Südmexiko-Soli-Newsletter August-September 2011

Montag, 12. September 2011

www.chiapas.ch


 
CHIAPAS
ORCAO zerstört zapatistisches Haus für internationale Beobachter in Ocosingo
Die Angriffe gegen die zapatistische Bewegung im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas haben sich wieder verschärft. Mitte August zerstörten 150 Mitglieder der regierungsnahen Organisation der Kaffeeproduzenten von Ocosingo (ORCAO) die Küche des zivilen Friedenscamps in der zapatistischen Gemeinden Patria Nueva.


OAXACA

EU-Parlamentarierinnen fordern Ermittlungen in Oaxaca

Zum vierten Mal seit Juni vergangenen Jahres hat eine Delegation des Europaparlaments den südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca besucht. Sie informierten sich über den Stand der Ermittlungen im Falle der ermordeten Aktivisten Jyri Antero Jaakkola (Finnland) und Beatriz Cariño (Mexiko). Die beiden wurden auf einer Menschenrechtskarawane zum mexikanischen Ort San Juan Copala am 27. Mai 2010 getötet, als Paramilitärs die Beobachter angriffen.

 Vielstimmiger Aufschrei gegen den „Drogenkrieg“
Der Drogenkrieg hat, mit der korrupten Regierung Mexikos im Rücken, bereits rund 50'000 Tote gefordert, und es scheint so weiterzugehen. Seit diesem Frühling verschafft sich nun der Dichter und Kolumnist Javier Sicilia, dessen Sohn ermordet wurde, mit dem Übertitel „Wir haben die Schnauze gestrichen voll“ („Estamos hasta la madre“) seiner Wut Luft. Seither hat die „Bewegung für den Frieden mit Gerechtigkeit und Würde“, die er anführt, diverse Aktionen initiiert. Nun kommt die dritte Karawane vom 9. – 19. September in den politisch bewegten Süden Mexikos. Mehr zu den Hintergründen und wie die Zapatisten zur Bewegung stehen auf:

http://www.chiapas.ch/?artikel_ID=1064



MEXIKO
Zwei Reporterinnen ermordet, die für die Zeitschrift Contralinea tätig waren, die Korruptionsfälle aufdeckte
Mexiko-Stadt/Monterrey - Gefesselt, geknebelt, nackt und mit einer Plane bedeckt - so fanden Polizisten die beiden Reporterinnen Ana Maria Yarce Riveros und Rocio Gonzalez Trapaga in einem Park im Südosten von Mexiko-Stadt. Das war am Donnerstag, die Radiosender vermeldeten die Journalistenmorde Nummer sieben und acht in diesem Jahr. Die beiden Mittvierzigerinnen arbeiteten für die für investigativen Journalismus bekannte Zeitschrift Contralinea, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Korruptionsfälle aufgedeckt hat.


HINWEISE

Jens Kastner: Alles für alle!
Zapatismus zwischen Sozialtheorie, Pop und Pentagon, ISBN 978-3-942885-03-4
http://www.edition-assemblage.de/alles-fur-alle/

Lehrreicher Sach-Comic mit emanzipatorischem Anspruch
Findus/ Luz Kerkeling: Kleine Geschichte des Zapatismus. Ein schwarz-roter Leitfaden, ISBN 978-3-89771-041-2



VERANSTALTUNGEN

Velodemo Zürich, Do, 22. September 2011, Bürkliplatz 18 Uhr,



Gesamtschweizerische Grossdemo, Sa, 1. Oktober 2011, Bern
Besammlung: 14.30 Uhr Schützenmatte Bern, Schlusskundgebung ca. 17 Uhr | Schützenmatte Bern. Anschliessend: FESTIVAL «Grenzen sprengen!»

Die Sans-Papiers-Bewegung organisiert am 1. Oktober eine gesamtschweizerische Grossdemo für eine Regularisierung der Sans-Papiers. Die repressive Migrationspolitik der letzten zehn Jahre hat die Zahl der Sans-Papiers erhöht und ihre Lebensbedingungen verschlechtert. Es ist höchste Zeit, die Weichen umzustellen.



Und zum Schluss:
Clooney schwer getroffen: Kampagne für fairen Kaffee:
http://www.solidar.ch