Juan J. Paz-y-Miño Cepeda
· 17.1.24. https://www.historiaypresente.com/ecuador-de-isla-de-paz-a-estado-fallido/
Trotz seines bewegten republikanischen politischen Lebens
hat es in der Geschichte Ecuadors noch nie eine Situation gegeben, wie die, die
das Land derzeit erlebt. Zu Beginn der vergangenen Woche haben Banden des
organisierten Verbrechens, deren Aktionen seit Jahren zunehmen, in
verschiedenen Städten terroristische Aktionen gestartet. Angst und
Verunsicherung machten sich breit. Die Bevölkerung wurde bedroht, die Menschen
gingen nach Hause, Home office musste eingeführt werden, der Unterricht wurde
ausgesetzt. Bilder von brennenden Autos, Bomben, Schiessereien, Geiselnahmen
und der Übernahme eines Fernsehsenders kursierten in den Netzwerken und wurden
in den Nachrichten gesendet. Es handelte sich um den Versuch eines Drogenputsches,
wie Professor Jorge Vicente Paladines [1] zu Recht feststellte. Wie konnte ein
kleines südamerikanisches Land, das bis vor kurzem als "Insel des
Friedens" galt, in diese Situation geraten?
Es gibt mehrere Faktoren, die zum Verständnis der neuen
Realitäten Ecuadors beitragen. Erstens: der Siegeszug des neoliberalen
Geschäftsmodells. Seine zentralen Merkmale wurden in den letzten Jahrzehnten
des 20. Jahrhunderts definiert, als die Regierungen den privaten Interessen und
dem transnationalen Kapital untergeordnet waren. Seine Gültigkeit wurde
zwischen 2007 und 2017 durch das von der Regierung von Rafael Correa
bekräftigte Modell der Sozialwirtschaft unterbrochen. Es wurde jedoch unter
Lenín Moreno (2017-2021) wiederbelebt und unter Guillermo Lasso (2021-2023)
vertieft, mit dem das Modell oligarchische Züge annahm. Wie schon in den
letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verschlechterten sich die Lebens-,
sozialen und arbeitsrechtlichen Bedingungen. Unter dem Dogma der Verkleinerung
des Staates gingen die Staatsausgaben und Investitionen zurück, die bestehenden
Infrastrukturen wurden vernachlässigt und kollabierten teilweise, die
öffentlichen Dienstleistungen brachen zusammen, was sich auf das Bildungs- und
Gesundheitswesen und die soziale Sicherheit auswirkte. Die Daten von ECLAC
(UNO-Wirtschaftskommission für Lateinamerika), IWF, Weltbank, UNDP, ILO und
nationalen Berichten und Statistiken belegen es: Welche Möglichkeiten haben 70
% der ecuadorianischen arbeitenden Bevölkerung, die arm, arbeitslos und
unterbeschäftigt sind, zu überleben, wenn weder der Staat noch die
Privatwirtschaft für sie sorgen? Moreno führte auch die Verfolgung des
"Correismo" ein und zerstörte damit jegliche Hinterlassenschaft des
vorherigen Präsidenten [2]. Die Institutionen wurden einschliesslich des
Bürgersicherheitssystems [3 ]abgebaut, während die Gefängnisse unter die
Kontrolle von Banden gerieten, die das Sicherheitssystem zerschlugen, untereinander
um die Macht kämpften, Operationen ausserhalb der Gefängnisse leiteten und die
Kontrolle der Territorien zum Ziel hatten.
