Liebe Freund_innen und Genoss_innen
Unsere nächste Veranstaltung im Rahmen unserer 10 Jahre Rojava Veranstaltungsreihe steht an. Diesmal mit Kerem Schamberg.
Auf
der Veranstaltung wird beleuchtet, wie die Türkei als «Türsteher» von
Europa dafür bezahlt wird, Menschen daran zu hindern nach Europa zu
fliehen. Und sie gleichzeitig durch ihre Kriegspolitik gegen Rojava eine
Vielzahl von Menschen überhaupt erst zur Flucht zwingt – ein lukratives
Geschäft. Menschen, die es dennoch Richtung Europa schaffen, sind an
der griechisch-türkischen Grenze von Pushbacks, Gewalt und
Kriminalisierung betroffen. Die Brutalisierung des Status Quo lässt sich
in der Türkei als auch in der Europäischen Union beobachten. Die EU
schottet sich ab, um ihre kapitalistische Produktionsweise und die damit
verbundene imperiale Lebensweise so lange wie möglich
aufrechtzuerhalten.
Kerem Schamberger ist Aktivist und Referent für Flucht und Migration bei medico international.
Wir freuen uns auf euch!
Freitag, 28.10.22, 19:00 Uhr, Universität Zürich, Raum: KOL-E-18, Rämistr. 71, Zürich
DEMO am Welt Kobanê Tag
Der
1. November ist der internationale Welt Kobanê Tag - ein Tag des
Widerstands. Die Stadt Kobanê in Rojava wurde 2014 dank des Widerstandes
Tausender kurdischer Kämpfer:innen und der internationalen Solidarität
vom grausamen IS befreit. Der grosse Kampf gegen den IS ging bis 2017
weiter, bis die weiteren Teile von Rojava und Syrien befreit wurden.
2018 und 2019 hat der Unterstützer des IS, das faschistische
Erdogan-Regime Städte in Rojava besetzt. Die Angriffe der Türkei dauern
ununterbrochen an. Es reicht. Jetzt ist die Zeit der Befreiung Rojavas
von türkischer Besatzung! Lasst uns gemeinsam unserer Solidarität mit
den kämpfenden Menschen Rojavas Ausdruck verleihen und am 1. November,
dem Welt Kobanê Tag auf die Strassen gehen!
Dienstag, 01.11.2022, 18:30 Uhr, Werdmühleplatz, Zürich
Derweil häufen sich die Angriffe mit Chemiewaffen durch die Türkei, insbesonder in Südkurdistan
– und die Schweiz sowie die Nato-Staaten schweigen beharrlich dazu. Das
Volksverteidigungszentrum (Navenda Parastina Gel – NPG) veröffentlichte
heute die Namen von 17 bei Chemiewaffenangriffen gefallenen
Guerillakämpfer:innen in Südkurdistan und wirft der internationalen
Gemeinschaft vor, Verantwortung für die Ausweitung der
Chemiewaffeneinsätze der Türkei zu tragen: https://anfdeutsch.com/aktuelles/npg-veroffentlichen-namen-von-17-durch-chemiewaffen-gefallenen-34495.
Eine Delegation der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW war Ende
September vor Ort und hat einen Bericht veröffentlicht. Sie fordert eine
sofortige, unabhängige internationale Untersuchung, um dem Verdacht
weiter nachzugehen und künftige Verletzungen des Chemiewaffenverbotes
durch die Türkei mit Massnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen zu
verhindern (https://anfdeutsch.com/aktuelles/ippnw-veroffentlicht-bericht-zu-chemiewaffeneinsatzen-im-nordirak-34403 - und der Bericht auf Englisch befindet sich hier: https://www.ippnw.de/commonFiles/bilder/Frieden/2022_IPPNW_Report_on_possible_Turkish_CWC_violations_in_Northern_Iraq.pdf).
Die
Kampagne Defend Kurdistan ruft zu weltweiten Aktionen zwischen dem 30.
