Liebe Freund*innen und Genoss*innen
Hände weg von Shengal!
Seit Monaten schwelt der Konflikt rund um die Frage der Autonomie des
Shengals im Nordirak / Bashur. Nachdem der Islamische Staat die dort
lebenden Jesid_innen 2014 angriff, flohen die Peshmerga-Milizen des
Barsani-Clans. Einheiten der PKK organisierten den Widerstand und die
Selbstverteidigung der Region, daraus entwickelten sich schliesslich die
autonomen Selbstverteidigungseinheiten YBS, die sich bis heute dem
Zugriff des Barsani-Clans entziehen. Weder die irakische
Zentralregierung noch die nordirakische Autonomieregierung in Erbil
sieht dies gerne, weil diese Einheiten Teil eines allgemeineren
Selbstverwaltungsprojekts – à la Rojava – sind. Sie haben darum (mit
Unterstützung der USA und der Türkei) in den vergangenen Monaten den
Druck erhöht, damit diese Einheiten aufgelöst werden. Wir empfehlen dazu
die Informationen der Riseup4Rojava-Kampagne
(https://twitter.com/RISEUP4R0JAVA/status/1384163122110341136) sowie
jene auf Firatnews
(https://anfdeutsch.com/aktuelles/frauen-blockieren-irakische-armee-in-Sengal-25759).
Yasasin 1. Mayis! Biji 1 Gulan! Es lebe der 1. Mai!
Der 1. Mai – internationaler Kampftag der Ausgebeuteten und
Unterdrückten – naht und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. In
der Türkei versucht das herrschende AKP-MHP-Regime, alle Mobilisierungen
der emanzipatorischen Kräfte an diesem Tag zu verhindern. Doch die linke
Bewegung macht dieses Spielchen nicht mit und ruft weiterhin
selbstbestimmt dazu auf, sich an diesem Tag die Strasse zu nehmen: Gegen
den Faschismus des Regimes, für eine Perspektive jenseits des
islamistisch-nationalistischen Irrsinns. Es zirkulieren dazu Aufrufe von
Gewerkschaften, Parteien und anderen Zusammenschlüssen für Istanbul
(https://anfdeutsch.com/aktuelles/fur-unsere-arbeit-und-freiheit-am-1-mai-auf-die-strasse-25572)
oder Ankara
(https://anfdeutsch.com/aktuelles/festnahmen-wegen-plakaten-zum-1-mai-in-ankara-25675),
eine treibende Kraft dahinter ist das neue Bündnis Birleşik Mücadele
Güçleri - Vereinigte Widerstandskräfte, in welchem sich verschiedene
legale Strukturen innerhalb der Türkei beteiligen
(https://anfdeutsch.com/aktuelles/vereinigte-widerstandskrafte-die-kampfe-verbinden-24327).
Heraus zum 1. Mai also – auch in Zürich
(https://barrikade.info/article/4422), Basel
(https://barrikade.info/event/1489), Bern
(https://barrikade.info/event/1490) oder Winterthur
(https://barrikade.info/event/1495)!
Übrigens: Morgen Samstag (24. April) gibt es auf dem besetzten Kochareal
in Zürich ein Politprogramm zum 1. Mai mit Dockers aus Genua, die
imperialistische Waffentransporte für den saudischen Krieg im Jemen
sabotierten, und Genoss_innen aus der Klimabewegung, der Pflegearbeit
und der proletarischen Jugend, die von linken Initiativen in
Covid-Zeiten erzählen. Dort wird es einen Rojava-Büchertisch geben, mit
allerlei Agitprop-Materialien zu Rojava. Mehr Infos dazu hier:
https://barrikade.info/article/4421.
Zweite Runde Rojava-Lesestoffaktion!
Der Sommer naht und die eine oder der andere wird Zeit finden (oder sich
schaffen), um sich vertiefter mit Rojava oder der Geschichte der
kurdischen Freiheitsbewegung auseinanderzusetzen. Wir organisieren dazu
eine zweite Runde der Rojava-Lesestoffaktion: Am 30. April, dem Vorabend
des 1. Mai, könnt ihr zwischen 19 und 21 Uhr im Infoladen Kasama
(Militärstrasse 87A, 8004 Zürich) vorbeikommen und Bücher, Broschüren,
Kleber und Plakate zu diesem Komplex abholen kommen!
