2002 kam eine peruanische Kongresskommision zum Ergebnis,
dass von 1990 bis 2000 die Diktatur Fujimori 315‘000 Frauen sterilisiert hatte,
die meisten mit physischem Zwang. Cladem, das lateinamerikanische und
Karibische Komitee für die Rechte der Frau, berichtet, dass nur 10 Prozent der Frauen
ihre „echte Einwilligung“ in die Sterilisation gaben.
Angewandte Methoden waren: physische Gewalt; moralische Erpressung;
Drohungen von Krankenschwestern des Gesundheitsministeriums, mit der Polizei
zurückzukommen; ökonomische Anreize (inklusive Nahrungsmittel) für eine „Freiwilligkeitserklärung“
u. a., die BBC
Mundo auflistet. In einem anderen
Bericht des gleichen Mediums heisst es: „Das
Sterilisierungsprogramm wurde unterstützt von internationalen Gebern, darunter
der UNO-Bevölkerungsfonds (UNFPA), Japan und USA, sowie sowohl
Antiabtreibungsgruppen wie feministische.“
Propagandamotiv für diese Bevölkerungskontrolle: Bei weniger
zu fütternden Mäulern schaffen es die Armutsfamilien schneller, aus der Armut
zu entkommen. Die grosse Mehrheit der Sterilisierten waren indigene Frauen.
Die „Ermittlungen“ der Staatsanwaltschaft dauerten 14 Jahre.
Am 28. Juli berichtete
Diario Uno, dass die verantwortliche Staatsanwältin die Angeklagten, nicht aber
die Anwältinnen der Angegriffenen, darüber informiert hat, dass „die Sterilisierungen während des
Fujimori-Regimes eine staatliche Politik waren, die aber nicht darauf abzielte,
Menschenrechte zu verletzen.“ Fujimori und seine Minister (und ihre
internationalen Donors ohnehin) bleiben damit straffrei, angeschuldigt werden
mutmassliche einzelne Individuen auf unterer Ebene, etwa der Arzt im Kaff.