[rojavaagenda] Newsletter Nr. 47: Aktuelle Lage, Solidarität mit Palästina und Veranstaltungen zum 1. Mai

Sonntag, 28. April 2024

 

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

Auch dieses Jahr sind wir zum 1. Mai im revolutionären Block auf der
Strasse und es gibt viele spannende Veranstaltungen zu Kurdistan. Aber
zuerst ein Blick auf die aktuelle Lage und einen Ausschnitt aus unserer
Solidaritätserklärung mit Palästina:

Nach den Wahlen ist vor dem Krieg

Seit den Kommunalwahlen in der Türkei sind drei Wochen vergangen. Diese
Wahlen stellen in vielerlei Hinsicht einen wichtigen Wendepunkt in
Kurdistan und der Türkei dar. Trotz massiver Repression und
Wählerverschiebungen in den kurdischen Provinzen, wo tausende Soldaten
und Polizisten wählen durften, musste sich die AKP der DEM-Partei
geschlagen geben. Als die Machthaber in Ankara dann noch versuchten, das
Wahlergebnis im nordkurdischen Wan zu annullieren, indem sie die
Kandidatur des Wahlsiegers der DEM-Partei, Abdullah Zeydan, nachträglich
für ungültig erklärten, erlitt die AKP-Regierung eine weitere schwere
Niederlage. Die Bevölkerung akzeptierte diesen versuchten Wahlputsch
nicht, blieb tagelang auf den Straßen und zwang das Erdoğan-Regime,
seine Entscheidung zu revidieren [1].

Aus der Schweiz war eine Gruppe von 33 Leuten angereist, um am
Wahlsonntag mit den Mitgliedern der DEM Partei die Wahllokale in
Bezirken von Amêd (Diyarbakir), Mêrdîn (Mardin), Şirnex (Şırnak) und
Êlih (Batman) zu besuchen. Sie reisten nach Nordkurdistan um sich
solidarisch mit der kurdischen Freiheitsbewegung zu zeigen und sich von
deren Demokratieverständnis und Widerstandskraft inspirieren zu lassen.
Hier ihr ausführlicher Bericht:
Bericht der Zürcher Delegation:
Bericht der gesamten internationalistischen Delegation (Englisch):

Die aktuellen Entwicklungen in der Türkei und der gesamten Region machen
aber auch deutlich, dass der türkische Staatspräsident und seine
Machtclique nicht bereit sind, ihr drohendes Ende kampflos hinzunehmen.
In Ankara setzt man daher auf ein bewährtes Mittel: die Eskalation des
Krieges in Kurdistan. Am vergangenen Sonntag kam es zu der von vielen
bereits erwarteten Militäroffensive. Die türkische Armee hat eine neue
Besatzungsoperation in Metîna, in den Medya-Verteidigungsgebieten,
gestartet. Diese werden von den Guerillakräften der PKK
[Volksverteidigungskräfte HPG und Verbände freier Frauen, YJA Star]
kontrolliert [1].

Auch in Şengal protestieren die Menschen gegen die Besatzungsangriffe
und fordern die irakische Regierung auf sich nicht an den Plänen des
Faschistenchefs Erdoğan und seiner schmutzigen Partner zu beteiligen und
auf die Menschen im Land zu hören. [2] In seinem Kommentar geht Sarya
Taro darauf ein, wie zeitgleich der Druck auf die kurdische Bevölkerung
in Europa erhöht wird. Das zeigte sich erst kürzlich durch die Razzien
in Belgien bei zwei kurdischen TV-Sendern. [3]

[2]
[3]

Solidarität mit Palästina

Der kurdische und palästinensische Freiheitskampf sind eng miteinander
verbunden. Beide Völker standen nach den Weltkriegen und dem
Zusammenbruch der westlichen Kolonialherrschaft ohne eigenen
Nationalstaat da. Beide Völker wurden dadurch Opfer von Vertreibung und
Assimilierung. Und beide Völker leisten seit dem Widerstand und kämpfen
für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit.

Anfang der 80er Jahre schuf der palästinensische Widerstand gegen die
israelische Besatzung wichtige Freiräume. Einer dieser Orte war die
Bekaa-Ebene im Libanon, in der sich die Kurdische Arbeiter Partei PKK
neu formierte und beschloss, den bewaffneten Widerstand gegen die
türkische Besatzung aufzunehmen. Beim Angriff der israelischen Armee auf
Beirut 1982 kämpfte die PKK an der Seite der palästinensischen
Befreiungsorganisationen. Die ersten Märtyrer der kurdischen Bewegung
fielen in Beirut für den Palästinensischen Freiheitskampf…

Weiter zur vollständigen Solidaritätserklärung:

Veranstaltungen und Demo zum 1. Mai:

Die Stärke der Gerîla und ein angeschlagenes Regime (Politwochenende)
Samstag, 27.04.2024 um 18:00 Uhr, Kanzlei-Areal, Zürich
Veranstaltung zur aktuellen Lage mit einem revolutionären
Internationalisten und Genoss_innen der Wahlbeobachtungs-Delegation in
der Türkei.

Globaler Süden gegen den Krieg (1. Mai Fest)
Freitag, 03.05.2024 um 18:00 Uhr auf dem 1. Mai Fest, Walcheturm
Dem-Kurd Zürich, Anakbayan und Palästina Komitee Zürich berichten über
die Kämpfe in Kurdistan, den Philippinen und Palästina und reden über
die Bedeutung des gemeinsamen Kampfes. Kommt zahlreich!

Wir rufen ALLE auf in den revolutionären Block am 1. Mai zu kommen!
Mittwoch, 01.05.2024 10:00 Uhr, Ni Una Menos Platz (ehem. Helvetia
Platz), Zürich

Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
Rojava Komitee Zürich

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