Sterben für Pfizer & Co.

Samstag, 29. Mai 2021

 

 

«Es ist gut, dass die Todesfälle sich unter Alten häufen. Das wird unsere ökonomische Performance verbessern, da es das Rentendefizit vermindern wird.»

Solange Vieira, Chefin der brasilianischen Regulierungsbehörde für Privatversicherungen

(zas, 29.5.21) Reuters teilte im Mai letzten Jahres Interessantes mit[1]. Als die WHO die Welt in Sachen Covid-19-Epidemie alarmierte, stand der Epidemiologe Julio Croda der Epidemieabteilung des brasilianischen Gesundheitsministeriums vor. Das Ministerium, so lesen wir, antwortete damals mit sinnvollen Massnahmen (Quarantäne für Einreisende u. a.) auf die Warnung. Für zwei Tage. Danach übernahmen andere die Leitung der Pandemiebekämpfung, so der Superwirtschaftsminister Paulo Guedes, berüchtigt für seine Beteiligung an Milton Friedmans sozialem Kahlschlag in Chile Pinochets. Jetzt war Schluss mit wirtschaftsschädigenden Massnahmen wegen einer vorübergehenden Grippewelle. Eine seiner MitstreiterInnen war Solange Vieira, Chefin der brasilianischen Regulierungsbehörde für Privatversicherungen (Susep). Sie war 2019 zentral an der Rentenkonterreform unter Bolsonaro beteiligt, die in den gehobenen Blättern der «internationalen Gemeinschaft» als wichtiger Schritt in die richtige Richtung gefeiert worden war. Als sie im März letzten Jahres von Fachleuten des Gesundheitsministeriums auf die mutmassliche hohe Zahl von Toten bei Nicht-Eindämmung des Virus hingewiesen wurde, kommentierte sie laut dem von Reuters zitierten Epidemiologen Croda die Sache so: «Es ist gut, dass die Todesfälle sich unter Alten häufen. Das wird unsere ökonomische Performance verbessern, da es das Rentendefizit vermindern wird.»

Das Portal brasilwire.com, aus dem die Hinweise auf den erwähnten Reuters-Artikel und die nachher behandelte Recherche des Bureau of Investigative Journalism stammen, zitierte am 14. März 2021 aus dem Kapitel «Der Kampf gegen unheilvolle Einflüsse in den Amerikas» im Jahresbericht des US-Gesundheitsministeriums für 2020 zur Rolle des OGA (Office of Global Affairs):

«OGA gebrauchte diplomatische Kanäle, um die Versuche von Staaten wie Kuba, Venezuela und Russland zu mindern, die daran arbeiten, ihren Einfluss in der Region zulasten der US-Sicherheit auszuweiten. OGA koordinierte sich mit anderen US-Regierungsagenturen, um die diplomatischen Beziehungen zu stärken und technische und humanitäre Hilfe anzubieten, um Länder der Region davon abzuhalten, Hilfe dieser übel gesinnten Staaten anzunehmen. Beispiele sind etwa der Einsatz des Büros des OGA-Gesundheitsattachés, um Brasilien von der Ablehnung des russischen Covid-19-Impfstoffes zu überzeugen oder das Angebot von technischer Hilfe der CDC (Centers for Disease Control) an Panama, statt die Offerte kubanischer ÄrztInnen zu akzeptieren.»[2]

Ein weiterer Artikel auf brasilwire.com vom letzten 3. Mai beschreibt detailliert, wie das Regime von Jair Bolsonaro der «Orientierung» aus Washington nachgekommen ist. Während immer mehr Menschen im Land am Coronavirus starben, weigerte sich die Militärregierung lange, gegen die «kleine Grippe» Impfstoffe einzusetzen. Als 14 Gouverneure versuchten, auf eigene Faust Sputnik 5 zu besorgen, wollte der ferngeleitete Bolsonaro dies vergeblich per Oberstes Gericht verbieten lassen. Sein zweiter Versuch aber gelang. Die Regulierungsbehörde für den Gesundheitssektor, Anvisa, verweigerte die Zulassung von Sputnik 5. Angeführter Grund: Ihre Untersuchungen hätten ergeben, dass im Impfstoff die Gesundheit bedrohende Adenoviren vorhanden sein könnte. Es stellte sich heraus, dass Anvisa keine Untersuchungen angestellt hatte, sondern aus den vom russischen Gameleya-Institut auch nach Brasilien gelieferten Unterlagen Dinge falsch übernommen hatte. Das Institut hatte von einzelnen Dosen mit Adenoviren berichtet. Diese könnten offenbar eine leichte Erkältung auslösen.

Brasilwire.com schreibt: 

«Am Ende eines Monats, in dem schon 100'000 BrasilianerInnen gestorben waren, lehnte Anvisa einen vom britischen Medizinjournal Lancet als sicher taxierten und zu 91.6 % wirksamen Impfstoff ab.»