An Lager haben wir zum Beispiel…
… Die Autobiographie von Sakine Cansiz: Mein ganzes Leben war ein Kampf
(Band 1-3, jeweils 23 CHF).
… Das Grundlagenwerk von Abdullah Öcalan: Jenseits von Staat, Macht und
Krieg (23 CHF)
NEUERSCHEINUNG - Peter Schaber’s Einführung in die politische
Philosophie Öcalan’s: Die Überwindung der kapitalistischen Moderne (20
CHF)
NEUERSCHEINUNG Beide Bände von Widerstand und gelebte Utopien:
Frauenguerilla, Frauenbefreiung und Demokratischer Konföderalismus in
Kurdistan (2015; 30 CHF) + Wir wissen, was wir wollen. Frauenrevolution
in Nord-und Ostsyrien (2021; 23 CHF).
NEUERSCHEINUNG, Bestseller-Roman – Von Ronya Othman: Die Sommer
… Verschiedenstes von Anja Flach, darunter Jiyaneke Din (19 CHF) und
Frauen in der kurdischen Guerilla.
… und viel, viel mehr… Kommt vorbei, schaut’s euch an, bleibt auf einen
Schwatz und schaut euch um!
Wenn ihr wollt, könnt ihr uns vorgängig per Mail (rojka@riseup.net) oder
Telegram/Whatsapp (077 991 29 42) schreiben, was wir euch auf die Seite
legen sollten.
Empfiehlt den Newsletter!
Um die 150 Menschen erhalten regelmässig seit mehr als zwei Jahren den
Newsletter des Rojava-Komitee Zürich. Wir finden das super und hören
immer wieder, dass er hilfreich ist, um sich einen zusammenfassenden und
fokussierten Überblick über die aktuelle Lage und anstehende Aktivitäten
zu verschaffen. Wir würden das sehr gerne weiter ausbauen – und bitten
euch deshalb darum, den Newsletter jeweils an Interessierte
weiterzuleiten! Diese können auch gleich – wenn sie denn wollen – sich
für den Newsletter ohne viel Aufwand einschreiben. Es reicht ein leeres
Mail an rojavaagenda-subscribe@lists.riseup.net und sie erhalten fortan
den Newsletter direkt in ihrer Mailbox.
Einführungsvideo zu Rojava mit Kerem Schamberger
Ende März haben wir mit Freund_innen der hiesigen Klimabewegung eine
Videoveranstaltung mit Kerem Schamberger (Mitautor von ‘Die Kurden: Ein
Volk zwischen Unterdrückung und Rebellion’) organisiert. Der
Zusammenschnitt dieser Veranstaltung (rund 35 Minuten) ist nun verfügbar
unter https://youtu.be/UZ5lHLcPTBA und liefert eine grundlegende
Einführung in die Geschichte und Gegenwart Rojavas.
Sehit namirin: Sinan Dersim
Gerade eben wurde bekannt, dass Heval Sinan Dersim im vergangenen
Oktober durch einen Luftschlag der türkischen Armee getötet wurde. In
einer ausführlichen Erklärung dazu würdigen die Genoss_innen der
Volksverteidigungseinheiten seine lange Geschichte des Kampfes an
verschiedensten Orten und Fronten:
https://anfdeutsch.com/aktuelles/npg-gibt-tod-von-sinan-dersim-bekannt-25775
Hervorheben möchten wir nur einige dieser Stationen – die frühe
Organisierung in den Reihen der kurdischen Jugend, die Mitgliedschaft im
Exekutivrat der KCK, danach die politische Arbeit in Europa, die
militärische Arbeit nach der Rückkehr nach Kurdistan und die
Bündnisarbeit im Rahmen der HBDH (das Bündnis revolutionärer illegaler
Parteien), wo er Mitglied des Exekutivrats war.
Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
Rojava Komitee Zürich
rojavaagenda.ch
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