Zweitens muss die Entstehung und Neuorganisation der
kriminellen Kräfte berücksichtigt werden. Laut Fernando Carrión, einem
renommierten Wissenschaftler zu diesem Thema [4], wurden die Voraussetzungen
für dieses Wachstum während der Covid-19-Pandemie geschaffen; durch die
Verlagerung des Drogengeschäfts (Kokain) von Kolumbien nach Ecuador; die
Lieferung peruanischer Waffen; die Integration lokaler Banden in das "globale
Verbrechensnetz" ("Holding") mit Kartellen und Mafias
(mexikanische, albanische, brasilianische, italienische usw.); die Migration
krimineller Gruppen in das Land; die Fazilitäten der Dollarisierung; das
"Waschen von Schwarzgeld, das etwa £ 3.5 Milliarden - oder mehr - ausmacht
(3 % des BIP), wovon 75 % in die legale Wirtschaft fliessen (Banken, Bauwesen,
Unternehmen, Kauf/Verkauf von Waren). Er schätzt, dass die 25 Gruppen etwa 50’000
Personen umfassen. Junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren (20 % der
Bevölkerung), die weder arbeiten noch studieren, geraten leicht in die Fänge
der Mafias. Hinzu kommt der Verfall des internationalen Kokainpreises aufgrund
der durch Fentanyl verursachten Verdrängung. Jorge Paladines zufolge hat sich
das Problem seit den Gefängnismassakern verschärft, und Regina García Cano
zufolge gibt es sogar einen Streit um die Kontrolle von Bananentransporten, dem
wichtigsten Agrarexportprodukt Ecuadors, mit dem Ziel, den Transport von Drogen
zu verschleiern [5]. Die Gelegenheit für den Drogenputsch ergab sich, als die
Regierung Noboa versuchte, die Gefängnisse zu kontrollieren, zwei inhaftierten
Anführern krimineller Organisationen die Flucht gelang und versucht wurde,
Häftlinge in sicherere Gefängnisse zu verlegen, wogegen die Banden
protestierten.
Seit 2017 hat sich das Land durch eine neoliberale und
oligarchische Wirtschaft, die die staatlichen Kapazitäten ausser Kraft gesetzt
hat, in Verbindung mit dem exponentiellen Wachstum der organisierten
Kriminalität verändert. In sieben Jahren erlebten die Bürgerinnen und Bürger
die Zunahme von täglichen Überfällen, Entführungen, Schutzgeldern,
Erpressungen, Morden, Hilflosigkeit und Ohnmacht angesichts einer teilnahmslosen
Regierung und eines Staates, der nicht in der Lage ist, die Kriminalität
einzudämmen. Die Anticorreistas behaupten, dies alles sei ein "Erbe"
der Regierung von Rafael Correa. Die verfügbaren Daten (Statistikamt INEC und
Nationale Polizei) und verschiedene Statistiken[6] zeigen jedoch den Anstieg
der gewaltsamen Todesfälle von einer Rate von 12.4 Opfern pro 100’000 Einwohner:innen
im Jahr 1997 auf 17.1 im Jahr 2007 (erster neoliberaler Zyklus), bevor sie
stetig auf 5.8 im Jahr 2017 (progressiver Zyklus) sank und in historisch
beispielloser Weise wieder auf 26.2 im Jahr 2022 anstieg und bei 46 im Jahr
2023 (zweiter neoliberaler Zyklus) endete, mehr als das Fünffache der von
Correa hinterlassenen Rate. Die Diagramme zeigen ein ausgeprägtes
"U". Eine BID bestätigt dies: "Die
Mordraten stiegen von 1980 mit 6.3 Tötungsdelikten pro 100’000 Einwohner:innen
auf 17.5 im Jahr 2010"; "2017
lag die Mordrate Ecuadors bei 5.78, eine der niedrigsten in der Region"
[7]. Erst nach 2020 wurde Ecuador zu einem der gefährlichsten und
gewalttätigsten Länder der Welt [8]; und die Durchdringung des Staates nahm in
einem solchen Ausmass zu, dass der US-Botschafter Michael Fitzpatrick so weit
ging, darauf hinzuweisen, dass die Narcos den öffentlichen Sektor, die Justiz
und den privaten Sektor durchdrungen hat. Er sprach sogar von
"Narco-Generälen" [9], was nie zuvor von anderen Botschaftern geäussert
wurde. Auch General Paco Moncayo erklärte: "Es
gibt Narco-Generäle, Narco-Richter und Narco-Staatsanwälte" [10].