 

Erpressung

Das mit auch prominenten Leuten aus der US- und britischen Medienwelt bestückte Bureau of Investigative Journalism recherchierte zum Vorgehen des US-Unternehmens Pfizer in Brasilien, Argentinien und einem nicht identifizierten dritten Land in Lateinamerika. Der Multi verlangte etwa von diesen Ländern eine Immunität vor Entschädigungsklagen im Fall von medizinischen Impf-Komplikationen. Und zwar eine umfassende Immunität. Die bedeutet, erklären die Bureau-AutorInnen,

«dass das Unternehmen im Fall von seltenen negativen Wirkungen oder für eigene Handlungen der Nachlässigkeit, des Betrugs oder des bösartigen Vorsatzes nicht haftbar gemacht werden könne. Das beinhaltet Auswirkungen der von Unternehmenspraktiken wie etwa, dass Pfizer den falschen Impfstoff liefere oder bei der Herstellung Fehlern beging».

WHO-Forscher Lawrence Gostin meint:

«Pharmaunternehmen sollten ihre Macht nicht gebrauchen, um lebensrettende Impfungen in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen zu limitieren. [Das] scheint genau das zu sein, was sie machen (…) «Ein gewisser Schutz vor Haftung ist gerechtfertigt, aber bestimmt nicht im Fall von Betrug, grober Nachlässigkeit, Missmanagement oder Nichtbeachtung ordentlicher Herstellungsverfahren.»

Pfizer-Partner BioNTech hatte von der deutschen Regierung schon $ 445 Milliarden für die Entwicklung des Pfizer-Impfstoffes erhalten, Pfizer von Washington im Voraus eine Abnahmegarantie im Wert von fast $ 2 Milliarden. Im Fall von Entschädigungsklagen sollten sich jetzt die Regierungen zur Bezahlung verpflichten.

In Argentinien begann Pfizer ihre erpresserischen Verhandlungen letzten Juni. Man forderte vollständigen Schutz vor Entschädigungszwängen. Das Bureau schreibt zu diesem Punkt:

«Obwohl dies zuvor nie gemacht worden war, verabschiedete das Parlament im Oktober ein zustimmendes Gesetz. Aber Pfizer war laut einer/einem Offiziellen aus dem Präsidentenstab mit dem Wortlaut unzufrieden. Die Regierung war der Meinung, Pfizer sollte die Verantwortung für alle nachlässigen oder bösartigen Handlungen tragen. Pfizer, so die/der Offizielle, war nicht einverstanden. Die Regierung bot an, das Gesetz umzuformulieren, um deutlich zu machen, dass mit «Nachlässigkeit» Probleme in der Verteilung und Lieferung der Vakzine gemeint sei. Aber Pfizer war nicht zufrieden und verlangte ein Präsidialdekret, was [Präsident Alberto} Fernández ablehnte. Argentinien könnte für Nebenwirkungen der Impfungen aufkommen, aber nicht, wenn Pfizer einen Fehler macht. Was sollte beispielsweise passieren, wenn Pfizer unabsichtlich die Kältekette des Impfstoffes (- 70 Grad Celsius bei Transport und Lagerung) unterbräche und von BürgerInnen angezeigt würde? Es wäre nicht fair, dass Argentinien für die Fehler von Pfizer zahlen müsste (…) Statt in einigen Punkten nachzugeben, verlangte Pfizer stets mehr.»

Im Dezember stellte Pfizer, so das Bureau,

«eine unerwartete Forderung: Die Regierung müsse Staatsvermögen – das zum Beispiel Zentralbankreserven, Botschaftsgebäude oder Militärbasen beinhalten könne – zur Besicherung verpfänden.»

Dazu nochmals die/der Offizielle:

«Es war eine extreme Forderung, von der ich nur im Zusammenhang mit einer Neuverhandlung internationaler Schulden gehört habe, aber in beiden Fällen haben wir sie sofort abgelehnt.»

Der damalige Gesundheitsminister Ginés González García kommentierte: Pfizers «Intoleranz uns gegenüber war enorm». Die Antwort des Unternehmens: Im Gegensatz zu den umliegenden Ländern erhält Argentinien keine Impfstoffe des Unternehmens. Wir erahnen, warum die Kontrakte der Länder mit den Impfmultis jahrelang der Geheimhaltung unterliegen.

Auch das brasilianische Gesundheitsministerium lehnte die Forderung nach Staatsvermögen als Kollateral für Pfizer ab. Ein/e Offizielle aus dem dritten Land, das wegen vertraglicher Verpflichtungen namentlich nicht  genannt werden darf, berichtete dem Bureau-Team, dass die Regierung nach dreimonatiger Verhandlung bei der Forderung nach umfassendem Schutz vor Haftbarkeit einknickte. Wir lesen:

«Einer der Gründe, warum die Regierung die Pfizer-Vakzine wollte, lag darin, dass das Unternehmen sagte, es könne rasch liefern. Aber im Vertrag wollte sich Pfizer das Recht reservieren, den Zeitplan zu ändern. Das war nicht verhandelbar. ‘Es war: take it or leave it’, sagte die/der Offizielle.»


