(zas, 26.8.20) Kenosha, Wisconsin. Der Mann, so ist zu lesen, war aus dem Auto ausgestiegen, um einen Streit auf der Strasse zu schlichten. Die Bullen waren auf ihn sauer. Er will wieder einsteigen (seine Kinder sind laut Presseberichten im Wagen). Beim Einsteigen geben die Uniformierten sieben Schüsse auf ihn ab. Jacob Blake, ein Afroamerikaner, ist schwer verletzt. Doch das Gesetz greift durch, die Schützen werden schon mal «beurlaubt». Der Gouverneur von Wisconsin schickt als Ersatz National Guards, «um» die Feuerwehr zu schützen. Es herrscht Ausgangssperre ab 8 pm. Die Protestierenden sehen das anders, die National Guards beharren darauf – auch mit gepanzerten Fahrzeugen. Und schon wissen viele Medien wieder: mehrere Nächte sinnloser Zerstörungswut, Jacob Blake hätte das gar nicht gewollt, etc.
Aber wichtiger: Was ist es wohl, das so viele Beamte auch bei der anhaltenden Black-Lives-Matter-Revolte nicht davon abhält, weiter Leute zu erschiessen? Mit Vorliebe Schwarze. Wüssten sie, es drohte ihnen reale Strafe (mehr als ein temporärer Wechsel in die private security o. ä.), wetten, sie würden in ihrer grossen Mehrheit trotz Rachegelüste kuschen? Sie gehen wohl, instinktiv oder bewusst, von ihrer Straflosigkeit aus, davon, dass auch nach dem Wahlnovember der Faschismus zulegen wird.
Video: Die Schüsse.