?
Übersetzter Artikel aus der Jornada, 11.09.2012:
http://www.chiapas.eu/news.
Hintergrundinfos zur zapatistischen Gemeinde Comandante Abel:
http://www.chiapas.eu/news.
Alberto Patishtán verliert das Augenlicht
Das Menschenrechtszentrum FrayBa meldet, dass der politische Gefangene
Alberto Patishtán aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung im
Gefängnis erblindet ist. Seit Jahren weist Patishtán auf seine
mangelnde medizinische Betreuung in der Haft hin. Das fehlende
Interesse des mexikanischen Staates hat bewirkt, dass der politische
Gefangene allmählich erblindet ist. Im Frühling haben wir
Protest-Postkarten an die mexikanische Botschaft geschickt: wir
forderten die Freilassung von Patishtán. Ende August erwirkten die
Rechtssprechung des obersten mexikanischen Gerichtshofs und
internationale Proteste (aus mehr als 30 Ländern), dass Patishtán aus
dem Hochsicherheitsgefängnis in Sinaloa wieder zurück nach Chiapas
verlegt wurde. Das FrayBa, die Familie und Gemeinde Patisháns haben
neue Protestaktionen initiiert, um die Freilassung durch den Obersten
Gerichtshof zu erreichen.
Infos auf Spanisch:
http://enlacezapatista.ezln.
Briefvorlage an den Obersten Gerichtshof unter: http://www.frayba.org.mx/
MEXIKO
Peña Nieto ist offiziell neuer Präsident von Mexiko
Die Anerkennung der Präsidentschaftswahlen vom 1. Juli 2012 durch das
mexikanische Bundeswahlgericht (TEPJF) wird von der Opposition sowie
Menschen- und Bürgerrechtsorganisationen weiterhin scharf kritisiert.
Die studentische Bewegung #YoSoy132 (#IchBin132), die unterlegene
Partei der Demokratischen Revolution (PRD) und unabhängige Medien
hatten schon unmittelbar nach der Wahl Vorwürfe erhoben, nach denen es
flächendeckend zu Stimmenkauf, Korruption, Wahlfälschung und Diebstahl
von Wahlurnen gekommen sein soll.
Weiterlesen unter:
http://amerika21.de/
Mutige Journalistin, Lydia Cacho, flieht nach Morddrohung ins Ausland
Journalistin, Autorin und Menschenrechtsaktivistin Lydia Cacho hat
vorübergehend das Land verlassen. Die 49-Jährige hatte am 29. Juli bei
sich zu Hause in Cancún gearbeitet, als sie eine Morddrohung über ihr
Handfunkgerät erhielt, welches für Notfälle eingerichtet war. Cacho
recherchierte und veröffentlichte Artikel und Bücher zu brisanten
Themen. Seit der Veröffentlichung ihres Buches Los demonios del Edén
(Die Dämonen des Paradieses) im 2005 erhielt sie wiederholt
Todesdrohungen und Schikanen. Sie hatte darin über einen
Kinderpornographie-Ring berichtet, der mit Wissen und unter dem Schutz
von Politikern und Geschäftsleuten operierte. Nach der jüngsten
Drohung musste Mexikos Generalstaatsanwältin Marisela Morales
eingestehen, dass die Behörden die Sicherheit von Cacho nicht mehr
garantieren könnten.
Artikel in der Baz:
http://bazonline.ch/ausland/
Weiterer Artikel im Tagesspiegel:
http://www.tagesspiegel.de/
Und im Blickpunkt-Lateinamerika:
http://www.blickpunkt-
Immer mehr Umweltkonflikte
Konflikte um natürliche Ressourcen häufen sich in Mexiko. Der Bericht
nimmt vor allem Bergbauprojekte von kanadischen Unternehmen ins Visier.
Weiterlesen: http://amerika21.de/analyse/
Die Verschwundenen sind nicht vergessen
Anne Huffschmid berichtet über die Problematik der Verschwundenen in Mexiko.
Hintergrundartikel:
http://www.nzz.ch/aktuell/
Bansky in Mexiko
Bansky, der bekannte Graffitikünstler, der sich auch in London an den
diesjährigen Olympischen Spielen präsent zeigte, war kürzlich in
Chiapas, wo er einige Murales sprayte und mit der EZLN Fussball
spielte. Bereits 2001 war Bansky in Chiapas, unterwegs mit den «Easton
Cowboys and Cowgirls», einem antirassistischen und antisexistischen
Fussballteam, und malte Murales, die den Kampf der EZLN gegen die
Regierung darstellten.
Weiterlesen:
http://www.sopitas.com/site/
Huffingtonpost:
http://www.huffingtonpost.com/
HINWEISE
Vormerken!: «Escenario de Guerra: Kriegsszene Theaterlesung, Vortrag
und Diskussion zur Situation in Ciudad Juárez, Mexiko»
Organisiert vom Öku-Büro München mit Perla de la Rosa und Guadalupe de
la Mora (Theaterkollektiv Telón de Arena, Ciudad Juárez)
Der genaue Ort (Zürich) und das Datum (zwischen dem 17. und 29.
November 2012) werden noch bekannt gegeben.
«Blog: Tortilla-Digital»
Die Autoren, Beobachter im Einsatz mit Peace Watch Switzerland,
thematisieren Menschenrechte in Guatemala und Honduras.
http://tortilladigital.
Ausbildung für internationale Menschenrechtsbegleitung mit PWS (Peace
Watch Switzerland):
Lateinamerika: 28. 10. bis 3. 11. 2012,
Palästina: 27. 9. bis 30. 9. und 18. 10. bis 21. 10. 2012
Mehr Infos: www.peacewatch.ch
Tel. 044 272 27 88