Kolumbien: Budget für den „humanitären“ Einsatz in Venezuela?

Samstag, 5. August 2017



(zas, 5.8.17) Jetzt, wo die FARC in ein Abkommen eingewilligt haben, das die Regierung kaum einhält, und wo das kleinere ELN in Friedensverhandlungen mit der Regierung steht, kann Kolumbien sein Militärbudget reduzieren. Das ist auch nötig: Wie wir auf Telesur erfahren, sieht es in Kolumbien so aus:

51 Soldaten pro irregulärer Akt – 14 ÄrztInnen pro 10‘000 BewohnerInnen
488’00 Mitglieder der Sicherheitskräfte – 245‘000 LehrerInnen
Den Ganzjahresbetrag des Kulturbudgets verbraucht die Armee in vier Tagen.

Nur leider hat Präsident Santos am 28. Juli einen Budgetvorschlag für 2018 vorgelegt, der die Militärausgaben um 8.2 % auf 32.4 Billionen Pesos ($ 11 Mrd.) heben will. Die Militärausgaben würden somit absurde 14 % des Gesamtbudgets (235.6 Billionen Pesos) ausmachen.
Die militärisch stärkste Guerilla von gestern ist entwaffnet, das Kriegsbudget schnellt noch mehr in die Höhe. Wieso? Die kolumbianischen Medien hüllten sich dazu erst mal in Schweigen, den hiesigen medialen Recherchegenies fällt ohnehin nichts auf, denn Kolumbien ist einfach eine Erfolgsstory. Lesen wir also, was in Russia Today auf Spanisch Juan Carlos Tanus von der Asociación de Colombianos y Colombianas en Venezuela dazu meint. Er betonte RT gegenüber die zunehmende kolumbianische Militärpräsenz an der venezolanischen Grenze, die er detailliert: „Die Panzerbrigade von Alta Guajira erhielt 1000 Soldaten mehr, mit denen sie  das Batallón Minero-Energético gründeten, oder die Brigade 30 von Cúcuta, die eine Verstärkung von 2000 Soldaten erhielt.“ Dagegen „ist die Militärinvestition an den Grenzen mit Ecuador und Brasilien fast minim“.