[2] Interessanterweise führt der angegebene Link zum Bericht des Gesundheitsministeriums zur Meldung, die Seite existiere nicht (mehr). Dass der bekannte, für mehrere linke US-Medien tätige Journalist sich die Sache aus den Finger gesaugt hätte, ist höchst unwahrscheinlich. Offenbar hat die Administration Biden den Bericht der Trump-Ministeriums aus was immer für Gründen ersetzt.

Kolumbien: Polizei schießt in Cali scharf – wieder Tote

Montag, 24. Mai 2021

 https://amerika21.de/2021/05/250820/polizei-schiesst-gewehren-cali-kolumbienKol

Kriegshandlungen der Regierung in Cali. Gerüchte über anonyme Gräber von Protestierenden. Supermarkt in Operationszentrum der Polizei verwandelt

Cali. Die Proteste und deren gewaltsame Niederschlagung halten in Koumbien weiter an. Am Samstagabend soll die Polizei den Minderjährigen Erik Larredondo durch Gewehrschüsse in Calipso, einem Stadtteil von Cali, getötet und sechs Personen verletzt haben. Dies berichten alternative kolumbianische Medien. Viertelbewohner:innen hatten am Abend Angriffe der Polizei mit Gewehren gegen Protestierende und Einwohner:innen angeprangert, schrieb der Senator und Präsidentschaftskandidat Alexander López auf Twitter.

Bereits in den vorangegangenen Tagen hatte die Polizei die Nachbarschaft und Demonstrat:innen in Calipso mit Feuerwaffen attackiert. Am Mittwoch hatte die Polizei die junge Mutter Angie Johanna Ordóñez dort mutmaßlich erschossen. Ähnliche Angriffe setzten sich danach fort. Am Freitag meldete die Stadtpolizei einen durch Schüsse getöteten Polizisten in Calipso. In Cali soll die Polizei insgesamt bereits 40 Zivilpersonen getötet haben.

In Calipso herrscht Empörung wegen Gerüchten über die Nutzung eines Supermarkts der Kette "Éxito" als inoffizielles Verhaftungs- und Folterzentrum der Polizei in der Nacht des 19. auf dem 20. Mai. Der Supermarkt war zuvor geplündert worden. Nachbar:innen meldeten, sie hätten in dieser Nacht Hilfeschreie aus dem Supermarkt gehört. In den sozialen Netzwerken zirkulieren Videos, die an verschiedenen Stellen des Supermarkts Blutflecken zeigen.

Die Video-Clips wurden von Viertelbewohner:innen gemacht, die in den Supermarkt hinein durften, nachdem die Behörden den Ort inspiziert und für unverdächtig erklärt hatten. Das lokale alternative Medium Canal 2 bestätigte außerdem, dass Motorräder und Kleinlaster ohne Kennzeichen in dem Supermarkt ein- und ausfuhren.

Es ist unklar, wer den "Éxito" geplündert hat. Die Jugendlichen der selbstorganisierten Protestschutz-Gruppe "Erste Reihe" (Primera Línea) von Calipso distanzierten sich am Mittwoch von der Plünderungsaktion im Supermarkt. Sie hätten mit der Aktion nichts zu tun, sie unterstützen sie nicht und "deshalb ziehen wir uns für heute zurück", teilten die Gruppe am Mittwochabend mit.

Die kritische Menschenrechtssituation landesweit, aber ganz besonders im Departamento Valle del Cauca zeigt sich auch an der hohen Zahl vermisster Personen. Allein in Cali und den umliegenden Gemeinden haben Menschenrechtsorganisationen über 100 Verschwundene registriert. Lokale und nationale Politiker:innen verweisen in diesem Sinne auf vorbeischwimmende Leichen von Menschen, die in den letzten Tagen zum Beispiel im Fluss Cauca gesehen wurden.

Auch die Rätin von Cali, Ana Erazo, sprach von möglichen anonymen Massengräbern in der nahe Cali gelegenen Gemeinde Mulaló und forderte den Bürgermeister von Cali, Jorge Iván Ospina, auf, Ermittlungen einzuleiten.

Verschleppungen von Menschen sind auch in anderen Städten wie im nordöstlichen Bucaramanga zu beobachten. Dort haben Einheimische aufzeichnen können, wie kleine Gruppen von Zivilpersonen Menschen in zivilen Wagen hineinzwangen und dann davon fuhren.

Trotz alldem hören die täglichen Demonstrationen, Kundgebungen und Blockaden landesweit nicht auf. Letzte Woche wurde bekannt, dass die Regierung die Gesundheitsreform, gegen die sich die Proteste unter anderem richten, zurückgenommen hat.

Ähnliche Protestprojekte wie in "Puerto Resistencia" (Hafen des Widerstands) in Cali, wo die in Armut lebenden Stadteilbewohner:innen einen starken gemeinschaftlichen Widerstand aufgebaut haben, enstehen auch in anderen Städten. So in Bogotá an dem "Portal de las Américas" (Tor der Amerikas), das die lokalen Einwohner:innen in "Portal de la Resistencia" (Tor des Widerstandes) umbenannt haben.

