CHIAPAS
Zu Beginn folgen die drei letzten Communiqués der EZLN von sechs, die
angekündigt wurden, sozusagen als Vorspann zur geplanten globalen
Rundreise 2021. In der Schweiz und in Europa haben sich viele Gruppen
zusammengeschlossen, um den Empfang der Zapatistas vorzubereiten.
ERSTER TEIL: Gemeinsame Erklärung eines Teils des Europas von unten und der EZLN
(Communiqué vom 1.1.2021)
An die Pueblos, die Völker der Welt
An die Menschen, die in den fünf Kontinenten kämpfen
Geschwister und Compañer@s
Während dieser letzten Monate haben wir mit unterschiedlichen Mitteln
den Kontakt zueinander hergestellt. Wir sind Frauen, Lesben, Schwule,
Bisexuelle, Transgender, Transvestiten, Transsexuelle, Intersexuelle,
Queers und mehr, Männer, Gruppen, Kollektive, Vereinigungen,
Organisationen, soziale Bewegungen, Pueblos originarios/ ursprüngliche
Völker, Stadtteil-Zusammenschlüsse, Gemeinden und ein langes Etcetera,
das uns Identität gibt.
Auf Spanisch: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/01/01/primera-parte-una-declaracion-por-la-vida/
Weiterlesen auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10994
ZWEITER TEIL: DAS WIRTSHAUS (Communiqué vom 29. 12. 2020)
Der Kalender? Der aktuelle. Die Geographie? Irgendein Winkel in dieser
Welt. Sie wissen nicht so recht, warum – jedoch laufen Sie an der Hand
eines kleines Mädchens. Dieses ist kurz davor zu fragen, wo es denn wohl
hingehe – als sie zusammen vor einem großen Wirtshaus stehen. Eine
enorme Leuchtreklame, wie die eines Kinos, besagt: »DIE GESCHICHTE
INGROßSCHRIFT – Wirtshaus-Bar«.Weiter unten steht: »Kein Zugang für
Frauen, Kinder, Indigene,Arbeitslose, AnderE, Alte, Migrant*innen und
anderes Gesindel.« Irgendeine weiße Hand hat hinzugefügt: »In this
place, Black Lives does no matter.« Eine weitere – männliche – Hand
schloss sich an: »Frauen können eintreten, falls sie sich wie Männer
benehmen.«
Auf Spanisch (und Deutsch): http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2020/12/29/segunda-parte-la-cantina/
DRITTER TEIL: DER AUFTRAG (Communiqué vom 22. 12. 2020)
Davon, wie Defensa Zapatista versucht, Esperanza den Auftrag des
Zapatismus zu erklären und andere geglückte Argumentationen. »Nun gut,
somit werde ich dir etwas sehr wichtiges erklären. Aber du kannst keine
Notizen machen, denn ich möchte, dass du es in deinem Kopf bewahrst. Das
Notizheft lässt du eh nur irgendwo herumliegen, deinen Kopf jedoch
musst du ständig mit dir herumtragen.« Defensa Zapatista bewegt sich von
einer Seite zur anderen, so wie es – wie gesagt wird – der verstorbene
SupMarcos tat, wenn er etwas sehr wichtiges erklärte. Esperanza sitzt
unterdessen auf einem Baumstamm und vorausschauend hat sie ein Stück
Plane über das feuchte Holz voller Moose, Pilze und Reisigstückchen
gelegt.
Weiterlesen auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10987
Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2020/12/22/tercera-parte-la-mision/
Aufruf zur Fünften Nationalversammlung des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI)
Communiqué vom 09.12.2020
Wir Völker, Nationen, Tribus und ursprünglichen Nachbarschaften, die wir
der Nationale Indigene Kongress, der Indigene Regierungsrat und die
Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung sind, widerstehen der
Krankheit unserer Mutter Erde, die sich in einer schweren Pandemie
äußert, welche das Leben und die Wirtschaft unserer Comunidades und der
ganzen Welt getroffen hat. Wir hören uns in der Stimme der
Originalvölker, sie schreien aus ihren Geographien, in denen sie gegen
den kapitalistischen Krieg kämpfen und widerstehen. Dieser Krieg der
sich indigenes und bäuerliches Territorium unter den Nagel reißen will.
