USA: Als Putin das Capitol stürmte

Samstag, 23. Januar 2021

 

(zas, 23.1.21) Am 18. Januar sprach Hillary Clinton mit Nancy Pelosi, Dem-Chefin im Repräsentantenhaus. Thema: die Besetzung des Capitols und Putin. Clinton meinte zu Pelosi: «Ich hätte gerne [Trumps] Telefondaten, um zu sehen, ob er an dem Tag, als die Aufständischen unser Capitol invadierten, mit Putin sprach.» Pelosi meinte: «Ich weiss nicht, was Putin gegen ihn [Trump] politisch, finanziell oder persönlich in der Hand hat, aber was letzte Woche geschah, war ein Geschenk an Putin». Die Eindringlinge seien «Putins Puppen». Auf Clintons Frage, ob sie auch für eine Art 9/11-Kommission in dieser Angelegenheit sei, antwortete Pelosi: «Also, ja, wir sollten eine 9/11-Kommission haben, und dafür gibt es im Kongress eine grosse Unterstützung».


 
Das erinnert natürlich an die unsäglich doofe Propaganda, dass Russland Trump via Facebook ins Weisse Haus gehievt habe, aber auch an immer stärker werdende hegemoniale Diskurse in Europa. Warum sind Lega, AFD, vor kurzem noch FPÖ u. a. so stark? Weil sie, so die Dauerbeschallung, mit Putin unter einer Propagandadecke stecken. Also: Nazis in Deutschland? Made in Moscow. Jetzt in den USA: den Faschismus bekämpfen? «Ja», wenn’s gegen Moskau, für weitere Kriege geht.

Vermutlich gibt es tatsächlich enge Beziehungen zwischen dem rechten Machtblock in Moskau und FaschistInnen anderswo. Aber wer wollte die Existenz einer AFD etwa mit einer langen Pro-Propaganda der Berliner NZZ-Redaktion «erklären»?

«Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft!», hiess es mal. Das meinte nicht: Nie zuhause.