Dorthin strömen die Stadtteilnachbar:innen täglich, nehmen an politischen Kundgebungen, kulturellen Aktionen und Versammlungen teil. Nicht nur eine „Erste Reihe“ von Jugendlichen sondern auch von Müttern ist dort entstanden. Die "Mütter der Ersten Reihe" hat die Polizei letzte Woche mit den sogenannten Venom-Werfern angegriffen. Der Mehrfachprojektilwerfer kann zeitgleich Tränengas, Reizgas oder Schock- und Blendmunition schießen.

Seit Freitag begleitet eine Delegation des indigenen Rats von Cauca (Cric) die Protestierenden von "Plaza de la Resistencia". Die dortigen Widerständler:innen werden täglich von der Polizeisondereinheit zur Aufstandsbekämfung Esmad attackiert. Ihre Unzufriedenheit mit den Einsätzen der Esmad haben sie der Stadtverwaltung mitgeteilt. "Ihnen gebe ich meine Hand nicht, weil Sie sie nicht verdienen", sagte ein Junge zum Regierungssekretär der grünen Bürgermeisterin Claudia López, der vor Ort war.

Indes setzt das Streikkomitee die Gespräche mit der Regierung von Iván Duque fort. Es heißt, beide Parteien wollen sich auf ein Dokument einigen, das die Behandlung der Proteste regelt. Der Hohe Regierungsbeauftragte für den Frieden, Miguel Ceballos, der gleichzeitig die Regierung beim Dialog mit dem Streikkomitee vertritt, ist zurückgetreten.

Auch die Außenministerin Claudia Blum trat zurück. Ihre Nachfolgerin ist die bisherige Vizepräsidentin Marta Lucía Ramírez. Ramírez war geschäftlich indirekt mit dem Drogenboss Guillermo Acevedo Giraldo – auch als "Memo Fantasma" bekannt – verbunden . Ihr Bruder wurde ebenso vor vielen Jahren in USA wegen Drogenhandel festgenommen.

 

Gaza

Montag, 17. Mai 2021



 

 

USA: Militärs bringen sich in faschistische Stellung

Samstag, 15. Mai 2021

 

(zas, 14.5.21) «Unsere Nation ist in grosser Gefahr. Wir sind wie nie seit unserer Gründung 1776 in einem Kampf ums Überleben als eine konstitutionelle Republik. Der Konflikt tobt zwischen den Unterstützern von Sozialismus und Marxismus und den Unterstützern von verfassungsmässiger Freiheit.»

Zu lesen in dem von 124 US-Generälen und Admiralen a. D. unterzeichneten und am 12. Mai veröffentlichten «Open Letter from Retired Generals and Admirals».  Wir erfahren, dass im Verlauf des Präsidentschaftswahlkampfes letztes Jahr 317 US-Generäle und Admirale a. D. in einem anderen Statement die Wahl Biden/Trump als «die wichtigste Wahl seit der Gründung unseres Landes» bezeichnet und dabei festgehalten hatten: «Die Demokratische Partei heisst Sozialisten und Marxisten willkommen, das bedroht unseren historischen way of life.»

Der Biden-Wahlbetrug habe diese Einschätzung verifiziert. Infolgedessen seien Sicherheitsgarantien für faire Wahlen unbedingt erforderlich (gemeint ist die Serie von voter suppression-Gesetzen in republikanisch dominierten Staaten aktuell durchgepeitscht werden, die sich unverhüllt gegen die dank Briefwahl u. a. gewachsene Wahlbeteiligung von Schwarzen und anderen Unterklassensegmenten richtet. «Heute nennen viele solche vernünftigen Kontrollen ‘rassistisch’, um faire und frei Wahlen zu vermeiden. Rassische Begriffe zu verwenden, um den Nachweis der Wahlberechtigung zu unterdrücken, ist per se eine tyrannische Einschüchterungstaktik. Zudem muss die Rechtsstaatlichkeit in unseren Wahlprozessen gestärkt werden, um deren Integrität zu gewährleisten. Das FBI und der Supreme Court müssen bei Wahlunregelmässigkeiten schnell handeln und sie nicht wie 2020 ignorieren. Ferner würden H.R.1 und S.1 (falls sie verabschiedet werden) (…) den Demokraten erlauben, für immer an der Macht zu bleiben und (…) unsere Repräsentative Republik beenden.»

(H.R.1 und S.1 stehen für das in den beiden Parlamentskammern von Demokraten vorgeschlagene Gesetz, For The People Act, zur weiteren Absicherung der Briefwahl und anderer den Unterklassen zugutekommenden Mechanismen der Wahlbeteiligung).

Die Administration Biden reagiere in «diktatorischer» Weise, etwa mit Exekutivdekreten, und greife mit «Aktionen der Bevölkerungskontrolle wie exzessiven Lockdowns und Schul- und Geschäftsschliessungen und, besonders alarmierend, mit der Zensur von schriftlichen oder verbalen Äusserungen unsere Grundrechte an. Wir müssen Politiker unterstützen, die gegen Sozialismus, Marxismus und Progressivismus vorgehen

Andere Punkte des Schreibens betreffen weitere Kerninhalte des Trumpismus: wie Migration, Abkommen mit dem Iran etc.

