Weltbank gegen Indigene

Sonntag, 7. September 2014



(zas, 7.9.14) Ein interessanter "Hinweis" von Mark Kernan, der seinen Master in Menschenrechten an der irischen University York College macht, in seinem Counterpunch-Artikel: "The World Bank's Development Model and the Indigenous Peoples". Die Weltbank hat das Dokument "Environmental and Social Framework – Setting Standards for sustainable Development" aufgelegt, Download via http://consultations.worldbank.org/consultation/review-and-update-world-bank-safeguard-policies. Kernan sagt, die Weltbank-"Zugeständnisse" der letzten 20 Jahren in Sachen Rechte der Indigenen und Umweltschutz in der von ihr favorisierten Projektsparte Dämme, Strom, Megainfrastruktur und Bodenschatz-Extraktivismus würden jetzt ausgehebelt. Er schreibt: "Nicht nur schlägt die Weltbank eine Reduzierung ihrer allgemeinen Schutzstandards für indigene Völker vor, sondern auch, dass sie in einigen Fällen die Verantwortung für die Kontrolle von Entwicklungsprojekten – Umwelt- und Sozialüberprüfungen, Management und Monitoring und allgemeines Portfolio-Management – Finanzintermediären delegieren" kann. "Was dies erst mal bedeutet, ist, dass die Bank jetzt im Business ist, die soziale und Umweltverantwortung für grosse Entwicklungsprojekte, die indigene Völker und andere beeinträchtigen, an private Finanzinstitutionen outsourct." Ein umso katastrophaler Schritt, als in Lateinamerika ohnehin der Bodenschatz-Extraktivismus in indigenen Gebieten – Kernan geht hier u. a. auf die geplante Ölförderung im ecuadorianischen Yasuní-Naturschutzgebiet ein – zur "hegemonischen Entwicklung" werde.