Rekordtief zum Jahrestag
Kindersterblichkeit auf Kuba so niedrig wie noch nie
Als »echtes Geschenk an unser Volk zum 55. Jahrestag der Revolution« bewertete der Chef der Mutter-Kind-Abteilung im kubanischen Gesundheitsministerium, Roberto Álvarez Fumero, am Freitag in der Tageszeitung Granma die zum Jahresbeginn von seinem Ministerium vorgestellten Zahlen über die Kindersterblichkeit auf der Insel. Mit 4,2 Todesfällen auf 1000 Lebendgeburten hat Kuba demnach den tiefsten Stand seiner Geschichte erreicht und steht besser da als alle anderen Länder der Region – auch besser als Kanada und die USA.»Dieser Wert erlaubt es, die Qualität zu erkennen, mit der eine Gesellschaft für ihre Kinder, deren Gesundheit und Wohlbefinden sorgt und sie beschützt«, kommentierte das Internetportal Cubadebate. »Im Falle Kubas zeigt sich zudem, wie eine Insel mit wenig mehr als elf Millionen Einwohnern, die seit mehr als einem halben Jahrhundert von den Vereinigten Staaten haßerfüllt blockiert wird, in der Lage ist, einen solch bedeutenden Erfolg zu erzielen.«
Acht Provinzen Kubas blieben sogar noch unter den Rekordwerten. Die Isla de la Juventud (Insel der Jugend) erreichte einen Wert von 2,0. In Sancti Spíritus und Granma lag der Wert bei 3,2, in Holguín bei 3,3. Die Hauptstadt Havanna und Ciego de Ávila erreichten 3,4. In Pinar del Río und Villa Clara nennt die Statistik 3,9 und in Las Tunas 4,0 auf je 1000 Lebendgeburten. In 22 der 168 Bezirken der Insel wurde kein einziger Säuglingstod verzeichnet.
1960 hatte die Kindersterblichkeit auf Kuba noch bei 37,3 gelegen. 1993 – inmitten der durch den Wegfall der sozialistischen Partner in Europa verursachten Wirtschaftskrise – sank die Zahl mit 9,4 erstmals unter die Zehner-Marke, seit 2008 lag sie immer unter fünf.
Insgesamt wurden in Kuba im vergangenen Jahr den Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge 125830 Kinder geboren, 156 mehr als im Vorjahr. Es gelang demnach auch, den Schutz der werdenden Mütter weiter zu verbessern. Im vergangenen Jahr wurden landesweit nur 26 Todesfälle registriert, die in direktem Zusammenhang mit Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt standen. Mit 20,7 auf 100 000 Lebendgeburten ist auch dies der geringste Wert in der kubanischen Geschichte.