Zu den Unterzeichnern gehören Figuren wie Admiral John Poindexter, der als nationaler Sicherheitsberater Ronald Reagans tief in die Iran/Contragate-Verschwörung der 80-er Jahre zur via Drogengelder finanzierten Aufrüstung der Contrasöldner gegen das sandinistische Nicaragua verwickelt war, oder General William Boykin. Der war 1993 Kommandant der Elitekillertruppe Delta Forces in Somalia, tat sich mit christlichen Jihadisprüchen gegen den Islam hervor und kommentierte 2003 in Fundikirchen Photos von Mogadishu mit schwarzen Streifen am Himmel so: «Ob sie es verstehen oder nicht, es [die schwarzen Streifen] ist ein dämonischer Geist über der Stadt von Mogadischu. Ladies und Gentlemen, das ist kein Fake, das ist keine Farce.»

Boykin erscheint wie ein irrer Fanatiker. Das hinderte ihn nicht, unter George W. Bush Assistenzminister für Geheimdienste im Pentagon zu werden, oder, wie in Wikipedia zu lesen, die massive Folterpraxis einer US-Eliteeinheit in Irak aktiv verschleiert zu haben und 2003 zusammen mit israelischen «Experten» massgeblich an der Schaffung einer US-Eliteeinheit im Irak zur «Ausschaltung» von Widerstand beteiligt gewesen zu sein.

Der «irre» Diskurs eines Boykins und seinesgleichen geht heute mit den Behauptungen eines schweren Wahlbetrugs gegen Trump weiter, dem nur mit faktischem Entzug der Wahlbeteiligung von vielen Leuten, mit FBI und rechtsextremer Justiz Einhalt geboten werden kann. Vorallem aber reiht sich das Statement in eine in westlichen Streitkräften wieder offen aufgenommene Tendenz zur kaum mehr verschleierten Diktatur mit faschistischen Vorzeichen ein. In Frankreich haben führende Miltärs a. D. im April bekanntlich mit einem Blutbad gedroht, falls die Regierung ihre Anordnungen zur Liquidierung der Banlieue-Proteste nicht Folge leiste. In Spanien haben letzten November 73 Führungsoffiziere a. D. des Heeres den König (nomineller Armeechef) aufgefordert, die «sozial-kommunistische, von ETA-Freunden und Independentistas unterstützte Regierung» PSOE/Podemos ihrem abzuschaffen, nachdem kurz zuvor von ehemaligen Führungskräfte der Luftwaffe ein gleichgerichtete Stellungsnahme bekannt wurde.

In Frankreich war die Sache fast offen mit dem Rassemblement National von Marine Le Pen abgesprochen, in Spanien mit Fox und in den USA mit dem Trumplager. Dass sich Militärprominenz mit rechtsradikalen Politströmungen organisiert, ist nicht neu, dass sie es offen tut, schon eher. In Deutschland stehen nicht nur immer wieder «Skandale» wegen markanter Nazi-Präsenz in Eliteeinheiten von Polizei und Armee an, sondern auch andere Entwicklungen. Die linke Zeitung junge Welt etwa wird seit Jahren vom Verfassungsschutz wegen «verfassungsfeindlicher Ziele» beobachtet. Als jetzt die Partei die Linke ein Protestschreiben des Blatts aufnahm, antwortete die Regierung: «Themenauswahl und Intensität der Berichterstattung zielen auf Darstellung ›linker‹ und linksextremistischer Politikvorstellungen und orientieren sich am Selbstverständnis der jW als marxistische Tageszeitung.» Weiter, schreibt die junge Welt in ihrem Kommentar, heißt es, «die Aufteilung einer Gesellschaft nach dem Merkmal der produktionsorientierten Klassenzugehörigkeit (widerspreche) der Garantie der Menschenwürde».

Kolumbien: Keine Annäherung zwischen Regierung Duque und Streikkomitee

Donnerstag, 13. Mai 2021

 https://amerika21.de/2021/05/250505/kolumbien-streik-keine-annaeherung

Dialog sollte Massenprotesten ein Ende setzen. Präsident hält an Militarisierung fest. Massenstreik geht im ganzen Land weiter


Demonstration in Medellin am Mittwoch
Demonstration in Medellin am Mittwoch

Bogotá. Trotz einer "respektvollen Atmosphäre" haben die Regierung von Iván Duque und die Mitglieder des Streikkomitees bei ihrem ersten Treffen keinerlei Einigung erzielt.

Drei Stunden lang debattierten Abgesandte des Komitees am Montag im Präsidentenpalast Casa Nariño im Zentrum Bogotás mit der Regierung. Ziel war es, gemeinsame Lösungen und einen Ausweg aus der nationalen Krise zu finden. An diesem Treffen nahmen auch der Vertreter der Vereinten Nationen in Kolumbien, Carlos Ruiz, sowie Monsignore Hector Fabio Henao für die katholische Kirche und der Hochkommissar für Frieden der Regierung Duque, Miguel Ceballos, teil.

