(zas, 20.10.15) Am vergangenen 9. Oktober veröffentlichte
Wikileaks das geheime Kapitel über intellektuelles Eigentum des gerade
beschlossenen TPP-Freihandelsabkommen von 12 pazifischen Anrainerstaaten unter
Leitung der USA (s. TPP:
Die pazifische Offensive der USA), „mit seinen weitereichenden Auswirkungen auf
Internetservices, Medikamente, PublizistInnen, bürgerliche Freiheiten und
Patente auf Lebewesen“, wie die Oeganisation in ihrem Begleitcommuniqué schreibt.
Darin zitiert sie auch Peter Maybarduk
von Public Citizen’s Global Access to
Medicines: „Falls TPP ratifiziert wird, werden die Leute in den Pazifikanrainerstaaten
nach den Gesetzen dieses geleakten Textes leben müssen. Die neuen Monopolrechte
für die grossen Pharmaunternehmen würden den Zugang zu Medikamenten in den
TPP-Ländern kompromittieren. TPP würde Leben kosten.“
Wikileaks schreibt weiter: „Hunderte von VertreterInnen grosser Konzerne hatten direkten Zugang zu
den Verhandlungen, während gewählte Offizielle limitierten oder gar keinen
Zugang hatten.“ Wo wir schon bei der entwickelten Demokratie sind: In den
USA etwa darf der Kongress nur „Ja“ oder „Nein“ zum Gesamttext sagen, nicht
etwa einzelne Punkte diskutieren und verändern. Denn besagter Kongress hatte
letzten Juni mit knapper Mehrheit auf Anforderung des Weissen Hauses diese
Modalität (fast track) beschlossen. Sonst könnten womöglich populistische Allüren aufkommen. Im TPP-Land Chile
rückt die Regierung von Michelle Bachelet den Abkommenstext immer noch nicht
raus, weiss dafür aber ein Loblied auf grosse chilenische Erfolge im Kapitel
über intellektuelles Eigentum anzustimmen. Ganz Her Masters Voice.