November – der UN-Gedenktag für alle Opfer chemischer Kriegsführung –
und dem 3. Dezember auf: https://defend-kurdistan.com/deutsch-wir-sehen-eure-verbrechen/
Nach dem Mord an der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini (Jîna Emînî) durch die iranische Polizei breiten sich in Rojhelat (Ostkurdistan) und in ganz Iran
Proteste aus, der Aufstand dauert mittlerweile vier Wochen an. Der
Journalist und Aktivist Pedram Zarei fragt sich, was das Besondere am
kurdischen Aufstand im Iran ist und was man aus den Erfahrungen der
mutigen Frauen und Männer in einem faschistoid-theokratischen System für
die hiesigen Kämpfe lernen kann? «Die kurdische und derweil auch die
iranische Bewegung lehrt die ganze Welt, dass die Befreiung nur durch
das Zusammendenken von Geschlecht, Ethnie und Klasse zu erreichen ist.
Sie praktizieren das berühmte Gedicht von Nazim Hikmet, dem
kurdisch-türkischen Dichter, Leben wie ein Baum, einzeln und frei, und
geschwisterlich wie ein Wald, das ist unsere Sehnsucht» (https://lowerclassmag.com/2022/10/14/iran-massenaufstaende-gegen-patriarchat-und-klassenherrschaft/)
Die
Rote Welle führte am 27. September ein Interview mit zwei
Aktivist:innen der iranischen Widerstandsbewegung: Ida und Meytham
sprechen und einen Überblick über den Hintergrund und die Bedeutung der
aktuellen Aufstände gewinnen. Das Interview (Englisch und Persisch) kann
hier gehört werden: https://soundcloud.com/rotewellezuerich/iran-die-frauen-an-vorderster-front-eines-gemeinsamen-kampfes?utm_source=clipboard&utm_campaign=wtshare&utm_medium=widget&utm_content=https%253A%252F%252Fsoundcloud.com%252Frotewellezuerich%252Firan-die-frauen-an-vorderster-front-eines-gemeinsamen-kampfes – die Inhalte wurden in einem Artikel auf Deutsch aufbereitet: https://www.aufbau.org/2022/10/03/iran-die-frauen-an-vorderster-front-eines-gemeinsamen-kampfes/
In
der Sendung Çira Fokus vom 22. September analysierte die politische
Soziologin und Aktivistin Dilar Dirik ebenfalls die Situation im Iran,
sowie die aktuellen Entwicklungen in der Türkei und in Nordostsyrien.
Sie stellt ausserdem ihr Buch (auf Englisch erschienen) zur kurdischen
Frauenbewegung vor: https://www.youtube.com/watch?v=7TVyopS9Pj4&list=PL6P1E13_gg5kmaL3iSN_xQcANh0xZT6RV&index=2
Wer übrigens die spannende Veranstaltung von letztem Monat verpasst hat, kann hier immerhin ein Interview dazu hören: https://soundcloud.com/radio_lora/interview-uber-das-buch-briefwechsel-mit-gisela-dutzi-von-info-lora.
Das Buch «Briefwechsel», in welchem der Austausch zwischen Christa
Eckes von der RAF und Hüseyin Çelebi der PKK dokumentiert ist, ist
momentan vergriffen aber wir nehmen gerne Bestellungen auf.
Und
zum Schluss noch ein erfreuliches Update zu einer leidigen Sache: Andi
wurde am. 10. Oktober freigesprochen. Juristisch ging es um den Angriff
gegen das türkische Generalkonsulat in Zürich 2017: https://www.aufbau.org/2022/10/17/zur-berufung-im-prozess-gegen-andi/
Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
Rojava Komitee Zürich
rojavaagenda.ch
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#riseup4rojava
[rojavaagenda] Newsletter Nr. 40: Veranstaltung FR 28.10. in Zürich Die Festung Europa, der Aggressor Türkei und die Hoffnung Rojava
Mittwoch, 19. Oktober 2022
Tags:
Kurdistan,
Solidarität