Das Land befindet sich seit zwei Wochen im Ausnahmezustand. Ursprünglich mobilisierten sich landesweit Kolumbianer:innen, um friedlich gegen die vom Präsidenten angekündigte Steuerreform zu protestieren. Inzwischen verzeichnen die Nichtregierungsorganisation Temblores und das Institut für Entwicklung und Frieden (Indepaz) 47 Tote, zwölf Opfer von sexueller Gewalt durch staatliche Sicherheitskräfte, 28 Menschen mit Augenverletzungen, 548 Verschwundene sowie 1.956 Fälle von Polizeigewalt.

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Keine Einigung in Sicht: Duque und Vertreter des Streikkomitees beim Treffen am Montag
Keine Einigung in Sicht: Duque und Vertreter des Streikkomitees beim Treffen am Montag

Noch vor dem Treffen erklärte Duque auf seinem Twitter Account, "Vereinbarungen und Lösungen zum Wohle des Landes gestalten" zu wollen. Zusätzlich versprach er "schnelle und notwendige Antworten, von denen alle Kolumbianer profitieren".

Nach der Zusammenkunft informierte das Streikkomitee jedoch, dass der Präsident keinerlei Interesse zeigte, die Militarisierung des Landes zu beenden. Auch gebe es "kein Verständnis seitens der Regierung" für die Gründe, die die Menschen zu einem nationalen Streik führten.

Francisco Maltés, ein Sprecher des Komitees, fügte hinzu, dass "keine Empathie für die Opfer gezeigt wurde. Wir haben gefordert, dass das Massaker gestoppt wird, dass die staatliche und private Gewalt gegen Menschen, die ihr legitimes Recht auf Protest ausüben, gestoppt wird."

Die Sprecherin der Studentenschaft, Jennifer Pedraza, die am Treffen mit Duque teilgenommen hatte, verglich  die aktuellen Proteste mit der Protestwelle von 2019. Dabei kamen ebenfalls mehrere Protestierende durch Polizeigewalt ums Leben. Pedraza verurteilte die Haltung des Präsidenten und betonte: "Dies ist eine Wiederholung dessen, was im November 2019 geschah, als die Forderungen nicht beachtet wurden. Iván Duque hat sich selbstgefällig gegenüber der exzessiven Gewaltanwendung gezeigt."

Hochkomissar Ceballos sagte nach dem Treffen, es habe "gegenseitiger Respekt und eine Atmosphäre des Zuhörens geherrscht". Das Komitee und die Regierung lehnten Gewalt ab, man sei sich einig über eine "Null Toleranz für jedes Verhalten der Sicherheitskräfte, das gegen die Verfassung und das Gesetz geht". Die Regierung bestehe darauf, dass die Straßenblockaden beendet werden.

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Catatumbo im Streik: Seit dem 4. Mai werden im Nordosten des Departamento Norte de Santander die Hauptverkehrsstraßen blockiert
Catatumbo im Streik: Seit dem 4. Mai werden im Nordosten des Departamento Norte de Santander die Hauptverkehrsstraßen blockiert

Aufgrund der Tatenlosigkeit der Regierung kündigte das Streikkomitee, das die Mobilisierung im ganzen Land koordiniert, für den gestrigen 12. Mai neue Proteste an. "Die nationale Regierung hat seit mehr als einem Jahr nicht nachgegeben, die Massaker gehen weiter [...]. Wenn es keinen Prozess gibt, in dem über die Punkte, die wir entwickelt haben, verhandelt werden kann, werden die Mobilisierungen weitergehen." stellt Matés klar.

Im ganzen Land fanden am gestrigen Mittwoch erneut Demonstrationen und Straßenblockaden statt.

Eine Hauptforderung des Streikkomitees ist, "die Gewalt gegen Menschen, die legitim ihr Recht auf Protest ausüben", zu beenden. Weitere Forderungen sind unter anderem die Rücknahme des Gesundheitsgesetzes 010, Massenimpfungen gegen Covid-19, ein Grundeinkommen von mindestens einem gesetzlichen monatlichen Mindestlohn, die Verteidigung der nationalen Produktion, keine Privatisierungen, Subventionen und bessere Rechte für Beschäftigte und eine Politik, die Ernährungssouveränität und -sicherheit unterstützt. Das Besprühen von illegalen Plflanzungen mit Glyphosat soll eingestellt werden. Verlangt wird auch die Nicht-Diskriminierung von geschlechtlicher, sexueller und ethnischer Vielfalt.

Die Regierung schlug dagegen sechs Diskussionspunkte vor: Massenimpfung, sichere Wiederbelebung der Wirtschaft, Gewaltlosigkeit, Schutz der Schwächsten, Stabilisierung der Staatsfinanzen sowie ein Aussetzen der Studiengebühren an öffentlichen Universitäten.

