CHIAPAS
Sprecherin des Indigenen Regierungsrates gewählt
Am
28. Mai wählten gut eintausend Delegierte des Nationalen Indigenen
Kongresses CNI (Congreso Nacional Indigena) María de Jesús Patricio
Martínez zur ersten
Sprecherin des Indigenen Regierungsrates (CIG), für welchen sie als
Präsidentschaftskandidatin antreten wird. Mit der Nominierung
beabsichtigt der CNI, das herrschende System von unten zu demontieren.
Selva Lacandona
Wie
immer alle drei Jahre ist die Wahl der Gemeindevertreter*innen in der
Gemeinde Lacandona am 16. Mai dadurch gekennzeichnet, dass dabei eine
Reihe sehr gegensätzlicher und mächtiger Interessen aufeinandertreffen.
Meist sind es nicht die Interessen der indigenen Völker, die die Selva
Lacandona im Bundesstaat Chiapas bewohnen. Hintergründe zu den Friedensbemühungen, welche von der Regierung torpediert werden:
Zapatistas
Das
CompArte Festival geht in die zweite Runde. Vom 23. - 29. Juli wird es
in Oventic und im CIDECI stattfinden. Für mehr Infos und Anmeldung:
GUERRERO
Morena-Aktivist ermordet und diffamiert
In
Tixtla erschossen Polizisten den bekannten Anwalt und Aktivisten
Catarino Dircio des Linksbündnisses „Bewegung der nationalen Erneuerung“
(Morena) in seinem Zuhause. Dies geschah, als Polizisten Auftragskiller
einer Mafia verfolgten. Ein Auftragskiller floh in das Haus besagter
Familie und entkam danach wieder. Die Polizei erschoss Catarino Dircio,
der auf dem Boden lag und beteuerte, dass er der Hausbewohner sei. Seine
Frau beobachtete die Tat, 2 Kinder waren auch vor Ort. Die Polizisten
legten Catarino ein Gewehr auf den leblosen Körper. Sie fotografierten
ihn und er wurde in der Presse als ermordeter Auftragskiller
präsentiert.
Recherchen in der Tierra Caliente
Die
Angriffe auf Medienschaffende in Mexiko nehmen kein Ende. Vergangenen
Samstag wurde eine Gruppe von Journalisten im südlichen Bundesstaat
Guerrero von bewaffneten Männern und Jugendlichen auf einer Landstrasse
gestoppt, mit dem Tod bedroht und ausgeraubt. „Sie sagten, sie würden
uns lebend verbrennen“, berichtete Sergio Ocampo, der in Guerrero seit
vielen Jahren als Korrespondent der linken Tageszeitung „La Jornada“
tätig ist. Neben ihm waren sechs weitere Reporter vom Überfall
betroffen.
OAXACA
Sieben Jahre Straflosigkeit im Fall Bety und Jyri
Analyse zum Fall Bety und Jyri mit den Anwälten der Familie von Jyri und Ska Keller, Europaparlaments Abgeordnete.
Auf Spanisch in La Minuta: 6.6. und 2.6.
Kundgebung gegen Verschwindenlassen
Vor
10 Jahren wurden 2 Mitglieder der Guerilla EPR verschwunden gelassen.
Seither fehlt von ihnen jede Spur. Zur Denunzierung dieser
Straflosigkeit gab es eine Platzkundgebung in Oaxaca.
Reportage über autonomes Schulprojekt im Chimalapas-Urwald
Spannende
Audioreportage über ein von der Direkten Solidarität unterstütztes
Schulprojekt in San Francisco La Paz, Los Chimalapas, wo sich die
indigenen BewohnerInnen nicht nur gegen die Holzfäller-Mafia wehren,
sondern auch ein eigenes Gymnasium organisiert haben.
Audio: Schule in Selbstverwaltung
Kommunale Oberstufe: Eltern ergreifen die Initiative (Textversion des Audios)
MEXIKO
Schweizer Firmen in Mexiko
Nestlé
erhält Erlaubnis für den Bau einer 12 km langen Gasleitung durch Xalapa
(Veracruz) und 2 weitere Städte. In der Bevölkerung regt sich
Widerstand.