Der dritte Faktor ist politischer Natur. Der Anti-Correismus
hat nicht aufgehört, die Regierung Correa zu beschuldigen, einen
"Pakt" mit den Mafias geschlossen zu haben und deren Entwicklung und
den Drogenhandel zuzulassen. Aber die Geschichte geht in die andere Richtung.
Zu denjenigen, die diese Zeit miterlebt haben und vergleichen können, was davor
und danach geschah, gesellen sich empirische Daten, die Anerkennung der
Ergebnisse der Drogenbekämpfung [11], verschiedene Studien [12], akademische
Artikel und Universitätsarbeiten. Unter anderem gibt es auch einen IDB-Bericht,
der die entscheidenden Gründe für den 63%igen Rückgang der Tötungsdelikte
während des "correísmo" analysiert [13]. Es ist ein Mythos, dass die
Manta-Basis[1]
(1999-2009) eine wesentliche und unerschütterliche Stütze war, denn während sie
funktionierte, schwankte die Gewaltverbrechensrate zwischen 13.8 und 18.2 (INEC/MDI,
Dir. Evaluación y Economía de la Seguridad) und diente den Zielen des
"Plan Colombia". Natürlich geht es nicht darum, ein correistisches
"Paradies" anzunehmen, keineswegs, aber es ist klar, dass während der
Regierungen Moreno und Lasso die Demokratie beeinträchtigt und die soziale Wirtschaft,
die innere Sicherheit und die auf der Verfassung von 2008 basierende
Institutionalität gebrochen wurden. Lasso, der für den ersten "libertären"
Versuch in Lateinamerika steht (vor J. Milei), scheiterte und war gezwungen,
sein Mandat zu beenden, um ein Amtsenthebungsverfahren zu vermeiden, und zwar
auf grund von Korruptionsvorwürfen, dem Umgang mit staatlichen Mitteln, Geld in
Steuerparadiesen und sogar möglichen Verbindungen von Verwandten und Beamten zu
"kriminellen Gruppen" [14].
So war es an Präsident Daniel Noboa, sich mit dem Ausbruch
der Kriminalität zu befassen, der in die Weltnachrichten eingegangen war [15].
Noboa verhängte zunächst den Ausnahmezustand und erliess angesichts der
Aufstände der letzten Woche am 9. Januar 2024 das Dekret 111, das die Existenz
eines "internen bewaffneten
Konflikts" anerkennt und 22 "terroristische"
Organisationen aufführt, die zu militärischen Zielen werden [16]. Es stuft sie
jedoch als "kriegerische
nichtstaatliche Akteure" ein, was ernste rechtliche Fragen aufwirft,
da es paradoxerweise bedeutet, dass sie den internationalen Kriegsnormen
unterliegen. Gleichzeitig besteht im Land kein Zweifel an der Notwendigkeit,
eine Kriminalität zu bekämpfen, deren Drohungen, Aktionen und
Menschenrechtsverletzungen eskalieren. Unter Berufung auf die Notwendigkeit der
"nationalen Einheit" haben sich die verschiedenen staatlichen
Stellen, die politischen Kräfte und die sozialen Organisationen für Noboa
eingesetzt. Er erhielt die Unterstützung verschiedener Regierungen. Und er hat
eine überwältigende und weit verbreitete Unterstützung der Bürger gewonnen, wo
die Illusion eines südamerikanischen "Bukele" gedeiht.
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Alltag heute in Quito.
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Es gibt noch ein viertes Element. In lateinamerikanistischen
Analysen ist es unmöglich, den neuen internationalen Kontext und insbesondere
die Interessen der USA nicht zu berücksichtigen, die an drei Fronten eifrig
sind: Verhinderung des Aufstiegs des Progressismus, Unterstützung von
Unternehmensregierungen und Aufrechterhaltung eines Raums für US-Einmischung.