Das geschieht mit Hilfe einer aggressiven extraktivistischen Politik,
das geschieht überall in der Geographie unseres Landes. Es sind
Megaprojekte des Todes, sie nennen sie Interozeanischer Korridor in den
Bundesstaaten von Oaxaca und Veracruz, Integrales Projekt Morelos in den
Bundesstaaten Morelos, Puebla und Tlaxcala, Maya-Zug in den
Bundesstaaten des Südostens von Mexiko oder Internationaler Flughafen
von Mexiko-Stadt im Zentrum des Landes. Die Umsetzung einer Serie von
Politiken und Mechanismen, um den `Freihandel´ fortzusetzen,
untergeordnet den Vereinigte Staaten von Amerika und Kanada und um die
Migration aufzuhalten, weiter um die Organisation und den Widerstand
unserer Völker zu verhindern oder zumindest zu schwächen. All das
geschieht durch Verdrängung der traditionellen Autoritäten und durch die
Durchführung von simulierten indigenen Befragungen.
Auf Deutsch: https://www.chiapas.eu/news.php?id=10972
Auf Spanisch:
http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2020/12/09/convocatoria-a-la-quinta-asamblea-nacional-del-congreso-nacional-indigena/
Bei Angriffen auf Aldama: Seit September neun Menschen verletzt
Wie das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas in Chiapas
informierte, wurde Anfang Dezember einer der Sprecher der Vertriebenen
von Aldama, Andrés Jiménez Pérez, durch mehrere Schüsse verletzt. Damit
steigt die Zahl der Verletzten durch die bewaffneten Angriffe auf die zu
Aldama gehörenden Gemeinden auf 22.
Weiterlesen: https://www.npla.de/thema/allgemein/bei-angriffen-auf-aldama-seit-september-neun-menschen-verletzt/
Zum Angriff auf Hilfskonvoi Mitte November: https://www.npla.de/thema/allgemein/bewaffneter-angriff-auf-hilfskonvoi-in-chiapas/
MORELOS
Gira: Zapatisten und indigenes Bündnis in Mexiko wollen Vernetzung stärken
Im Januar findet in Tepotzlán im Bundesstaat Morelos eine Versammlung
des Nationalen Indigenen Rates (Congreso Nacional Indígena, CNI)
gemeinsam mit der Zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN) statt. Bei dem
Treffen soll eine "Bilanz der Ausbeutung und des kapitalistischen
Krieges" der Regierung gegen betroffene Gemeinden im ganzen Land gezogen
werden. Ein weiteres Thema ist die Beteiligung einer Delegation des CNI
an der geplanten globalen Rundreise der Zapatisten, die im April 2021
in Europa beginnen soll.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/12/246192/versammlung-cni-und-ezln
GUERRERO
Vier Nahua-Indigene sind in der Gemeinde Chilapa im Bundesstat Guerrero tot aufgefunden worden
María Agustín Chino, Amalia Morales Guapango, José Benito Migueleño und
Miguel Migueleño verschwanden bereits am 18. Dezember auf der Landstraße
von Chilapa nach Tlapa. Einen Tag später wurden ihre Leichen in ihren
eigenen Wagen mit Folterspuren aufgefunden. "Sie wurden gefesselt,
gefoltert und anschließend hingerichtet", heißt es im Communiqué des
Nationalen Indigenen Rats (CNI).
