Venezuela/USA: Die vernünftige Antwort

Freitag, 9. Januar 2015



(zas, 9.1.15) Der rechtsradikale Anführer des versuchten Regierungsumsturzes via gewalttätige „Strassenproteste“ in Venezuela von Februar bis ca. Mai 2014, Leopoldo López, ist Liebkind der globalen Freipresse. Denn das arme Unschuldslamm, das beim nach drei Tagen gescheiterten Putsch 2002 den damaligen rechtmässigen Innenminister an der Spitze einer bewaffneten Bande aus seiner Wohnung zerrte und vor laufender TV-Kamera misshandelte, sitzt während seines Prozesses im Gefängnis. Das entsetzt viele, die Wellen der Entrüstung schlagen hoch, bis Ins Weisse Haus, dessen Hauptbewohner gebieterisch die Freilassung von López verlangte. Dito Rajoy, der Menschenfreund in Madrid, die rechte Mehrheit des Europaparlaments, das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte, in die gütigen Hände eines jordanischen Prinzen gelegt, und andere verantwortungsvolle „Menschenrechts“- Apparate.
Dieses Konzert, insbesondere seine Menschenrechts-Soprane, bedarf einer genaueren Analyse. Hier vorweg einfach mal eine vernünftige Antwort des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. Am 4. Januar 2015 hatte Maduro eine Unterredung mit US-Vizepräsident Joe Biden.  Biden unterliess es nicht, dabei die Freilassung von López zu fordern. Maduro trat darauf ein, unter der Bedingung, dass die USA im Gegenzug Óscar López Rivera freiliessen, Maduro meinte zum Ansinnen, den Rechtsradikalen freizulassen: „Die einzige Möglichkeit, dass ich von meinen präsidialen Vollmachten Gebrauch mache, um ihn zu befreien, besteht darin, dass ich ihn in ein Flugzeug mit Ziel USA bringe, ist, dass sie ihn dort behalten und mir Óscar López Rivera übergeben“.
Oscar Lopez Rivera, Puerto Rican independence activist and the longest-held political prisoner, behind bars in the United States for 33 years. (Photo: Archive)
Óscar López Rrivera
Nach seinem Einsatz als US-Soldat in Vietnam radikalisierte sich Puertoriqueño und wurde in der puerto-ricanischen Unabhängigkeitsbewegung aktiv. Er trat später der damaligen Guerilla FALN bei. Er sitzt seit 1981 in strenger Isolationshaft.
Maduro unterstützt so eine Initiative des noch amtierenden uruguayischen Präsidenten Pepe Mujica, der Anfang letzten Dezember Obama in einem offenen Brief zur Freilassung des Compañero aufgefordert hat. Er kam damit auf ein Anliegen zurück, das er schon an der UNO-VV vom letzten September vorgetragen hat
Demonstration demanding the liberation of Oscar Lopez Rivera
Die US-Botschaft in Caracas hatte zur Forderung von Maduro keinen Kommentar. Komischerweise auch die hiesige Freipresse nicht.