In Ecuador wurden sie durch die Abfolge von drei Regierungen begünstigt, die
mit der Wirtschaft und der neoliberalen Ideologie identifiziert wurden. Doch
nun gewinnen die bekannten Erklärungen der Chefin des US-Südkommandos und die
Aussichten auf eine militärische "Zusammenarbeit" mit Ecuadorm an
Bedeutung und Tragweite. Diese Kooperation basiert auf eine mit der Regierung
Lasso im Oktober 2023 unterzeichneten Abkommen (das noch unter dem Vorbehalt
des Urteils des Verfassungsgerichts steht); es würde sogar die Entsendung von
Truppen zur Bekämpfung des Drogenhandels [18] unter absolut privilegierten
Bedingungen erlauben. Luis Córdova, Professor an der Zentraluniversität,
argumentiert, dass dieses Abkommen die Souveränität beeinträchtigt und gegen
die Verfassung verstösst [19]. Diese Strategie wurde auch in einem Artikel von
Daniel Kersffeld [20] hervorgehoben. Darüber hinaus stellte Oberst Roberto
Marchán in einem wichtigen Interview klar, dass die USA seit den 1990er Jahren
und dem Ende des Kalten Krieges versuchen, die Streitkräfte des Kontinents dazu
zu bringen, polizeiliche Aufgaben im Kampf gegen den Drogenhandel zu
übernehmen, wobei Ecuador als "Generalprobe" dienen könnte. Darüber
hinaus wird das Konzept des "internen Krieges" (typisch für die
Doktrin der nationalen Sicherheit der Vergangenheit) wiederbelebt, um gegen das
organisierte Verbrechen vorzugehen, aber mit der Gefahr, dass dies zu einem
endlosen Konflikt führen könnte, der zu "falsos positivos"[2]
oder zur Ausweitung des "Feindbildes" auf andere Sektoren,
insbesondere auf die Volkssektoren, in einer Atmosphäre der allgemeinen
Militarisierung gegen jeden "Terrorismus" führen könnte [21]. In
Anbetracht dieser Analyse war die Bedeutung Ecuadors unmittelbar. Die USA
kündigten an, die Leiterin des Southern Command, GeneraINl Laura Richardson,
sowie hochrangige Beamte und Diplomaten aus dem Bereich der Drogenbekämpfung in
das Land zu entsenden, um gemeinsam mit der ecuadorianischen Regierung zu
prüfen, wie die organisierte Kriminalität bekämpft werden kann [22]. Sie
erhielten vom Aussenministerium eine positive Antwort. Darüber hinaus kündigte
Präsident Noboa Presseberichten zufolge den Austausch von "ukrainischem und russischem Schrott gegen moderne Ausrüstung im
Wert von 200 Millionen Dollar" mit den USA an [23]. Und es ist
anzumerken, dass Ecuador ein zentraler Punkt im riesigen südpazifischen Raum
sowie im Umfeld der "linksgerichteten" Regierungen von Venezuela,
Kolumbien, Bolivien und Brasilien ist.
Zweifellos hat die nationale Situation dazu beigetragen,
Noboas Interesse an seiner Wiederwahl im Jahr 2025 positiv zu beeinflussen. Sie
hat sogar dazu beigetragen, die von ihm geförderte Volksbefragung zu
unterstützen, bei der Fragen zur Sicherheit und zur Rolle der Streitkräfte und
der Polizei im Vordergrund stehen, während gleichzeitig eine Frage zur
Wiederbelebung der Kasinos und des Glücksspiels[24] und eine weitere zu einer
schädlichen Arbeitsreform, die befristete und AUCH Stundenverträge begünstigt [25],
eingeschleust wurden. Der Anlass dient der Regierung auch dazu, den
wirtschaftsneoliberalen Kurs zu vertiefen, bis hin zur Ankündigung von in
dieser Krise als unumgänglich dargestellte neue Wirtschaftsgesetzen [26]. Und
das Interesse der USA, ihre direkte geostrategische Präsenz im Lande zu
erleichtern, wird immer stärker. All dies ist Ausdruck einer Situation, die
ausgenutzt wird, um die Legitimation der Regierung Noboa und ihrer zukünftigen
Handlungen und Politiken zu vertiefen. In weiten Kreisen des sozialen Progressismus
und der neuen Linken stellt sich zweifellos die Frage, wie sich die Revolución
Ciudadana und die sozialen Bewegungen angesichts einer noch nie dagewesenen
historischen Situation, die von der "Regierbarkeit" und dem Kampf
gegen den "Terrorismus" in den Händen des rechten Blocks des Landes
bestimmt wird, und im Hinblick auf die Wahlen 2025 verhalten werden.