Die vier Opfer waren Mitglieder des CNI und des Indigenen und Volksrats
von Guerrero – Emiliano Zapata. Sie waren Anhänger der Zapatistischen
Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) und unterstützten 2017 die
indigene Präsidentschaftskandidatin Maria de Jesús Patricio Martínez.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/12/246451/indigene-hinrichtung-guerrero
2. Widerstandserklärung des CIPOG-EZ zu den Morden an 4 ihrer Mitglieder*innen (vom 21.12.2020)
Im Juni 2019 gaben wir bekannt, dass unser Gebiet gesperrt ist, um eine
Reihe von Massaker zu verhindern. Angesichts des Terrors, den die
narco-paramilitärische Gruppe »Los Ardillos« sät – und angesichts der
Abwesenheit des mexikanisches Staates – erklärten wir uns zu
CNI-CIG-Gemeinden im Widerstand. Nach einem Jahr narco-paramilitärischer
Umzingelung, die uns bis an die Grenze zu ersticken suchte, entschieden
wir am vergangenen 18. November 2020, diese Umzingelung zu
durchbrechen.
Ein Monat danach fangen die Morde wieder an. Die Straflosigkeit, die die
»Los Ardillos« genießen, gibt ein klares Zeichen: Hier existieren keine
Menschenrechte, hier existieren weder Gesetze noch irgendeine
Rechtmäßigkeit. Der Staat ist nicht abwesend, sondern er ist Komplize
und sucht unseren Tod, weil wir ihn stören, ihn hindern.
Weiterlesen auf Spanisch:
https://www.congresonacionalindigena.org/2020/12/21/enterrar-a-nuestros-muertos-honrar-a-nuestros-caidos-y-tomar-la-justicia-en-nuestras-manos-segunda-declaracion-de-resistencia-de-los-pueblos-del-cipog-ez-cni-cig/
Ayotzinapa: Lucía Baltazar - Politische Gefangene in Mexiko
Das Kollektiv Liquidámbar, ruft zu Solidarität mit der Künstlerin Lucía Baltazar und vier ihrer Mitgefangenen auf.
Lucía Baltazar, Angehörige der indigenen Nahua-Gemeinde in Guerrero,
Mexiko, ist bildende Künstlerin und Dichterin. Sie war politisch aktiv
im Kampf gegen das Verschwindenlassen der 43 Studenten von Ayotzinapa.
Auf der Suche nach ihrer Schwester Alejandra in Mexiko-Stadt wurde Lucía
2015 festgenommen. Ihre Schwester war 40 Tage zuvor verschwunden und
befand sich, so die Recherchen von Lucia und ihrer Familie, in einem
Untersuchungsgefängnis in Mexiko-Stadt. Ohne Haftbefehl und konkrete
Anklage wurde Lucia dort ebenfalls festgenommen und anschließend ins
Hochsicherheitsgefängnis des Bundesstaates Nayarit gebracht. Seit 2018
ist sie im Frauengefängnis von Tanivet im Bundesstaat Oaxaca inhaftiert.
Fünf Jahre Untersuchungshaft ohne Vorlage von Beweisen, ohne
Gegenüberstellung mit Belastungszeug*innen, fünf Jahre, in denen ihre
Familie sie nur ganz selten sehen konnte, da jeder Besuch im 600 km
entfernten Gefängnis die wenigen Rücklagen der Familie schnell
aufbrauchte.
2021 wird eine neue Kampagne für die Freilassung von Lucía Baltazár und
vier ihrer Mitgefangenen starten. Bis dahin bitten wir um Spenden, um
die schwierige Situation der Frauen wenigstens etwas zu erleichtern: Es
fehlt ihnen an allem: Artikel des täglichen Bedarfs, Kleidung,
Schreibmaterial, Farben...
