Neues Dokument über Treffen Kissingers mit Außenminister Guzzetti im Juni 1976. Argentinien solle "Terrorismusproblem" bis Jahresende beseitigen
amerika21.de
Buenos Aires/San Francisco.
Ein neu aufgetauchtes Dokument bringt den früheren Außenminister der
USA, Henry Kissinger, erneut in Verbindung mit den Mordaktionen der
argentinischen Militärjunta, die das Land von 1976 bis 1983 regierte.
Das Dokument ist von dem investigativen Journalisten Martin Edwin Andersen vorgestellt worden, der bereits 1987 vertrat, dass Kissinger die argentinischen Generäle bei ihrer Terrorkampgane gegen die Linkskräfte des Landes unterstützt habe. Es handelt es sich um ein Memo über eine Unterredung zwischen US-Botschafter Robert Hill und Patricia Derian in Buenos Aires. Es war von einem Mitarbeiter Derians, die Jimmy Carter kurz zuvor zu seiner Staatssekretärin für Menschenrechtsfragen ernannt hatte, aufgezeichnet worden.
Das Gespräch fand im April 1977 statt. Eine erste Auswertung ergibt, dass das Memo Vorgänge und eine Unterredung zwischen Kissinger und dem damaligen Außenminister Argentiniens, César Augusto Guzzetti, nachzeichnet und beschreibt, wie Kissinger Guzzetti im Juni 1976 "grünes Licht" für den schmutzigen Krieg gegen die innere Opposition Argentiniens gab.
Die argentinische Militärjunta betrieb in den 70er-Jahren eine blutige Unterdrückung von marxistischen Guerillagruppen, aber auch von Gewerkschaftern, Intellektuellen, Geistlichen und der gesamten linken politischen Opposition. Die Junta betrieb systematisch das Verschwindenlassen, systematische Folterung und extralegale Hinrichtungen. Die Opfer der Militärherrschaft werden auf 30.000 Personen geschätzt.
Das Dokument schildert, wie es dem damaligen amerikanischen Botschafter in Buenos Aires, Robert Hill, erst nach mehreren Anläufen gelang, ein Treffen zwischen Kissinger und Guzzetti zu arrangieren. Dieses fand schließlich im Juni 1976 in Santiago statt. Die Argentinier seien besorgt gewesen, dass Kissinger das Menschenrechtsthema ansprechen würde. Dies tat Kissinger demnach nicht, jedoch Guzzetti schließlich selbst. Dem Memo zufolge habe Kissinger Guzzetti lediglich gefragt, wie lange die Argentinier benötigen würden, "das Problem zu bereinigen". Guzzetti habe geantwortet, bis zum Ende des laufenden Jahres. Kissinger habe daraufhin zugestimmt.
Ein bereits im Jahr 2004 deklassifiziertes und bekannt gewordenes Dokument, ein Memo über die selbe Unterredung zwischen Kissinger und Guzzetti zitierte Kissinger mit den Worten: "Wenn es Dinge gibt, die getan werden müssen, so tun Sie diese schnell. Sie sollten danach schnell wieder zu den normalen Verfahren zurückkehren."
Der Faktor Zeit in der Verständigung zwischen Kissinger und dem argentinischen Außenminister erklärt sich vor dem Hintergrund, dass in den USA seinerzeit der Kongress eine Reihe von Gesetzen vorbereitete, die dem Weißen Haus die Unterstützung von Regierungen, die die Menschenrechte verletzten, erschwerten und untersagen würden. Zudem standen in den USA Präsidentenwahlen an, die kurz darauf Jimmy Carter gewann.
Das Dokument ist von dem investigativen Journalisten Martin Edwin Andersen vorgestellt worden, der bereits 1987 vertrat, dass Kissinger die argentinischen Generäle bei ihrer Terrorkampgane gegen die Linkskräfte des Landes unterstützt habe. Es handelt es sich um ein Memo über eine Unterredung zwischen US-Botschafter Robert Hill und Patricia Derian in Buenos Aires. Es war von einem Mitarbeiter Derians, die Jimmy Carter kurz zuvor zu seiner Staatssekretärin für Menschenrechtsfragen ernannt hatte, aufgezeichnet worden.
Das Gespräch fand im April 1977 statt. Eine erste Auswertung ergibt, dass das Memo Vorgänge und eine Unterredung zwischen Kissinger und dem damaligen Außenminister Argentiniens, César Augusto Guzzetti, nachzeichnet und beschreibt, wie Kissinger Guzzetti im Juni 1976 "grünes Licht" für den schmutzigen Krieg gegen die innere Opposition Argentiniens gab.
Die argentinische Militärjunta betrieb in den 70er-Jahren eine blutige Unterdrückung von marxistischen Guerillagruppen, aber auch von Gewerkschaftern, Intellektuellen, Geistlichen und der gesamten linken politischen Opposition. Die Junta betrieb systematisch das Verschwindenlassen, systematische Folterung und extralegale Hinrichtungen. Die Opfer der Militärherrschaft werden auf 30.000 Personen geschätzt.
Das Dokument schildert, wie es dem damaligen amerikanischen Botschafter in Buenos Aires, Robert Hill, erst nach mehreren Anläufen gelang, ein Treffen zwischen Kissinger und Guzzetti zu arrangieren. Dieses fand schließlich im Juni 1976 in Santiago statt. Die Argentinier seien besorgt gewesen, dass Kissinger das Menschenrechtsthema ansprechen würde. Dies tat Kissinger demnach nicht, jedoch Guzzetti schließlich selbst. Dem Memo zufolge habe Kissinger Guzzetti lediglich gefragt, wie lange die Argentinier benötigen würden, "das Problem zu bereinigen". Guzzetti habe geantwortet, bis zum Ende des laufenden Jahres. Kissinger habe daraufhin zugestimmt.
Ein bereits im Jahr 2004 deklassifiziertes und bekannt gewordenes Dokument, ein Memo über die selbe Unterredung zwischen Kissinger und Guzzetti zitierte Kissinger mit den Worten: "Wenn es Dinge gibt, die getan werden müssen, so tun Sie diese schnell. Sie sollten danach schnell wieder zu den normalen Verfahren zurückkehren."
Der Faktor Zeit in der Verständigung zwischen Kissinger und dem argentinischen Außenminister erklärt sich vor dem Hintergrund, dass in den USA seinerzeit der Kongress eine Reihe von Gesetzen vorbereitete, die dem Weißen Haus die Unterstützung von Regierungen, die die Menschenrechte verletzten, erschwerten und untersagen würden. Zudem standen in den USA Präsidentenwahlen an, die kurz darauf Jimmy Carter gewann.