Mexiko - Die Losung in Goldenen Dreieck: den PRI wählen
Donnerstag, 12. Juli 2012
Ausschnitte aus einem am 9. Juli 2012 in der mexikanischen Zeitschrift „Proceso“ veröffentlichten Artikel. Quelle:
Consigna narca en el Triángulo Dorado: votar por el PRI
Patricia Dávila
Im ominösen Goldenen Dreieck des Drogenhandels zwischen den Bundesstaaten Sinaloa, Chihuahua und Durango konnte der PRI Pistolenaktivismus der kriminellen Organisationen profitieren, die ungewöhnlicherweise durch ein gemeinsames politisches Anliegen vereint waren. AktivistInnen der Opposition berichten, wie diese effizienten Wahloperateure die stattliche Ernte an PRI-Stimmen auch in Orten, in denen niemand mehr lebt, einfuhren…
(9.7.12) „Wählt den PRI“, so lautete die Losung der organisierten Kriminalität im goldenen Dreieck, wo ungefähr 80 Prozent der Landesproduktion von Marihuana und Mohn erfolgt. In dieser gefährlichen Gegend mobilisierten das Kartell von Sinaloa, das von Juárez, die Organisation der Beltrán-Leyva und die Zetas mit der gleichen Stossrichtung. Und der PRI gewann.
Für dieses Ziel verletzten die Narcos die Freiheit der Stimmberechtigten und der Parteien: In Chihuahua schlossen sie sogar hunderte von Rarámuris-Indígenas in Lagerräumen ein und drohten, Feuer an die Häuser derjenigen zu legen, die nicht für die Kandidaten des PRI stimmen würden. In Durango bedrohten sie VertreterInnen anderer Parteien mit dem Tod. In Sinalao errichteten bewaffnete Vermummte Strassensperren. Sie sagten: „Nur die vom PRI und vom IFE [Wahlbehörde] fahren weiter, niemand sonst“.
[…]
Mario Vázquez Robles, Präsident des Wahlausschusses von Sinaloa des PAN [jetzt abgewählte Regierungspartei], sagt: „Drogenhändlergruppen intervenierten zugunsten des PRI. Es scheint, als ob eine faktische Allianz zischen ihnen gegeben habe: Unsere allgemeinen Parteivertreter, die am Wahltisch und sogar unsere AktivistInnen wurden bedroht. Sie sagten ihnen: ‚Wenn der PAN gewinnt oder wenn ihr den PAN wählt, werden eure Häuser brennen und eure Familien leiden’.
„Auch wenn mich das sehr besorgt, haben wir diesen Teil nicht denunziert, denn die Leute haben Angst. Es handelt sich um Gemeinden wie Batopilas, Balleza, Nonoava, Gómez Farias, Ocampo, Guadalupe y Calvo oder Guerrero. Hier scheint es, der Staat hat die Hände in den Schoss gelegt und will nicht regieren, denn hier befehlen die mit der wirtschaftlichen Macht aus illegalen Geschäften.“
Vázquez Robles, berichtet, dass die bewaffneten Gruppen die PAN-Leute mit Telefonanrufen bedrohten, während die Parteivertreter an den Urnen mit dem Wagen verfolgt wurden, bis sie sie gezwungenermassen nach Hause umkehrten, wo sie bewacht wurden, um zu verhindern, dass sie hinaus gingen.
[…]
Sie fuhren mit Pickups durch die Berge und brachten hunderte von Rarámuris-Indígenas herunter, die in den Ortschaften von San Carlos, Pichique und Arroyo de Rebol konzentriert wurden, Orten, wo das IFE Wahlurnen aufgestellt hat. Sie schlossen sie in Lagerräumen ein, bewacht von Bewaffneten. Sie patrouillierten in den Dörfern, so dass man sie sah, um einzuschüchtern.
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