 

Kolumbien: Bewaffnete in Zivilkleidung schießen in Cali auf Indigene, zwölf Verletzte

Dienstag, 11. Mai 2021

 https://amerika21.de/2021/05/250473/zivilisten-schiessen-auf-indigene-cali

Angreifer uniformiert in weißen T-Shirts. Polizei unterstützt sie offenbar. Präsident Duque ordnet weitere Militarisierung in Cali an


"Wir sind die Beschützer der sozialen Proteste", sagt der Cric-Sprecher Giovanny Yule
"Wir sind die Beschützer der sozialen Proteste", sagt der Cric-Sprecher Giovanny Yule

Cali. Am Sonntag haben zivile Personen in Cali auf eine Gruppe des indigenen Regionalrats des Cauca (Cric) geschossen und dabei zwölf von ihnen verletzt. Einer der Videoclips, die die Ereignisse dokumentieren, zeigt einen Polizisten inmitten der Angreifer, während diese schießen.

Die Gruppe war in Fahrzeugen auf dem Weg, Angehörigen eines indigenen Rats zu Hilfe zu kommen, die von anderen bewaffnete Zivilisten auf der Landstraße zwischen Cali und der Kleinstadt Jamundí festgenommen worden waren.

Kurz nach der Attacke kamen die Sondereinheit der Polizei zur Aufstandsbekämpfung (Esmad), das Militär und reguläre Polizist:innen dazu. Sie versteckten und schützen die bewaffneten Zivilpersonen. Dies berichtet der indigene Verband des Nordens von Cauca (Acin), der zum Cric gehört. Die Angreifer trugen alle weiße T-Shirts. Immer öfter greifen in Cali Zivilisten, uniformiert mit weißen T-Shirts, zu Fuß oder aus SUVs heraus mit Feuerwaffen Protestierende an.

Die Polizei schilderte in einem Kommuniqué ganz andere Geschehnisse: "Wir haben auf einen Hilferuf der Bewohner der Zone reagiert, wo sie nach Angaben der Bürger von einer Gruppe von Indigenen angegriffen wurden". Es lägen Videos vor, wie indigene Gruppen in Wohnanlagen eindrängen, mit Feuerwaffen schießen, "zum Terrorismus anstiften" und Wohnungen plündern, heißt es in dem Dokument.

Laut dem Cric habe die Polizei Zivilpersonen engagiert, um in Cali Angst in der Bevölkerung zu verbreiten und Chaos zu erzeugen. Tatsächlich zirkulierten Videos von Zivilisten, die in einen Kleinlaster eilen, während sie von der Polizei begleitet werden. "Nicht der Cric sondern die Nationale Polizei in Zivilkleidung greift an und schießt", teilte die Organisation mit. Leitmedien in Kolumbien verbreiteten allerdings zunächst die Informationen der Polizei.

Die Indigene Mobilisierung oder "Minga" von circa 1.500 Cric-Angehörigen kam nach Cali, um die Proteste im Rahmen des Generalstreiks zu begleiten und mit ihrer gut organisierten "indigenen Wache" (Guardia Indígena) zu beschützen. Davor hatte Cali eine durch die Polizei verursachte Horror-Nacht mit massakrierten Jugendlichen erlebt.

"Wir sind die Beschützer der sozialen Proteste", sagt der Cric-Sprecher Giovanny Yule. Vor wenigen Tagen haben Protestierende im Stadtteil La Luna die Guardia zu Hilfe gerufen, weil sie von Zivilpersonen mit Feuerwaffen angegriffen wurden. Sie kam und konnte einen der Zivilisten festsetzen. Er gestand, zur Polizei zu gehören. Danach übergab die Guardia ihn einer Menschenrechtskommission.

Der Cric kritisierte den Bürgermeister von Cali, Jorge Iván Ospina, weil er sie stigmatisiere und dadurch gegen sie mobil mache. Vor dem Angriff am Sonntag hatte Ospina die Guardia beschuldigt, Straßenkontrollen an Autos durchzuführen und die Bürger:innen zu stören.

Der indigene Rat prangerte auch die Aufrufe zur Gewalt des ultrarechten Ex-Präsidenten Álvaro Uribe an. Seit Beginn des Streiks hat Uribe in mehreren Statements zu einer gewaltsamen Konfrontation mit der Protestbewegung aufgerufen.

Die Regierungspartei Centro Democrático ihrerseits bat den Präsidenten Iván Duque um einen "kraftvollen und anhaltenden Militäreinsatz" in Cali.

Nach den Angriffen auf den Cric verkündete Duque tatsächlich eine verstärkte Militarisierung der Hauptstadt des Departamento Valle del Cauca an. Kurz danach äußerte sich Uribe in einem Video: "Wir setzen auf die sofortige militärische Übernahme von Cali. Wir hoffen, dass in den nächsten Stunden die Unterlegenheit der Polizei und der Esmad gegenüber dem Terrorismus überwunden wird."

Oppositionelle wie der Präsidentschaftsanwärter Gustavo Petro, den die letzten Umfragen als Favorit zeigen, sehen in der aktuellen Repressionswelle eine große Angst der traditionellen Eliten hinter Uribe, bei den nächsten Wahlen die Macht zu verlieren. Eine Option für sie sei demnach "ein Putsch, um die Wahlen im nächsten Jahr zu verhindern".

