(zas, 5. 9. 23) Reuters berichtet heute von der bevorstehenden US-Lieferung von Munition mit abgereichertem Uran (DU, depleted uranium) für die Abrams-Panzer. Damit wird ein schon vor Monaten aufgekommener Verdacht – die US-Abrams-Panzer sind geeignet für DU-Munition –bestätigt. Die radioaktive Munition «könnte», klärt uns die Nachrichtenagentur auf, «helfen, russische Panzer zu zerstören, als Teil eines neuen Pakets neuen Militärhilfe, das nächste Woche enthüllt werden soll.»
England habe schon DU-Munition geliefert, und der jetzige US-Entscheid werde erneut Kontroversen auslösen (kaum in den Medien, wäre anzufügen). Doch keine Aufregung, weiss Reuters: «Die Internationale Atomenergieagentur sagt, Studien in Ex-Jugoslawien, Kuwait, Irak und Libanon ‘weisen darauf, dass das Vorhandensein von abgereicherten Uran-Resten für die Bevölkerung der betroffenen Regionen kein Verstrahlungsrisiko darstellen.» Hätten das bloss die IrakerInnen und Ex-JugoslawierInnen oder die im Balkan eingesetzten NATO-Militärs gewusst, die an Krebs starben, weil die Rate dieser Krankheit nach den DU-Kriegen um das Zigfache emporgeschnellt war.
Allerdings weiss Reuters: «Dennoch könnte das radioaktive Material zur Herausforderung für das massive Nachkriegs-Clean-Up der Ukraine beitragen. Teile des Landes sind schon mit nicht explodierten Geschossen von Streubomben und hunderttausenden Tretminen übersät.»
Was tun der Westen und der Kreml nicht alles, um den Menschen in der Ukraine zu helfen! Putin hatte übrigens ebenfalls den Einsatz von DU-Munition angedroht, falls die NATO solche gebrauche. Vor einem Jahr hatte die UN-Vollversammlung eine indonesische Resolution für eine vertiefte Untersuchung der DU-Folgen mit 147 Stimmen angenommen. Doch die Vollversammlung war damals eine Schwatzbude. USA, UK, Frankreich und Israel stimmten nämlich dagegen.