Die Strategie der Regierung Noboa schliesslich ist die
"mano dura" (eiserne Faust). Die Erfahrungen in Mexiko, Kolumbien und
El Salvador zeigen jedoch, dass dies nicht ausreicht. Gleichzeitig braucht das
Land dringend eine "weise Hand", die in der Lage ist, die Kluft
zwischen Arm und Reich zu verringern, menschenwürdige Arbeit zu fördern, den
Reichtum umzuverteilen, den Staat zu stärken, die Bildungs-, Gesundheits- und
Sozialversicherungsdienste zu universalisieren, die Reichen und
Steuerhinterzieher zu besteuern, die Privatwirtschaft den nationalen Interessen
zu unterwerfen und eine souveräne und lateinamerikanische Politik zu
entwickeln. Und genau das ist der andere Pol des politischen Managements, der
nicht erreicht werden kann, wenn wir darauf beharren, ein Modell zu
reproduzieren, das im privilegierten Dienst der dekadenten ecuadorianischen
Bourgeoisie der Dritten Welt steht.
[1] DW.
A fondo, “Ecuador se sumerge en una ola de violencia sin precedentes», https://t.co/ywo4EVmlT7
[2] Cambio de rumbo. Ecuador: economía y sociedad 2017-2021,
https://shorturl.at/ept46.
[3] "Lenín Moreno desmanteló el sistema de seguridad
del país", dice Paco Moncayo, Radio Pichincha, 12/Jun/2023, https://t.ly/limV0
[4] Verschiedene Interviews mit Fernando Carrión:
https://t.ly/pkVkH; https://t.ly/TZ2BA; https://t. ly/k9wze
[5] Regina García Cano, "Cárteles explotan industria
bananera de Ecuador para traficar cocaína". https://shorturl.at/jxzGP
[6] Statista, "Número de homicidios intencionados
cometidos por cada 100.000 habitantes en Ecuador de 2010 a 2023",
https://t.ly/LBTc_; Primicias, "Ecuador alcanza la tasa más alta de
muertes violentas de la última década", 12/Jan/2024, https://t. ly/t0Aoy
[7] IDB, "La gestión de la información para la
prevención delito: El caso del Departamento de Análisis de Información del
Delito (DAID)". https://t.ly/yBhSQ
[8] El País, "Ecuador: de país tranquilo a uno de los
más violentos de la región, https://t. ly/p9Huk; Primicias, "Las cifras
que convirtieron a Ecuador en el país más violento de la región en 2023", https://t.ly/BssyK
[9] Televistazo, Ecuavisa, "Embajador de EE. UU. en
Ecuador se pronunció sobre los narcogenerales", 2023,
https://t.ly/f4X7D)[10] Diálogos CONNECTAS, Quito, 17/Jun/2023-3:49, https://t.ly/JURDi.