Spendenaufruf: https://www.oeku-buero.de/luc%C3%ADa-baltazar-politische-gefangene-in-mexiko.html
WIDERSTAND GEGEN GROSSPROJEKTE
Eine Mahnwache gegen den Bau einer Pipeline für das
Wärmekraftwerk Huexca im mexikanischen Bundesstaat Morelos ist von der
Nationalgarde geräumt worden
Unterstützt von örtlichen Polizeikräften gingen circa 400 Einsatzkräfte
in den frühen Morgenstunden des 23. November gegen die Gegner des
Projekts vor, die in San Pedro Apatlaco am Ufer des Cuautla 2016 zwei
Protestlager errichtet hatten. Die andauernden Proteste richten sich
gegen die Fertigstellung einer Pipeline, die das Wasser des Flusses zum
Wärmekraftwerk Huexca (Proyecto Integral Morelos, PIM) umleiten soll. In
einem öffentlichen Schreiben bezeichneten die Zapatistische Armee der
Nationalen Befreiung (EZLN) und der Nationale Indigene Kongress die
Aktion als "feige".
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/12/245770/nationalgarde-raeumt-mahnwache
Mexiko-Stadt. Hundertausende fordern Aussetzung des "Tren Maya"-Projekts
Unterstützt von 268.000 Unterschriften fordern die Vertreter*innen von
zivilgesellschaftlichen Organisationen vom mexikanischen
Umweltministerium (Semarnat), die Umweltverträglichkeitserklärung für
die erste Phase des Tren Maya-Projekts nicht zu genehmigen.
Zu Beginn des Jahres wurde zur ersten Phase des Tren Maya-Projekts eine
von der Regierung angeordnete öffentliche Befragung durchgeführt, die
von zivilgesellschaftlichen Initiativen als "betrügerische Simulation"
zum Schaden der indigenen Bevölkerung in Campeche, Yucatán, Quintana
Roo, Tabasco und Chiapas angeprangert wurde.
Bei der Übergabe der Unterschriften wurde darauf verwiesen, dass das
Projekt und die damit verbundenen Arbeiten zahlreiche Risiken berge und
Umweltauswirkungen für den gesamten mexikanischen Südosten habe, worauf
auch vom Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie hingewiesen
wurde.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/12/245879/hundertausende-stopp-tren-maya
Gericht verhängt Baustopp: Indigene klagen gegen Tren-Maya-Eisenbahnbau
Rückschlag für Mega-Infrastkturprojekt in Mexiko: Der Bau eines
Streckenabschnitts der Tren-Maya Eisenbahn soll vorerst gestoppt werden.
Geklagt hatten 100 indigene Gemeinden der betroffenen Bundesstaaten
Campeche, Yucatán und Quintana Roo. Die Justiz wird nun prüfen, ob auf
dem Bauabschnitt Mitbestimmungsrechte der betroffenen indigenen
Bevölkerung verletzt würden, so die mexikanische Tageszeitung "Milenio".
Weiterlesen:
https://www.blickpunkt-lateinamerika.de/artikel/gericht-verhaengt-baustopp-indigene-klagen-gegen-tren-maya-eisenbahnbau/
MEXIKO
Seit drei Monaten halten feministische Kräfte Gebäude besetzt. Ein Interview mit Finja Henke zum aktuellen Stand
Seit September ist die Nationale Menschenrechtskommission in
Mexiko-Stadt durch feministische Kräfte besetzt – sie fordern Aufklärung
und ein Ende der Gewalt und Morde an Frauen, der Feminizide, und der
gleichzeitigen Straflosigkeit. In den zwei Monaten der Besetzung haben
die Feministinnen die Menschenrechtskommission in einen Zufluchtsort für
Betroffene umgewandelt und halten weiter an ihren Forderungen fest, bei
denen es bereits einige Erfolge zu verzeichnen gibt.
Wie sich die Lage vor Ort entwickelt hat, aber auch die Lage in Mexiko
generell für Frauen, darüber sprachen wir von Radio t mit Finja Henke,
die seit zwei Jahren in San Cristóbal/Chiapas lebt und in einer
Menschenrechtsorganisation zu digitalen Rechten arbeitet. Gleichzeitig
ist sie Feministin und veröffentlicht für Lateinamerika Nachrichten.
