USA/Venezuela: Demokratie und Internationale Gemeinschaft

Sonntag, 30. Juli 2017



USA/Venezuela I: Soviel zu Demokratie

„Alle, die sich in die nationale Verfassungsgebende Versammlung wählen lassen, sollten wissen, dass ihre Rolle bei der Unterminierung demokratischer Prozesse und Institutionen sie potentiellen US-Sanktionen aussetzen könnte.“

US-Finanzminister Steven Mnuchin
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USA/Venezuela II: Soviel zur internationalen Gemeinschaft
Mike Pompeo ist CIA-Direktor. Vanessa Neumann ist eine in den angloamerikanischen Medien öfters befragte Expertin in Sachen „Terrorismus“ und Lateinamerika, aktiv in radikalen imperialen Thinktanks und Eigentümerin der Politconsulting Asymmetrica.
Die beiden führten anlässlich eines Forums des Aspen Institute ein interessantes Kurzgespräch:

Neumann: Ich bin US-venezolanische Doppelbürgerin. Zu Maduros Regime in Venezuela: Der regime change wird wohl, hoffen wir, unmittelbar bevorstehen oder absacken, bis wir entweder in zwei Wochen wie Kuba werden – oder es gibt einen change in 60-90 Tagen. Mich interessiert Ihre offene Einschätzung amerikanischer Interessen in oder von Bedrohungen aus Venezuela, wo es ja russische, iranische usw. Interessen gibt – für die Region. Danke, Sir.

Pompeo: Ich schätze die Frage sehr. Immer, wenn man ein so grosses Land mit einer solchen wirtschaftlichen Kapazität wie Venezuela hat, hat Amerika ein grosses Interesse daran, sicherzustellen, dass es stabil und so demokratisch wie möglich ist. Und deshalb arbeiten wir hart daran, das zu erreichen, Ich bin immer vorsichtig, wenn wir über Süd- und Zentralamerika und die CIA reden, da gibt es eine Menge Geschichten.

(Lachen)

Pompeo: Deshalb will ich mich vorsichtig ausdrücken. Aber es reicht zu sagen, dass wir grosse Hoffnung darauf setzen, dass in Venezuela eine Transition möglich ist. Und wir in der CIA tun unser Möglichstes,  die Dynamik dort zu verstehen, um mit dem State Department und anderen kommunizieren zu können. Die Kolumbianer, ich war gerade vorletzte Woche unten in Mexico-City und in Bogota und redete genau über dieses Thema, Ich versuchte, ihnen die Dinge zu verstehen helfen, die sie tun können, damit sie mehr für ihren Teil der Welt und unseren Teil der Welt herausholen können.

Pompeo rechts.
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Übrigens, die Kolumbianer und die Mexikaner da unten haben die Dinge verstanden. Santos und Peña Nieto stehen an vorderster Front beim Bestreben, eine Ländergruppe „Freunde von Venezuela“ für eine wie immer geartete weitere Intervention aufzustellen. Müssen sie ja auch als Präsidenten zweier friedlicher Menschenrechtsparadiese. In Mexiko sind im US-geleiteten Drogenkrieg in den letzten elf Jahren schätzungsweise 175‘000 Menschen umgekommen und bis letztes Jahren nach Angaben der staatlichen Menschenrechtsagentur CNDH 27‘000 Menschen verschwunden, durch die Narcos und die oft mit ihnen kooperierenden Sicherheitskräfte. 
Santos und Peña Nieto.