(zas, 24.7.13) José L. Gómez del Prado war Mitglied jener
UNO-Arbeitsgruppe zum Söldnerwesen gewesen, die 2010 dem damaligen
UNO-Menschenrechtsrat ihre Ergebnisse vorgelegt hatte. Diese sahen u. a. eine
verbindliche internationale Regulierung der sogenannten privaten
Dienstleistungsanbieter für Sicherheit u.ä. vor. Die Mehrheit der
UNO-Mitglieder fand die Idee gut, insbesondere nach den schweren
Menschenrechtsverbrechen, welche sich private Söldnerorganisationen wie
Blackwater, real meist outgesourcte Abteilungen der westlichen Kriegszentralen
für schmutzige Operationen, in Irak und in Afghanistan hatten zuschulden kommen
lassen. Doch der Westen hielt nichts von dieser Idee. Schon 2006 hatten die
USA, England und die Schweiz nämlich eine viel bessere Idee, die bekannt wurde
als "Initiative Schweiz": Die privatisierten Kriegsverbrecher sollten
sich doch bitte selbst regulieren! Am 19. Und 20. September 2013 wird in Genf
nun mit Pauken und Trompeten eine entsprechende internationale Vereinigung nach
Schweizer Recht lanciert werden, finanziert u.a. von der Schweiz mit über $ 900'000
in den beiden ersten Jahren.
Damit diesem Unterfangen auch reichlich Erfolg beschieden
sei, findet am 31. Juli 2013 in New York ein Expertenpanel der UNO statt, wie Gómez
del Prado in seinem gestern in alainet.org veröffentlichten Artikel "ONU contempla posibilidad de privatizar
operaciones humanitarias y del mantenimiento de la paz" schreibt. Diskussionsthema: Der Einsatz unter UNO-Mandat
von Söldner- und privaten Sicherheitsagenturen zum Schutz des UNO-Personals und
zur Abwicklung von humanitären und friedenserhaltenden Missionen, wie solche
Einsätze im einschlägigen Jargon heissen. "Mit
andern Worten", so der Autor, "zieht
die UNO die Möglichkeit in Betracht, die humanitären und friedenserhaltenden
Missionen zu privatisieren: ein Ziel, mehrere Milliarden Dollar im Jahr schwer,
das die privaten militärischen und Sicherheitsunternehmen seit Jahren
begehren."
Seit 2009 Gregory
Starr als United Nations Under-Secretary-General for
Safety and Security angetreten war, sagt Gómez del Prado, setzt
die UNO vermehrt auf die outgesourcte Privatisierung ihrer Sicherheitsbereiche.
Mr. Starr ist seit dem 1. Februar dieses Jahres Principal Deputy Assistant Secretary for
Diplomatic Security and Director of the Diplomatic Security Service
im State Department, wo er schon vor seinem UNO-Einsatz eine ähnliche Stelle
bekleidet hatte.