(zas, 24.5.17) Was immer in Venezuela passiert und wie immer es sich
entwickelt, mit dem, was der Medienmainstream berichtet, hat es nichts zu tun. „Friedliche
Demonstranten gegen brutale Diktatur“ etc., ein widerlicher Witz. Dreimal haben
die Rechten seit Beginn der langsam zum bewaffneten Angriff übergehenden
Unruhen Spitaleinrichtungen angegriffen, mit Steinen und Molotovs. Zwei davon
waren Maternités, Mütter, Kinder, Personal mussten von den Sicherheitskräften
evakuiert werden. Am vergangenen Donnerstag zerrten „Demokraten“ einen
dunkelhäutigen Mann – einen Chavista – bei einer Strassensperre aus dem Bus, verletzten
ihn und übergossen ihn mit Benzin, das sie in Brand setzten. Carlos Ramírez berichtete
später vom demokratischen Gedankenaustausch
unter den „Demokraten“, ob er getötet werden solle oder nicht. Die Gemeindepolizei der Reichengemeinde Chacao
(Gross-Caracas) schaute zu. Ein mutiger Motorradfahrer rettete ihn. Letzten
Samstag übergossen „aufgebrachte Bürger“ an einer Demonstration „gegen die
Diktatur“ den zufällig ebenfalls dunkelhäutigen Orlando Figuero mit Benzin –
ihr Gerechtigkeitssinn ertrug nicht, dass er angeblich ein Dieb (nach anderen
Versionen: ein Chavista) sei. Er rannte mit schwersten Verbrennungen davon,
einige Rechte versuchten ihn zu schützen, andere prügelten mit Schildern auf ihn,
der immer noch brannte, ein. Schliesslich rettete ihn die Feuerwehr.
Gewalt gegen Orlando Figuero |
Videos zu Versuch, Figuero zu verbrennen, hat albaciudad
veröffentlicht.
Beispiele, nicht mehr, nicht weniger, für die zunehmende
Brutalität der Rechten. Die mediale Geiferrunde wird sich auch dadurch nicht
beirren lassen. Denn schliesslich hat Trump den Takt vorgegeben:
„Wir werden mit Kolumbien und anderen
Ländern zum venezolanischen Problem arbeiten. Es ist ein sehr, sehr
entsetzliches Problem. Und von einem humanitären Standpunkt aus ist es etwas, das
wir seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen haben“. Sinnigerweise äusserte
Trump dies am 18. Mai anlässlich des Besuchs des kolumbianischen Präsidenten
Santos im Weissen Haus. Und ebenfalls sinnigerweise publizierte
das kolumbianische Regimeblatt El Tempo am selben Tag, wie zuvor vier führende
US-Senatoren (Rubio, Corker, McCain und Graham) Santos Militärhilfe
versprachen. Lindsay Graham fragte Santos: „Was
können wir tun, um den kolumbianischen Streitkräften dabei zu helfen, sich gegen
eine Provokation Venezuelas zu wehren? (…) Ich werde mit Präsident Santos
arbeiten, um festzulegen, was es zur Abschreckung eines Kriegs braucht und
damit sich Kolumbien, falls es zu einem Konflikt kommt, gegen die Venezolaner
verteidigen kann.“
Eben. Dort die Diktatur, hier die demokratische Friedfertigkeit.
Dort Militärregime, hier Friedensengagement der internationalen Gemeinschaft.
Unerträglich „zynisch Diktator“ Maduro: Gerade hat er wieder
allen Mitgliedern mit strenger Strafverfolgung im Fall von Übergriffen gedroht.
Der Einsatz von Gummischrot gegen Demos ist ihnen immer noch verboten. Da loben
wir etwa die Schweizer Polizei oder die umsichtigen „Reformer“ in Brasilien:
24.5.17, Brasilia: Verteidigung von Regierungsgebäuden. |