(zas,
8.4.18) Lula im Gefängnis – die Botschaft der imperialen Eliten an alle
KlassenkämpferInnen von unten in Lateinamerika ist klar und wird verstanden: Wir
versuchen, euch zu vernichten.
Es gibt diese historischen Momente der Klarheit. Das ist einer.
Es geht jetzt nicht darum zu erörtern, ob Lula ein
leuchtendes linkes Vorbild war/ist oder nicht. Er wird eingeknastet, weil er sich, aus der kämpferischen
Gewerkschaftsbewegung kommend, als Präsident für die Armen eingesetzt hat und unter
seiner Regierung Dutzende von Millionen von ihnen den Ausstieg aus der Armut schaffen
konnten. Auch seine Partei, der Partido
dos Trabalhadores (PT), muss nicht idealisiert werden, um seine
strategische Funktion in Richtung Befreiung zu begreifen. Nicht vergebens wird
er von der US-gesteuerten „Antikorruptions“-Justiz als kriminelle Organisation
bezeichnet.
Es geht nicht nur darum, dass Lula von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen werden soll. Es geht darum, dass das Volk, das anfängt, den "ewigen" Herren den Gehrosam zu verweigern, davon ausgeschlossen werden soll.
Einen „roten
April“ haben VertreterInnen der Sozialbewegung angekündigt und einen langen
Kampf für die Freilassung Lulas und gegen den kapitalistischen Putschterror. Die
beiden grossen Zusammenschlüsse der Sozialbewegungen, der Frente Brasil Popular und der Frente
Povo Sem Medo (Volk ohne Angst), koordinieren
die kommenden Kämpfe. Einen Vorgeschmack auf die Antwort der Rechten gab die
Bundespolizei gestern Nacht in Curitiba, der Hauptstadt des Bundesstaates
Paraná. Hier, wo die Eliten die landesweiten „Antikorruptions“-Ermittlungen beim
Washington-treuen Richter Sérgio Moro konzentrierten und wo Lula jetzt im
Gefängnis sitzt, hatten sich die Leute für die Ankunft Lulas versammelt und
eine permanente Massenkundgebung begonnen. Die Bundespolizei griff die absolut
friedlich agierende Menge mit Tränengas und Gummigeschossen an und gewährte gleichzeitig
denn gegen Lula und für einen Militärputsch demonstrierenden Faschisten Ruhe
und Sicherheit. Fernab der Kameras wird es dieser Tage zu blutiger Repression
kommen.
Leute der Landlosenbewegung MST unterwegs zu einer Strassenblockade. |
Brian Mier editiert
den gut informierenden Brasil Wire. Amerika21.de hat einen Artikel von ihm
übersetzt, in dem er zahlreiche, hierzulande kaum bekannte Informationen zur Kampagne
gegen Lula skizziert und dabei unweigerlich auf den US-Imperialismus zu
sprechen kommt; in diesem Fall auf die Kampagnen des Americas Council, eines
Zusammenschlusses von in den Amerikas wütenden Multis und angeschlossenen
Politpersonals.
Hier der Artikel:
USA-Brasilien:
So hilft man mit, einen Putsch zu organisieren.
Spannend auch
sein Beitrag auf the Real News, englisch, portugiesisch untertitelt: