Bogotá. In einer am gestrigen Dienstag auf ihrer Internetseite veröffentlichten Erklärung äußert sich die kolumbianische Rebellenorganisation FARC zu zwei Angriffen auf Polizei- und Militärstützpunkte in der vergangenen Woche. Sie weisen die von Regierungsvertretern und in Medienberichten verbreiteten Vorwürfe zurück, bei den Anschlägen habe es sich um eine "terroristische Kampagne" gehandelt, bei der zahlreiche Zivilisten ums Leben gekommen seien. "Nichts ist weiter entfernt von unseren Überzeugungen, als wahllose Aktionen gegen die Zivilbevölkerung. Unsere einzigen militärischen Ziele sind die Streitkräfte des kolumbianischen Staates und die kriminellen Banden in seinen Diensten. Ihr Auftrag ist der Krieg und deshalb sind sie unsere Zielscheibe“, so die FARC.
In der Polizeikaserne der Gemeinde Tamuco habe zum Zeitpunkt des Angriffs am 1. Februar ein Treffen hochrangiger Militärs und Polizisten stattgefunden, bei der das weitere Vorgehen gegen die Aufständischen und die sozialen Aktivisten in der Region abgestimmt werden sollte. Bei dem Anschlag wurden nach Angaben der FARC 7 Polizisten getötet und 48 verletzt. In der Erklärung wird ebenfalls ein "Sturmangriff" auf eine Radaranlage in der Region Cauca erwähnt, bei dem die wachhabenden Polizisten in den Ort geflüchtet seien und die Bevölkerung als Schutzschild benutzt hätten. Dort sei es zu einem Gefecht gekommen. Ein Uniformierter wurde dabei getötet, ein anderer gefangen genommen und zwei Tage später wieder freigelassen.
In der Erklärung betonen die FARC erneut den Charakter des Konfliktes und die Notwendigkeit eines Friedensprozesses: Es sei "ein Krieg, der durch Abkommen zum Austausch von Gefangenen, zum Umgang mit der nicht kämpfenden Zivilbevölkerung und der Behandlung verletzter oder gefangener Kämpfer geregelt werden könnte. Und der beendet werden könnte über den Ausweg des Dialogs, der Politik, ohne hochmütige Auflagen. Einem Dialog, der die Lösung der ursprünglichen Ursachen des Konfliktes behandelt. Mit Drohungen und Verleumdungen kommen wir nirgendwo hin.“