Alles Hören: https://amerika21.de/audio/245752
Interview mit Lulú V. Barrera: Feministische Proteste in Zeiten der Pandemie
Die mexikanische Cyberfeministin Lulú V. Barrera über Gewalt gegen
Frauen im Netz und die feministische Bewegung während der
Corona-Pandemie. Mit ihrem Medienkollektiv Luchadoras veröffentlichte
sie kürzlich einen Bericht über digitale Gewalt. Außerdem arbeiten die
Aktivistinnen an kollektiven Antikörpern und Samen für eine andere
Zukunft. Barrera ist feministische Aktivistin und
Menschenrechtsverteidigerin in Mexiko-Stadt. Sie gründete das
Medienkollektiv Luchadoras, von wo aus sie für ein Internet frei von
Gewalt gegen Frauen arbeitet.
In Mexiko wird die strukturelle Gewalt an Frauen besonders deutlich.
In den letzten Jahren stieg die Zahl von durchschnittlich sieben
Feminiziden am Tag auf aktuell elf. Aber auch feministischer Protest ist
sichtbarer geworden.
Ja, hier in Mexiko gab es bis März 2020 eine Reihe von sehr großen
Demonstrationen und Protesten. Zunächst im August, die sogenannte
„Brillantinada“, danach die Demonstrationen zum 25. November, dem
internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und dem 8. März 2020, dem
internationalen Frauen*kampftag. Letztere war die größte Demonstration
seit sehr langer Zeit. Am nächsten Tag, dem sogenannten 9M, gab es den
bisher größten Frauenstreik im der Geschichte Mexikos.
Dieser Artikel ist Teil des Dossiers Geschlechterdemokratie in
Lateinamerika, das mit Interviews, Artikeln und Infografiken über die
Situation von Frauen und LGBTIQ in Lateinamerika – und über Strategien
und Erfolge der wohl größten feministisDchen Bewegungen der Welt
informiert.
Weiterlesen: https://www.boell.de/de/2020/12/01/mexiko-feministische-proteste-zeiten-der-pandemie?dimension1=division_la
Mexiko: Menschenrechte in Zeiten der Pandemie
Das Jahr 2020 war überschattet von der Corona-Krise. Doch welche Krisen
löst diese Pandemie abseits des Gesundheitswesens und der Wirtschaft
aus? Anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte, dem 10.
Dezember, werfen wir einen Blick auf Mexiko, wo sich unter dem Eindruck
der Pandemie die Menschenrechtslage massiv verschärft hat. Ebenso die
Menschenrechtsverteidigung steht vor vielen Herausforderungen und Hürden
- in Mexiko wie auch in Deutschland.
Anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=z06ViXOf0U4
IN EIGENER SACHE
CAFE REBELDIA: Neue Mischung
Der Verein Café RebelDía importierte Ende 2020 erstmals Kaffee von Maya
Vinic. Die aktuelle Mischung besteht somit aus hochwertigem Kaffee der
zapatistischen Kooperative Yachil und der Kooperative Maya Vinic, beide
aus dem Hochland von Chiapas.
Die Kooperative Maya Vinic entstand aus der zivilen indigenen
Organisation Las Abejas (die Bienen). 1999 trafen sich die
Vertreter*innen der „Abejas“, um über die Zukunftsaussichten ihrer
Gemeinden zu beraten. Die meisten von ihnen verdienten ihren Unterhalt
als Kaffeebauernfamilien. Doch bezahlten die Coyotes zu tiefe Preise für
den Kaffee. Um sich gemeinsam von dieser Abhängigkeit zu befreien,
gründeten sie die Kaffeekooperative Maya Vinic. Heute zählt die
Kooperative rund 600 Mitglieder, von denen die meisten den Abejas
angehören.
Gleichberechtigung, gemeinsames Arbeiten, der Respekt gegenüber der
Natur und ihren Ressourcen (biologischer Anbau) und das Prinzip des
solidarischen Handels prägen die Kooperative bis heute.