Fora, Temer – Temer raus!
Kürzlich Beginn der SVP-Fasnacht in Domat-Ems: Auf dem
Umzugwagen sticht ein Brite den EU-Menschen ab. Hinter dem Wagen im Einheitsschritt
eine als Briten gekleidete Jungmannschaft von Domat-Ems.
Richtig lustig.
In Brasilien geht das ein wenig anders. Zwar will das Kulturministerium
von Rio den Karneval dem Tourismusministerium «abgeben», doch, oh je, die Leute
wollen anders. Sie wollen ihren Karneval, den von unten, nicht den der Touris, behalten.
Am carnaval-Auftakt gestern liess
sich Putschpräsident Temer nicht blicken. Die Schmach von der Olympiade, als ihn
Zehntausende auspfiffen, quittiert er damit, dass er seit diesem einen Versuch keine
Volksauftritte mehr riskiert. Auch
gestern war das richtig. In vielen Städten kam es zu Beginn des Karnevals zu
Massenprotesten gegen den Putschpräsidenten: Fora, Temer – Temer, raus! (Google
Videos carnaval fora temer). Überall gab es blocos,
offenbar nicht ganz anders als das, was die Basler Schnitzelbängg in Vorzeiten
vielleicht mal gewesen sind – Tanzblöcke um Gruppen, die gegen den Putsch
musizieren und reimen. Abertausende sollen es gewesen sein, die sich jeweils an
den «Umzügen» so manifestierten, in Rio, in Bahia, in Belo Horizonte… (Und für einmal konnte die Polizei Proteste
nicht niederknüppeln.)
In
Salvador: Fascistas – no pasarão.
Das « no pasarán » auf brasilianisch.
In Bahía:
Ei, você
aí. O Temer vai cair. É golpista, e ladrâo. Ele jamais ganharía eleiccão.
Ele e vampiro de capa de gibi.
Derrubar o
Temer nesse carnaval.
Hei, du da. Temer wird fallen. Er ist ein Putschist, er ist
ein Dieb. Nie würde er eine Wahl gewinnen. Er ist ein Vampir im Comic-Umhang.
Temer stürzen am Karneval.