Dieser Artikel ist Teil eines Dossiers:
Kolumbianische Friedensgespräche
Hoffnung auf Ende des Konfliktes. Breite nationale und internationale UnterstützungIn dem Brief an Santos weist Nicolás Rodríguez Bautista im Namen des Zentralkommandos der ELN die Forderungen der Regierung zurück. Er erinnert daran, dass die Regierung im Falle der FARC selbst darauf beharrt, die Verhandlungen während des laufenden Konflikts zu führen. Die Regierung habe ausdrücklich und öffentlich festgelegt, dass sie ihre militärischen Operationen während des Dialoges fortsetzen werde, weil ein Waffenstillstand die Aufständischen nur stärken würde.
Wenn die Regierung jetzt solche Bedingungen stelle, könne die ELN ihrerseits ebenfalls Bedingungen stellen, argumentiert Nicolás Rodríguez Bautista. Beispiele für mögliche Bedingungen wären, dass die Verschwundenen wieder auftauchen, die von staatlichen Agenten entführt wurden, oder dass die mehr als fünf Millionen Vertriebenen Garantien erhalten, damit sie auf ihr Land zurückkehren können. Zudem kritisiert Bautista die andauernde Straflosigkeit für die Hintermänner und Täter der extralegalen Hinrichtungen (Falsos Positivos). Außerdem regt er an, dass die Haftbedingungen der politischen Gefangenen verbessert werden.
Santos hatte von der ELN verlangt, dass sie einen kanadischen Geologen freilässt, den die Guerilla im Januar festgesetzt hat. Die ELN erklärte sich bereit, ihn freizulassen, wenn das Unternehmen und der kolumbianische Staat vier "mittels Betrug und Bestechung" erworbene Bergbau-Konzessionen an die dortigen Gemeinden zurückgeben.
Die ELN hat am vergangenen Donnerstag einen Soldaten freigelassen, der seit Mai 2012 festgehalten wurde. Dies wurde von Präsident Manuel Santos als Geste "in die richtige Richtung" für einen eventuellen Friedensprozess gewertet.