Hurrikan des Rassismus

Montag, 11. September 2017



(zas, 11.9.17) Hurrikan Irma und Florida hier, Florida dort. Die Dominikanische Republik, Haiti, Kuba – Randphänomenchen.  Wichtig noch zu Beginn die Verwüstungen in den europäischen Kolonien der kleinen Antillen: Der holländische Verteidigungsminister sagt, irgendwer in Spanien auch was, Frankreich schickt Hilfe. A propos: Doch, Haiti verdiente sich mehr als eine kurze Erwähnung. Denn die Schweiz hilft.  
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Florida ist mehr als Miami Beach. Wir wissen, wie schrecklich eine Umwelt- und Politkatastrophe sein kann. Remember Katrina! Das Herz schlägt für die Menschen in Miami nicht weniger als für die in Port-au-Prince oder Havanna.
Nicht so bei den Mainstreammedien. Viel wichtiger die Kosten-/Nutzenrechnung für die Rückversicherer. Unvergleichlich viel wichtiger als die Nicht-Weissen in der Karibik die Lage in den USA. In Kuba wurde die Stromversorgung gekappt, bevor der Sturm noch für mehr Desaster sorgen konnte. Spitäler, Nahrungsverteilungszentralen und andere prioritäre Einrichtungen waren davon nicht betroffen – dank der Versorgung mit Notstromaggregaten.  Eine Million Menschen war evakuiert worden, es gab kein Todesopfer, anders als z. B. in Florida, wo der Sturm weniger heftig tobte. Und anders als dort war kein Evakuierungszentrum überfüllt – schon gar nicht schon vor dem Sturm! - anders als dort wurde niemand abgewiesen.
Havanna, beim Malecón.

Einer, der Kuba nicht vergass, war Trump. Am Tag, als der Sturm auf die Insel traf, verlängerte er die Blockade gegen die Insel. Der Hurrikan des medialen Kolonialismus, seiner Sache so sicher, dass ihm nicht das geringste Fragezeichen in den Sinn kommt, übersieht diesen Hurrikan der imperialistischen Gewalt.