 

____________

 (zas) Ein Augenzeugenbericht von John Jairo Hoyos, Abgeordneter für die Rechtspartei Partido de la U, beschreibt eindrücklich die von Hans Weber geschilderten Angriffe bewaffneter Zivilisten auf die indigenen Gruppen, die einem ihrer bedrohten Ratsmitglieder zu Hilfe kamen. Er schreibt:

«Es war ein Uhr nachmittags am 9. Mai. Ich war auf der Brücke La Viga an der Strasse Cañas Gordas, die in die Städte Cali und Jamundi führt.  Dort waren etwa 20 weissgekleidete Personen mit teuren Pick-ups. Sie luden uns ein, alle zusammen die Indigenen anzugreifen. In einem der vorbeifahrenden Wagen kamen drei Indígenas. Dieser Wagen war von anderen Autos umstellt. Wer indigen aussah, durfte nicht passieren. Nachher kam ein Bus mit Indígenas. Die Weissen hielten ihn auf und sagten ihnen: ‘Cali wird respektiert.’ Schliesslich musste der Bus umkehren.»

  (...)

“Einige der teuren Wagen bewegen sich vielleicht 500 m in Richtung eines Punktes bei der Kirche La María. In diesem Moment höre ich, dass die Indígenas der Minga hierherkommen. Mit spontaner Hilfe eines Fahrers gelangte ich dorthin, an das Rotlicht der 127., wo die Indígenas sind, und fange mit Aufnehmen an. In diesem Moment beginnen die Schüsse, die von der Gegend weiter oben kommen. Die Indígenas steigen aus, einige werfen sich auf den Boden, und andere rennen dorthin, woher die Schüsse kommen.  Ich sehe, wie eine Ambulanz einen Verletzten abtransportiert. Ich sehe in der Ferne, wo die Indígenas waren, quergestellte Luxus-Pick-ups. Wie sich die Indígenas nähern, hören die Schüsse auf. Ich erinnere mich, dass einer der Pick-ups in Brand gesteckt wurde.»

 

Correos 200

Montag, 10. Mai 2021

 

Correos 200

24. April 2021

 

Edito

Mexiko

Autonomie oder Neoindigenismus

“Sie verschwanden nicht” – zum Kampf der indigenen Völker.

Luis Hernández Navarro

 

Frauenkämpfe

Guatemala: Widerstand gegen Feminizide

"Es ist die Zeit der Angst. / Angst der Frau vor der Gewalt des Mannes und Angst des Mannes vor der Frau ohne Angst".

Barbara Müller

 

El Salvador: «Die Gewalt wird protegiert und darum herrscht eine grosse Straffreiheit»

Zu einer Untersuchung von Gewalt gegen Frauen der feministischen Organisation Las Mélidas.

Claudia Espinoza befragt Elisabeth Llamas

 

Venezuela: Vannesa Rosales und die Entkriminalisierung der Abtreibung

Der Fall einer jungen Aktivistin, die verhaftet wurde, weil sie einem 13-jährigen Vergewaltigungsopfer geholfen haben soll, die Schwangerschaft zu unterbrechen, rüttelt die feministischen Bewegungen auf.

Cira Pascual Marquina befragt Venus Faddoul

 

Venezuela

UN-Sonderberichterstatterin hält USA und EU Folgen ihrer Sanktionen in Venezuela vor

Forderung: Zwangsmaßnahmen aufheben, damit Venezuela seine Entwicklungsprogramme wiederaufnehmen kann

Marta Andujo

 

USA: «Keine Eile» Sanktionen zu mildern

«Obwohl Sanktionen keine physischen Kriegswaffen zu sein scheinen, sind sie ebenso tödlich, wenn nicht mehr (…) Die internationale Gesundheitscommunity sollte diese Sanktionen als Kriegsverbrechen begreifen.» (Amirhossein Takian, Azam Raoofi, Sara Kazempour-Ardebili)

Dieter Drüssel

 

Nicaragua

Solidarität mit den Sturmopfern – und dem Sandinismus

Gérald Fioretta

 

Schweiz: Kampfansage an Nicaragua

ZAS-Blog

 

«Treffen zwischen Brüdern»; Opposition in Nicaragua berät sich mit Juan Guaidó

 

Kevin Trauth

 

El Salvador

Diktatur gestärkt, FMLN vor Schicksalsfrage

Dieter Drüssel

 

Wasser

Wasser: die selbstmörderische Spekulation

Wasser wird zum Börsenspektakel gemacht. Über den Wahn des Kasinokapitalismus und seine zerstörerische Wirkung in Welt und Gesellschaft.

Luca Celada

 

Finanzordnung

Profite im Zeichen des Virus

Manuel Pérez-Rocha

 

USA/Zentralamerika

Zentralamerika: «Plan Biden» zur Stärkung der US-«Einflusszone»

Joe Bidens Reformagenda für Zentralamerika, dargelegt an einer Konferenz eines Washingtoner Thinktanks: Zentralamerika gehört den US-Unternehmen, und der Sandinismus muss weg.

Ben Norton

 

Plan Biden: Der Sicherheitsberater verdeutlicht

aus El Faro