Der Text von Roaa Shamallakh aus Gaza Don’t call us heroes ist absolute Pflichtlektüre. Auf die westliche Herrenmenschen-Haltung, die noch jede Verschärfung der Vernichtung als humanitäres Problem betrachtet (wenn überhaupt), geht sie schon gar nicht mehr ein. Ihre Sätze gehen tiefer. Und sie wehrt sich gegen die Instrumentalisierung von Überlebenden (wie sie selbst) als Helden/Heldinnen: «Survival in Gaza isn’t a triumph. It’s a necessity … Our resilience is not born of choice. It is the reflex of the oppressed, the instinct to hold on when there is nothing left. If you see us, do not call us invincible (…) Call us what we are: human.”
Sie zitiert die Sätze ihres umgebrachten Lehrers und Mentors Refaat Alareer: «If I must die, you must live to tell my story.” Seine Worte, sagt sie, gaben ihr eine Aufgabe. Aber auch das war keine Stärke, sondern “a survival mechanism, a way to endure the endless mad cycle of fear and loss.”
Staying alive is the reflex of the oppressed. (Hadi Daoud / APA Images)