Nicaragua: Solidarität im Sturm

Donnerstag, 19. November 2020

 

(zas, 19.11.20) Der Wirbelsturm Iota, Kategorie 5, richtete in Nicaragua enorme Schäden an, deren Erfasssung noch im Gange ist. Weite Zonen der Karibikküste und des Minendreiecks waren praktisch incomunicadas. Bisher wiess man von 18 Toten, darunter auch mehrere Kinder. Offenbar starben viele von ihnen in verschiedenen Landesgegenden, weil sie vorzeitig aus den Evakuierungszentren in ihre Häuser zurückgekehrt waren oder diese nicht verlassen wollten.

Verschiedene Soliorganisationen der Schweiz (Ayuto Medico al Centro America- AMCA, Association Maurice Demierre-AMD, Association Nicargagua El Salvador Genève-ANS, Jumelage Bienne -San Marcos, Jumelage Delémont-La Trinidad, Zentralamerikasekretariat-ZAS) konnten dank des Einsatzes des AMCA-Büros in Managua dem Gesundheitsministerium gestern für 6000 Franken Schutzmasken und Wasserfilter für die Verteilung in den refugios (Evakuierungszentren) übergeben. Ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein, aber wir sind alle froh, binnen Tagen den Leuten eine kleine Hilfe zu ermöglichen.

In Honduras traf Iota in deutlich abgemildeter Form ein, die enormen Regenfälle haben aber auch dort grosse Schäden verursacht und stellen auch in El Salvador eine imminente Bedrohung dar.

Zwei Dinge sind zu betonen:

·        Unter uns gibt es reichlich unterschiedliche Haltungen zur nicaraguanischen Regierung. Aber in dieser Notlage war klar, dass wir ihr weit mehr als allen anderen Regierungen der Region vertrauen können. Sie hat mit den Grosseinsätzen bei Eta und jetzt Iota beweisen, dass primero la gente, zuerst die Leute, Maxime ist. In Honduras etwa blieb die Evakuierung Sache der Leute, nicht wie in Nicaragua, wo planmässig alle Mittel des Staates dafür und für die refugios eingesetzt wurden, oder wie in El Salvador, wo der Präsident den Sturm vor allem per Twitter bekämpft.

·        Dass wir Hygiene- und Covid-19-Schwerpunkte setzten, hat nicht nur damit zu tun, dass in Nicaragua vieles in Sachen Evakuierung und refugios garantiert war, sondern auch, dass die Stürme vermutlich schwere Folgen für die Pandemieentwicklung in der Region haben werden.

 


Ein Dank an alle, die mitgeholfen haben!