(zas, 13.10.14) Ein Blick auf das
hier wiedergegebene Bild auf der Titelseite von work vom 3. Oktober
2014 – und der Schock sitzt. Der selbstverständliche Kolonialblick: „Ein
Helfer sagt, wie man Afrika retten kann“. Begleitet vom Kinderbild, logo. Anlass für die Selbstdarstellung ein banaler Artikel über einen Einsatz eines
Logistikers von Médecins sans Frontières im Kampf gegen die Ebola-Epidemie. Er
weiss - sagt work, nicht er - wie man Afrika rettet (Material und Fachleute schicken, Vollgas geben in den Industriestaaten).Jean
Ziegler beanstandet in derselben Nummer en passant den mangelnden Internationalismus
der Schweizer Gewerkschaften. Das ist übertrieben nett ausgedrückt. Bei einigen
in den Gewerkschaften ist das Problem nicht ein Zuwenig an Internationalismus,
sondern ein unerträgliches Mass an Kolonialhaltung. (Dass im Begleitartikel die Pharma und der IWF kritisiert werden, wäscht die Herrschaftsattitüde nicht weg.)