Oppositionelle hatten Hubschrauber entführt und
Gebäude von Regierung sowie Justiz angegriffen. Keine Todesopfer. Suche
nach Tätern läuft
amerika21
Caracas. Ein bewaffneter Angriff auf
Regierungs- und Justizgebäude mit einem gekaperten Polizeihubschrauber
in Venezuela ist international auf heftige Kritik gestoßen. Unter
anderem verurteilten die Regierungen von Bolivien, Ecuador, Nicaragua,
Guatemala, Kuba, Palästina und der Türkei den Angriff am Dienstagabend.
Nach Auskunft
des lateinamerikanischen Fernsehsenders Telesur solidarisierten sich
zudem 17 afrikanische Staaten mit der Regierung von Präsident Nicolás
Maduro. Mitgliedsstaaten der Europäischen Union hingegen schwiegen zu
dem Zwischenfall, der von der venezolanischen Regierung als
Putschversuch gewertet wird.
Bolivien, dessen Regierung in einem Kommuniqué zu dem Angriff Stellung nahm, drängte die politischen Lager in Venezuela zum Dialog, um die Differenzen zu überwinden und eine weitere Eskalation zu vermeiden. Seit Beginn der Proteste der Opposition gegen die linksgerichtete Regierung sind nach Medienzählungen bereits 77 Menschen ums Leben gekommen, viele von ihnen Unbeteiligte oder Angehörige der Sicherheitskräfte.
Ecuadors Regierung insistierte in einer Stellungnahme auf "den uneingeschränkten Respekt vor der demokratischen Ordnung der Staaten, eine friedliche Lösung von Konflikten und das Prinzip der Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten". Zudem, so hieß es aus Quito, lehne man Destabilisierungsversuche ab. Auch die türkische Regierung kritisierte den bewaffneten Angriff vom Dienstag.
In der Hauptstadt Caracas hatten mehrere Personen mit einem gekaperten Polizeihubschrauber das Gebäude des Obersten Gerichtshofes und das Innenministerium mit Granaten und Schusswaffen attackiert. Angeführt wurde der Doppelangriff am Dienstagabend offenbar von dem Polizisten Oscar Pérez, einem Hubschrauberpiloten und Mitglied einer Sondereinheit. Präsident Maduro sprach im staatlichen Fernsehsender VTV von einem "terroristischen Putschversuch".
Der Zwischenfall sorgte auch für Aufsehen, weil führende Vertreter des MUD-Bündnisses Angehörige von Polizei und Armee seit Wochen offen zum Aufstand gegen die Regierung aufrufen. Hintergrund ist eine schwere wirtschaftliche Krise des südamerikanischen Landes, die vor allem auf den Verfall des Erdölpreises zurückzuführen ist.
Venezuelas neuer Außenminister Samuel Moncada kritisierte am Mittwoch indes das Schweigen der Europäischen Union zu der Gewalt von Anhängern der Opposition in seinem land. Er bezog sich dabei vor allem auf den Angriff mit dem entführten Hubschrauber am Dienstag.
Zum Zeitpunkt der Attacke am Dienstagabend hatten sich rund 80 Personen auf der Terrasse des Obersten Gerichtshofs zu einem Empfang versammelt. Das Gebäude wurde vom Hubschrauber aus mehrfach mit Gewehrsalven beschossen. Es sei ein Wunder, hieß es aus Regierungskreisen, dass keine Opfer zu beklagen waren. Nach Einschätzung des Außenministers ist das Ausbleiben einer internationalen Reaktion, mit der solche Gewaltakte gegen Zivilisten verurteilt werden müssten, ein Freifahrtschein für die Opposition. Der Terrorismus von rechts werde auch von vielen Medien entweder verschwiegen oder beschönigt, beklagte Moncada. Menschengefährdende Gewalt in Venezuela würde einseitig der Regierung und ihren Unterstützern zugeschrieben.
Auch das oppositionelle Parteienbündnis Tisch der demokratischen Einheit (MUD) hat sich weder von diesen noch anderen Gewaltaktionen ihrer Anhänger distanziert, denen dutzende Menschen zum Opfer fielen.
Boliviens Präsident Evo Morales kritisierte indes das Verhalten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gegenüber den Anschlägen in Caracas. OAS-Generalsekretär Luis Almagro kommentiere ansonsten täglich über Twitter die Ereignisse in Venezuela. Diesmal komme von ihm nur ein "striktes Schweigen", stellte Morales fest. Almagros Verhalten weise auf seine politische Komplizenschaft mit der Opposition in Venezuela hin.
