Honduras: Eilaktion

Dienstag, 11. Juni 2019


Liebe Unterstützer*innen,
der  honduranische Aktivist Edwin Róbelo Espinal wurde am 19. Januar 2018  aufgrund von konstruierten Vorwürfen im Zusammenhang mit den Protesten gegen den Wahlbetrug in Honduras festgenommen.  Gemeinsam mit Raúl Álvarez, der sich ebenfalls an den Protesten beteiligt hatte, ist Edwin seither unter menschenunwürdigen Bedingungen im Hochsicherheitsgefängnis „La Tolva“ inhaftiert.  Am 18. Februar 2019 erklärte sich das für Terrorismus, Organisiertes Verbrechen, Banden- und Schwerstkriminalität zuständige Nationale Gericht, das Edwins und Ráuls Fall verhandeln sollte, für nicht zuständig. Die beiden müssten folglich aus dem Hochsicherheitsgefängnis entlassen werden und sich vor einem ordentlichen Gericht verteidigen können. Das geschieht jedoch nicht. Vielmehr wird das Verfahren verschleppt, rechtsstaatliche Prinzipien und prozessuale Rechte werden weiter verletzt.
Edwin Espinal war bereits seit dem Putsch 2009 immer wieder staatlicher Schikane, willkürlichen Verhaftungen mit Folter, Hausdurchsuchungen und Bedrohungen ausgesetzt. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hatte deshalb mehrfach Schutzmaßnahmen für ihn ausgesprochen.  
Verteidiger und Familienangehörige befürchten einen Schauprozess gegen Edwin und Raúl zur Abschreckung aller Regimegegner*innen, die in Honduras ihr Recht auf legitimen sozialen Protest geltend machen wollen. Nach Recherchen des honduranischen Komitees für die Freilassung der Politischen Gefangenen wurden bis  Mai diesen Jahres 174 Oppositionelle aus politischen Gründen kriminalisiert.
Derzeit protestieren erneut tausende Menschen in ganz Honduras gegen Privatisierungen im Bildungs- und Gesundheitswesen und für den Rücktritt des Regimes von Präsident Juan Orlando Hernández, gegen das Vorwürfe wegen Korruption und Zusammenarbeit mit Drogenkartellen erhoben werden. Ein junger Demonstrant, der Lehrer Rommel Valdemar Herrera Portillo, wurde nach dem Brand von Autoreifen vor der US-Botschaft in der Hauptstadt Tegucigalpa nun ebenfalls ins Hochsicherheitsgefängnis „La  Tolva“ gebracht. Auch ihm droht ein Prozess, der rechtsstaatliche Kriterien mit Füßen tritt. Umso wichtiger ist es, dass an Edwin Espinal und Raúl Álvarez kein Exempel statuiert wird.
Unterstützen Sie unsere Forderung: 
Sofortige Freilassung von Edwin und Raúl! Keine weitere Kriminalisierung sozialen Protestes in Honduras!
Eilaktion unterzeichnen und weiterverbreiten: https://www.oeku-buero.de/libertad-presos-politicos-en-honduras.html
Postkarten bestellen und an die honduranische Botschaft schicken: Mail an elsal@oeku-buero.de