Zentralamerika: Riesensturm - Solidarität gegen seine Folgen!

Montag, 16. November 2020

 (zas, 16.11.20) Heute Montagnacht wird der Wirbelsturm Iota, Kategorie 5, im Norden der nicaraguanischen Karibikküste auf Land treffen. Vielleicht etwas südlich von der Region, die schon vor zwei Wochen den Sturm ETA erleiden musste. Im Laufe des Dienstags wird er den Berechnungen des National Hurricane Centers in Florida abgeschwächt als tropischer Sturm nach Honduras ziehen und auch El Salvador und Guatemala in Mitleidenschaft ziehen.


Kategorie 5 meint Winde bis 260 kmh, Meereswellen bis 6 m, 10 km ins Land hinein auf ebenem Gebiet massive Überschwemmungen, katastrophale Schäden an Häusern, Infrastruktur und Wald, lebensgefährliche Erdrutsche u. a. In Nicaragua waren heute früh schon wieder 70‘000 Menschen evakuiert worden; in Honduras scheinen diese ebenfalls angelaufen, im Gegensatz zu Eta, als die Regierung im Zeichen eines Vorhabens der Tourismusförderung in der Karibikregion darauf „verzichtet“ und damit den Tod von mutmasslich weit über 100 Menschen in Kauf genommen hatte. Zm Vergleich: In Nicaragua starben zwei Menschen an den Auswirkungen von Eta, die sich nicht an die Sicherheitsvorschriften gehalten hatten.

In Nicaragua, Honduras, aber auch Guatemala und El Salvador sind die Böden nach Eta und anderen Tiefdruckphänomenen völlig aufgeweicht, was schlimme Erdrutsche befürchten lässt. Die wirtschaftlichen Folgen der jetzigen Wirbelsturmperiode werden katastrophal sein. Und das in der Covid-19-Pandemie!

Wir rufen jetzt dingend zu Notspenden auf

In den seit Eta existierenden und jetzt noch weiteren Notunterkünften in Nicaragua ist die Versorgungen mit Essen einigermassen gesichert.

Mehrere Soligruppen der Schweiz (ANS, Association Maurice Demierre. AMCA, Städtepartnerschaft Biel-San Marcos, Jumelage Delémont-La Trinidad und ZAS) haben nach ETA 6000 Franken für ein Wiederaufbauprojekt in der Miskito-Gemeinde Kárata in Nicaragua überwiesen. Auch aus Spanien und Schweden wird es dafür Unterstützung geben.Doch imm Moment ist nicht an Wiederaufbau, sondern an das Überleben der Leute zu denken.

Das ZAS wird einen Teil der erhaltenen Geldern wohl auch für Honduras (und weitere Länder) verwenden. In Honduras warten die Zerstörungen schon nach Eta enorm. In Absprache mit den AMCA-Leuten in Nicaragua werden unsere Mittel in diesem Land für den Erwerb von Schutzmaterial gegen Covid-19 für die Evakuierungszentren eingesetzt werden. Überweisungen bitte an:

Unterstützungsverein Zentralamerika-Sekretariat

Zürich

PC          80-60518-0

Iban:      CH10 0900 0000 8006 0518 0

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 Nachtrag: ein compañero von Libre in Honduras berichtete soeben, dass die Regierung tatsächlich zu Evakuierungen aufgereufen hat, aber diese weitgehend auf der jeweiligen Initiative der Betroffenen beruhen. Die Essensversorgung in den Evakuierungszentren ist prekär; die Armee ist kaum für Hilfe bei der Evakuierung eingesetzt worden.