[10] Diálogos
CONNECTAS, Quito, 17/Jun/2023-3:49, https://t.ly/JURDi
[11] El
Comercio, “La DEA condecora al ministro José Serrano por los resultados
antidrogas, 6/Jun/2016- 09:54, https://t.ly/YIKMw
[12] Gavin
Voss, “¿La legalización de pandillas es la responsable de la crisis de
seguridad en Ecuador?, 18/Ago/2023, https://shorturl.at/ILMR1
[13] BID,
Post-X, 1/Dic/2017-9:45, https://t.ly/4ZQSt; Efecto Cocuyo, “Ecuador redujo los
homicidios un 63% en 7 años, informó el BID”, 7/Dic/2017-10:56, https://t.ly/Q7mSP
[14] Asamblea
Nacional aprobó informe que recomienda el juicio político al presidente de la
república, 4/Mar/2023-17:04, https://shorturl.at/bozL9; Fundación 1000 Hojas, “Nain
Massuh, el hombre de los millonarios contratos estatales”, 4/Ene/2024, https://shorturl.at/QS259; Vistazo, “Congresistas de
Estados Unidos piden a Joe Biden que inicie una investigación sobre presuntos
casos de corrupción vinculados al Gobierno de Guillermo Lasso”,
13/Abr/2023-23:21, https://t.ly/AAkNB; Pandora Papers involucran a G. Lasso,
2021, https://t.ly/sUSAh
[15] Infobae,
“Cómo Ecuador se convirtió en el país más peligroso de América Latina”,
10/Ene/2024-04:02, https://shorturl.at/oDQSX; “Como Destrozar un país en 5
años: El Crimen Organizado Conquista Ecuador”, Inna Afinogenova,
10/Ene/2024, https://t.ly/BtjYa)10/Ene/2024, https://t.ly/BtjYa)
[16] Decreto
Ejecutivo 111, https://shorturl.at/aFRTY; Lexis, Decreto Ejecutivo
111, https://shorturl.at/mpHOQ
[17] Ecuavisa,
“Entrevista a Gonzalo Muñoz: ¿es un error catalogar como “grupo beligerante” a
los grupos terroristas?”, 12/Ene/2024, https://t.ly/5k2fb
[18] Infobae,
“Estados Unidos y Ecuador acordaron el envío de militares para combatir el
narcotráfico”, https://t.ly/aS76O
[19] Post-X de
Luis Córdova, https://shorturl.at/deJW0; Confer. https://ordenconflictoyviolencia.org/; Luis
Córdova-Alarcón, “¿Cómo Ecuador descendió al infierno homicida?, NUSO,
Ene/2024, https://t.ly/l7Xr9; Plan V, Las «operaciones de
estabilización» autoritaria en América Andina”, https://shorturl.at/bfOQY
[20] Daniel
Kersffeld, “Ecuador se abre a la intervención militar de Estados Unidos”,
Página 12, 13/Ene/2024, https://shorturl.at/cALX5
[21] FB,
Ecuador en Directo, Palabra Suelta, Xavier Lasso entrevista a Roberto Marchán,
11/Ene/2024, https://fb.watch/pwfDJ_f8ej/; R. Marchán, “Ecuador: entre
la destrucción sistemática del estado y el laberinto del crimen y las mafias”,
Ene/2024 (inédito).
[22] Ecuador
en Directo, “EE.UU. envía a altos cargos militar y antinarcóticos a Ecuador
para abordar lucha contra el crimen”, 11/Ene/2024, https://acortar.link/rKDh6t
[23] Machala
Móvil, “Daniel Noboa anunció intercambio de chatarra por nuevo armamento con
Estados Unidos”, 22/Dic/2023, https://t.ly/Km2It; Diario Expreso, “Rusia advierte a
Ecuador y califica como ‘poco amistoso` intercambio de chatarra”,
12/Ene/2024-15:12, https://t.ly/IKP0R; ElPais.cr, “Rusia advierte a
Ecuador que considerará un paso hostil el envío de equipo ruso a EEUU”,
11/Ene/2024, https://t.ly/73dAz
[24] Primicias,
“Estas son las 11 preguntas para la consulta popular que plantea Daniel Noboa,
13/Ene/2024, https://shorturl.at/alr18
[25] El
Universo, “Estas son las 9 preguntas adicionales que el Gobierno de Daniel
Noboa entregó en la Corte Constitucional para su consulta popular”,
8/Ene/2024, https://shorturl.at/goM15
[26] Ecuador
en Directo, “Noboa anuncia el envío de dos proyectos de ley a la Asamblea,
11/Ene/2024, https://acortar.link/U9xoBs
·
[1] A.d.Ü.:
US-kontrollierte Militärbase nahe der kolumbianischen Grenze. Correa schmiss nach
seinem Amtsantritt die US-Truppen zum Land raus.
[2] A.d.Ü.:
Kolumbianischer Begriff für die Ermordung Unbeteiligter aus der Armutsklassen,
die von der Armee als gefallene Terroristen präsentiert wurden.