CHIAPAS
Die zapatistische Delegation hat den europäischen Kontinent erreicht. Zeitgleich zu dieser historisch einzigartigen und vernetzenden Reise spitzt sich in Chiapas die Gewalt gegen indigene Aktivist*innen und Gemeinden zu. Die gewalttätigen Übergriffe und Vertreibungen haben ein neues Ausmass erreicht! Als Chiapas-Soligruppe sind wir sehr besorgt über diese Entwicklung. Als Zeichen der Solidarität bitten wir euch, die Eilaktion des mexikanischen Menschenrechtszentrums Frayba zu unterschreiben (Link weiter unten).
Repräsentant der indigenen Organisation Las Abejas erschossen
Am 5. Juli ist der indigene Menschenrechtsverteidiger Simón Pedro Pérez
López in Chiapas getötet worden. Ein Unbekannter schoss auf Pérez López,
als dieser zusammen mit seinem Sohn zum Einkaufen auf dem Markt von
Simojovel war. Der Täter floh auf einem Motorrad, festgenommen wurde
niemand.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2021/07/252113/mexiko-perez-lopez-chiapas-erschossen
Eilaktion vom 8. Juli
2000 Tzotzil-Indigene sind im Hochland von Chiapas auf der Flucht!
Simón Pedro Pérez López von der pazifistischen Organisation Abejas
ist nicht das erste Opfer. Seit März 2021 wurden in der Gemeinde
Pantelhó 12 Personen ermordet, mitunter ein Kind. Eine Person geltet als
verschwunden, eine Frau und ein Kind wurden verwundet. Die Gewalt und
Bedrohung gegen Mitglieder der Abejas spitzt sich weiter zu.
Gruppen des organisierten Verbrechens vertreiben tausende Menschen aus
ihren Dörfern. Die kriminelle Gruppe scheint in Komplizenschaft mit der
Gemeindebehörde von Pantelhó zu agieren und Teil der kommunalen
Machtstrukturen zu sein.
Regierung schaut tatenlos zu
Die Regierung von Chiapas unternimmt nichts, um die Übergriffe zu
verhindern und Menschenleben zu schützen. In mehreren Gemeinden herrscht
ein Autoritätsvakuum, das Gewalt und Straflosigkeit ermöglicht. Die
Regierung reduziert die ernste Situation auf Konflikte zwischen den
Gemeinden. Auf diese Weise konnten kriminelle Gruppen Einfluss nehmen.
Sie sind zunehmend und eindeutig mit politischen Parteien und
Amtsträgern der drei Regierungsebenen verbunden. Ihnen ist es gelungen,
eine territoriale Kontrolle zu erzielen, dies durch:
Ausübung von Terror, Ermordungen, Verschwindenlassen, Raub, Enteignung
und Zwangsumsiedlung sowie das Mitführen von Waffen und Sprengstoff,
welche ausschließlich der mexikanischen Armee zur Verfügung stehen.
Mittlerweile tauchen in der lokalen Presse sogar Berichte auf, die Täter
und Opfer vertauschen.
Diözese ist alarmiert
Die Diözese von San Cristóbal de Las Casas prangert diese Missstände an:
"Wir sehen in Chiapas erneut die Reaktivierung von Kräften, die von
Paramilitärs zum organisierten Verbrechen mutiert sind, die mit der
Narco-Regierung verbündet sind und in unseren Staat eingedrungen sind,
um den Widerstand der organisierten Völker zu kontrollieren, die ihre
Autonomie verteidigen".
Unterschreibt hier die Eilaktion vom Menschenrechtszentrum Frayba:
Gemeinsame Forderung nach Aufklärung der gewaltsamen Vorfälle und Ende der Straflosigkeit:
Hintergrundartikel auf Spanisch:
Communiqué von SupGaleano: Fliegen ist eine andere Art des Gehens (7. Juli)
Weiterlesen: https://www.chiapas.eu/news.php?id=11229
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Foto auf unserer Homepage: chiapas.ch