Michoacán
Nach
fast drei Jahren Haft kam am 12. Mai der ehemalige Sprecher der
„Autodefensas“ (Bürgerwehren) im Bundesstaat Michoacán, José Manuel
Mireles Valverde, gegen eine Kaution von 30.000 Pesos (ca. 1.427 Euro)
vorläufig frei. Er wird während des laufenden Prozesses jedoch weder das
Land noch seinen Bundesstaat Michoacán verlassen können. Der Arzt Mireles war
am 27. Juni 2014 zusammen mit Hunderten weiterer Mitglieder der
Autodefensas festgenommen und zuerst im Bundesstaat Sonora und danach im
Bundesstaat Nayarit inhaftiert worden. Mireles hatte an der Spitze
verschiedener Bürgerwehren gestanden, die sich gegen das organisierte
Verbrechen und die Untätigkeit bzw. Komplizenschaft der Behörden in
Michoacán zusammenschlossen.
Menschenrechte
Organisationen fordern ein globales Abkommen über die Einhaltung der Menschenrechte in Mexiko:
->
Die Verhandlungen der „Modernisierung“ des Globalen Abkommens zwischen
Mexiko und der Europäischen Union schreiten schnell voran, während das
Land sich in einer immer tieferen Krise der Menschenrechte befindet,
anerkannt von allen internationalen Menschenrechtsorganisationen.
->
Die Organisationen der mexikanischen Zivilgesellschaft warnen vor der
Gefahr eines neuen globalen Abkommens mit rein kommerziellem Ansatz,
weil dies die Menschenrechtskrise und die Gewalt im Land noch weiter
ankurbeln würde.
->
Wir schlagen ein umfassendes Abkommen über die Menschenrechte mit
konkreten Massnahmen gegen die Straflosigkeit in Mexiko vor, bevor neue
Wirtschaftsabkommen unterzeichnet werden.
->
Der aktuelle Freihandelsvertrag von 2000 zwischen Mexiko und der EU
enthält eine sogenannte "demokratische Klausel", welche die Einhaltung
der Menschenrechte beinhaltet. Diese Klausel wurde in den letzten 17
Jahren nie angewendet.
Die Forderungen auf Spanisch:
Weitere Journalisten-Morde
(Oaxaca/Berlin,
21. Mai 2017, npl).- Zuletzt traf es den Reporter Jonathan Rodríguez
Córdova, davor seinen preisgekrönten Kollegen Javier Valdez. Beide
Journalisten wurden am 15. Mai auf offener Strasse erschossen: Valdez in
Culiacán, der Hauptstadt des vom gleichnamigen Kartell kontrollierten
Bundesstaats Sinaloa, Córdova in der zentralmexikanischen Stadt
Guadalajara. Damit stieg die Zahl der in Mexiko in diesem Jahr
ermordeten Journalist*innen auf sieben.
Familien von Verschwundenen bauen genetische Datenbank auf
VERANSTALTUNGEN
Do/Fr 29./30. Juni, Los
Baxin: Territorium, Kultur und Widerstand Son Jarocho aus San Andrés
Tuxtla, Veracruz, Mexiko. Workshop. Jarana, Guitarra de son y Zapateado, jeweils 16-20 Uhr, Karthago, Zentralstr. 150, Zürich
Sa, 1. Juli 2017, Los Baxin: Dokfilm El Tucán (20 min, Sp/engl), anschliessend Gespräch mit Arcadio Baxin Escribano. Film ab 17 Uhr, mex. Essen ab 19 Uhr
Konzert und Fandango, 20 Uhr. RAF im Kochareal, Flüelastr. 54, Zürich
Sa, 8. Juli, Grenzenlose Solidarität statt G20. Internationale Grossdemonstration, Hamburg. Mehr Infos: www.g20-demo.de.
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