Mexiko Soli-Newsletter Januar 2014

Samstag, 25. Januar 2014



CHIAPAS
20 Jahre zapatistischer Aufstand – Feiern, Rückblicke und Communiqués

1. Januar 2014: Fest zu 20 Jahre zapatistischem Aufstand in Zürich
Der autonome Beautysalon (ABS) in Zürich-Altstetten wurde regelrecht überrannt von den zahlreichen Gästen, die kamen, um zusammen die 20 Jahre zapatistischen Aufstands zu feiern. Im Mittelpunkt des Festes stand die Prämierung des Grafikwettbwerbs, zu dem wir aufgerufen hatten. 7 tolle Plakate wurden eingereicht. Das Gewinnerplakat wird dem Caracol in Oventic übergeben, und der Hauptpreis war eine Originalgrafik aus Oaxaca, vom Künstlerkollektiv asaro. Dazu gab es den Bücher- und Infotisch, mexikanische Vokü und verschiedene Bands, und draussen konnte man sich mit heissem Café RebelDia aufwärmen. La lucha sigue!

 
Analysen und Rückblicke
Das 20 jährige Jubiläum wurde in vielen Ländern und Orten gefeiert und schaffte es auch, in den breiteren Medien thematisiert zu werden. Hier nun einige lesenswerte Analysen und Berichte zum 20-jährigen Jahrestag des zapatistischen Widerstands:

WOZ-Dossier Chiapas: 20 Jahre Rebellion in Chiapas
Wir sind die Generation 94: Wie die Zapatisten in der Schweiz den Boden legten für den Widerstand gegen das Wef und die WTO

Die Rebellion gilt es zu feiern
Die Zapatisten bliesen vor 20 Jahren zum Aufstand und streben seitdem nach Autonomie
20 Jahre nach Beginn ihres Aufstands feierten Tausende Zapatistas in Mexiko die Erfolge ihres Kampfes für Autonomie, Demokratie und Gerechtigkeit - eine Absage an eine »Modernisierung« von oben. Artikel von Luz Kerkeling

Reflexion statt Manifestation zum Jubiläum: Zapatisten setzen auf Bildungsarbeit und langfristigen Aufbau alternativer Projekte. Artikel von Peter Clausing.

20 Jahre Aufstand der Zapatistas - Bericht von Alerta Düsseldorf

NZZ: In Chiapas ist die Revolution nicht zu Ende

Desinformémonos Especial: 20 años de insurrección zapatista



Neue Communiqués von Subcomandante Marcos:
Zurückspulen I: Wenn die Toten Laut Schweigen

Zurückspulen II: Über den Tod und andere Alibis



OAXACA

Windparkprojekt gescheitert
Es sollte ein Megaprojekt im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca werden: Ein Windpark von 396 Megawatt, den das transnationale Unternehmen Mareña Renovables in der Gemeinde San Dionisio del Mar im Isthmus von Tehuantepec errichten wollte. Doch nun ist das Projekt »gestorben«, wie ein Sprecher des holländischen Pensionsfonds PGGM der niederländischen Tageszeitung De Telegraaf mitteilte. Allerdings soll das Projekt gemäss »vertraulichen Quellen« nun an zwei anderen Orten innerhalb der Region gebaut werden.



GUERRERO

Mexikanischer Geheimdienst diffamiert die Arbeit unserer Partnerorganisation CCTI (Komitee gegen Folter und Straflosigkeit) in Guerrero
Allein im Jahr 2013 seien in Guerrero 13 soziale AktivistInnen aussergerichtlich hingerichtet worden, und „mehrheitlich wurden sie vor ihrer Ermordung diffamiert“, hält das CCTI in seinem Bulletin fest und distanziert sich von den Verunglimpfungen, die in der regierungsnahen Zeitung „milenio“ publiziert worden sind. Das CCTI und auch der „Internationale Rehabilitationsrat für Folteropfer“ mit Sitz in Dänemark rufen dazu auf, die legitime Arbeit der Menschenrechtsorganisationen zu verteidigen und die Situation in Guerrero wachsam zu verfolgen.

Vier Militärs wegen Vergewaltigung in Haft -12 Jahre nach der Tat
Ein mexikanisches Zivilgericht hat vier Angehörige des Militärs in Untersuchungshaft genommen und Anklage wegen Folter und sexueller Gewalt an Valentina Rosendo und Ines Fernández erhoben. Die beiden indigenen Frauen aus dem Bundesstaat Guerrero kämpfen seit zwölf Jahren dafür, dass ihre Vergewaltiger zur Verantwortung gezogen werden. Diesem Ziel sind sie nun ein Stück näher gekommen.
Mehr dazu:



MICHOACAN

Miliz gegen Mafia gegen Militär
Die Kämpfe zwischen Bürgermilizen und der Mafia im mexikanischen Bundesstaat Michoacán haben Mitte Januar einen neuen Höhenpunkt erreicht. Autonome Selbstverteidigungsgruppen nahmen in den letzten Tagen mehrere Orte ein, die bislang vom Tempelritter-Kartell kontrolliert wurden.
Krieg zwischen Drogenmafia und policia comunitaria eskaliert: https://amerika21.de/2014/01/96475/michoacan-buergerwehren



MEXIKO
20 Jahre Freihandel in Mexiko: Weniger Jobs, weniger Kleinbauern
Es hat den Bürgern der drei Vertragspartner USA, Kanada und Mexiko kaum Vorteile, dafür aber viele Nachteile gebracht. Und genau deshalb dient es als Mahnung, welche Folgen die derzeit verhandelten transatlantischen und pazifischen Freihandelsabkommen haben können.

Der mexikanische Ausverkauf geht weiter
In Mexiko werden der Erdöl- und Gassektor modernisiert. Die Privatisierung fördert die Abhängigkeit von den USA und soziale Spannungen.
Kursvideo auf Spanisch über das Fracking, das auch in Mexiko angewendet werden soll: https://www.youtube.com/watch?v=IyV8-NvPfis



HINWEISE

1. Februar: RojiNegro-Preisjassen Zürich, Kulturmarkt, Aemtlerstr. 23. Ab 13 Uhr

22. Februar – 23. März: 40 Jahre Longomai, Shedhalle Zürich, Seestr. 395. Mit Filmen, Diskussionen, Saatgut-Tauschbörse u.a.
22. Februar – 23. März: Foto-Ausstellung zu Chiapas – u.a. zum zapatistischen Schweigemarsch vom 21. Dez. 2012 und zur zapatistischen Kaffeekooperative Yachil
21. März: Filmabend »Wenn das Land zu Ware wird«, mit Regisseur Luz Kerkeling, Shedhalle Zürich, organisiert von der Direkten Solidarität mit Chiapas

Alternativer Lebens- und Wohnraum in Zürich:
Aktueller Stand von Labitzke und ABS auf www.labitzke-areal.ch