Im Bezirk Comuna 13 haben soziale Organisierung und paramilitärische Gewalt eine lange Geschichte. Vor zehn Jahren fand hier die größte urbane Militäraktion der kolumbianischen Geschichte statt. Bei der vom 16. bis zum 19. Oktober 2002 andauernden "Operación Orión" drangen 1.500 Soldaten in das bis dahin von keiner paramilitärischen Organisation dominierte Viertel ein. Es gab mehrere Tote, viele Verletzte und hunderte Festnahmen. In der Folge mobilisierten die Bewohner zu massiven Protesten und zivilgesellschaftliche Organisationen begannen einen Prozess der Aufarbeitung. Belegt ist, dass während dieser Tage 92 Jugendliche aus der Comuna 13 verschwanden. Ihr Verbleib ist bis heute ungeklärt.
Die Comuna 13 entstand als Arbeiterbezirk, in dem sich bis heute vor allem Landbevölkerung ansiedelt. Die Randlage macht den Stadtteil zu einem Verbindungskorridor der ländlichen Gegenden hin zum urbanen Raum durch den Waffen, Drogen, aber auch andere Güter wie z.B. Benzin transportiert werden. Auch aus der Sicht der Stadtentwicklung ist der Bezirk von Interesse, da sich hier der Ausbau von Straßen und touristischen Aussichtspunkten anbietet.
Künstlerkollektive, wie "Son Batá", dem der ermordete El Duke angehörte, erreichen mit Musik, Kunst und Kultur vor allem die Jugendlichen in der Comuna 13. Sie positionieren sich vehement gegen Gewalt und die paramilitärische Vereinnahmung ihres Bezirks.
Die Umstände des Mordes an El Duke sind bislang, wie auch die weiterer elf im Zeitraum von 2010 bis 2012 erschossenen pazifistischen Rapper aus der Comuna 13, ungeklärt. Die Betroffenen trauen weder den polizeilichen Ermittlungen noch der Justiz. Häufig wird sogar von der Erstattung einer Anzeige abgesehen.
In öffentlichen Äußerungen betonen die Aktivisten, dass ihre Situation kein Einzelfall ist. Nicht nur soziale Organisationen und ihre Vertreter sind der Bedrohung durch paramilitärische Gewalt ausgesetzt, sie sehen die Sicherheit der Bewohner der Comuna 13 insgesamt nicht gewährleistet.