Venezuelas Vizepräsident Tareck El Aissami gab heute bekannt, der Hubschrauber sei inzwischen gefunden worden. Er sei in einer ländlichen Zone des Bundesstaates Vargas unweit der Hauptstadt Caracas ausfindig gemacht und von einer Sondereinheit gesichert worden. "Wir sind weiter auf der Suche nach dem Terroristen", so El Aissami, der über sein Twitter-Account ein Foto des verlassenen Hubschraubers verbreitete.
Bolivien, dessen Regierung in einem Kommuniqué zu dem Angriff Stellung nahm, drängte die politischen Lager in Venezuela zum Dialog, um die Differenzen zu überwinden und eine weitere Eskalation zu vermeiden. Seit Beginn der Proteste der Opposition gegen die linksgerichtete Regierung sind nach Medienzählungen bereits 77 Menschen ums Leben gekommen, viele von ihnen Unbeteiligte oder Angehörige der Sicherheitskräfte.
Ecuadors Regierung insistierte in einer Stellungnahme auf "den uneingeschränkten Respekt vor der demokratischen Ordnung der Staaten, eine friedliche Lösung von Konflikten und das Prinzip der Nicht-Einmischung in die inneren Angelegenheiten". Zudem, so hieß es aus Quito, lehne man Destabilisierungsversuche ab. Auch die türkische Regierung kritisierte den bewaffneten Angriff vom Dienstag.
In der Hauptstadt Caracas hatten mehrere Personen mit einem gekaperten Polizeihubschrauber das Gebäude des Obersten Gerichtshofes und das Innenministerium mit Granaten und Schusswaffen attackiert. Angeführt wurde der Doppelangriff am Dienstagabend offenbar von dem Polizisten Oscar Pérez, einem Hubschrauberpiloten und Mitglied einer Sondereinheit. Präsident Maduro sprach im staatlichen Fernsehsender VTV von einem "terroristischen Putschversuch".
Der Zwischenfall sorgte auch für Aufsehen, weil führende Vertreter des MUD-Bündnisses Angehörige von Polizei und Armee seit Wochen offen zum Aufstand gegen die Regierung aufrufen. Hintergrund ist eine schwere wirtschaftliche Krise des südamerikanischen Landes, die vor allem auf den Verfall des Erdölpreises zurückzuführen ist.
Venezuelas neuer Außenminister Samuel Moncada kritisierte am Mittwoch indes das Schweigen der Europäischen Union zu der Gewalt von Anhängern der Opposition in seinem land. Er bezog sich dabei vor allem auf den Angriff mit dem entführten Hubschrauber am Dienstag.
Zum Zeitpunkt der Attacke am Dienstagabend hatten sich rund 80 Personen auf der Terrasse des Obersten Gerichtshofs zu einem Empfang versammelt. Das Gebäude wurde vom Hubschrauber aus mehrfach mit Gewehrsalven beschossen. Es sei ein Wunder, hieß es aus Regierungskreisen, dass keine Opfer zu beklagen waren. Nach Einschätzung des Außenministers ist das Ausbleiben einer internationalen Reaktion, mit der solche Gewaltakte gegen Zivilisten verurteilt werden müssten, ein Freifahrtschein für die Opposition. Der Terrorismus von rechts werde auch von vielen Medien entweder verschwiegen oder beschönigt, beklagte Moncada. Menschengefährdende Gewalt in Venezuela würde einseitig der Regierung und ihren Unterstützern zugeschrieben.
Auch das oppositionelle Parteienbündnis Tisch der demokratischen Einheit (MUD) hat sich weder von diesen noch anderen Gewaltaktionen ihrer Anhänger distanziert, denen dutzende Menschen zum Opfer fielen.
Boliviens Präsident Evo Morales kritisierte indes das Verhalten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gegenüber den Anschlägen in Caracas. OAS-Generalsekretär Luis Almagro kommentiere ansonsten täglich über Twitter die Ereignisse in Venezuela. Diesmal komme von ihm nur ein "striktes Schweigen", stellte Morales fest. Almagros Verhalten weise auf seine politische Komplizenschaft mit der Opposition in Venezuela hin.
Venezuelas Vizepräsident Tareck El Aissami gab heute bekannt, der Hubschrauber sei inzwischen gefunden worden. Er sei in einer ländlichen Zone des Bundesstaates Vargas unweit der Hauptstadt Caracas ausfindig gemacht und von einer Sondereinheit gesichert worden. "Wir sind weiter auf der Suche nach dem Terroristen", so El Aissami, der über sein Twitter-Account ein Foto des verlassenen Hubschraubers verbreitete.
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