(zas,
9.5.19) Ulrich Achermann beklagt heute im Radiomagazin Echo der Zeit
das Los der Menschen in Venezuela, die unter dem Terror der
chavistischen Todesschwadronen («colectivos») und der vom Regime
verursachten Wirtschaftsnot leiden. Er stösst in seinem Bericht zu
neuen Horizonten der Erkenntnis vor: Den Schwarzmarkt haben eben
diese chavistischen Todesstrukturen aufgebaut (um ziemlich
erfolgreich die chavistische Wirtschaft kirre zu machen, kapiert?).
Und er weiss: Überleben tut man in Venezuela eigentlich nur dank
Heimüberweisungen der Ausgewanderten. (Glücklicherweise sind die
Menschen überall sonst im Südkontinent von dieser Erfahrung
verschont, die der Diktator seinem Volk in den letzten 2, 3 Jahren
aufzwingt. Purer Zufall, was sonst?, seit die Washingtoner
Gemeinschaft mit ihren Wirtschaftssanktionen zu helfen sucht.) Auch
zu den sozialen Lebensmittellieferungen an 6 Millionen Haushalte bis
in die Mittelschicht hat unser Ass recherchiert: Es ist reiner
Mafiaterror und soziale Kontrolle. Er weiss das von denen, die er
interviewt. Irgendwie will es der Zufall seit Jahren, dass er nie
jemanden mit einer anderen Aussage als der reaktionären antrifft.
Das ist in einem gespaltenen Land, in dem nur alle paar Wochen Zehn-
oder Hunderttausende für die andere Sicht auf die Strasse gehen,
praktisch unmöglich.
Dafür
bleibt die Kirche im Dorf.
Da
müssen weder er noch der grosse Rest der Legion seiner ebenfalls
humanitär empörten BerufskollegInnen auf Krimskrams achten. Etwa
auf Sätze von
Idriss Jazairy,
Spezialberichterstatter
für den UNO-Menschenrechtsrat zu negativen Auswirkungen von
Sanktionen, die das
UNO-Menschenrechtskommissariat trotz der militant antichavistischen
Haltung seiner Chefin, Michelle Bachelet, am
6. Mai veröffentlicht
hat.
Jazairy sagte,
unter Bezug auf die US-Sanktionen gegen Kuba, Venezuela und Iran:
«Ein Regime Change
dank wirtschaftlicher Massnahmen, die wahrscheinlich zur Verweigerung
von Menschenrechten und sogar zum Verhungern führen, war nie als
Praxis für internationale Beziehungen akzeptiert gewesen (…) Es
ist schwer sich auszumalen, wie Massnahmen, die den Ruin der
venezolanischen Wirtschaft bewirken und die VenezolanerInnen daran
hindern, Geld nach Hause zu schicken, eine ‹Hilfe für das
venezolanische Volk› sein sollen, wie das das US-Finanzministerium
versichert.»
Denn,
lesen wir im Pressekommuniqué der UNO: «Am 17. April
verunmöglichten die USA der Venezolanischen Zentralbank, ab 17. Mai
Dollartransaktionen zu tätigen; sie werden ab März 2020 Zugang zu
persönlichen Heimüberweisungen aus den USA und Kreditkarten
unterbinden.» Das
ist Achermann & Co. Doch glatt entgangen!
Unverantwortlich
ist, dass das UNO-Kommuniqué die Studie zu den letztes Jahr 40000
oder mehr an den Sanktionen Gestorbenen erwähnt (s. Venezuela:
40'000 Tote wegen Sanktionen).
Hat man diesen
Bericht doch
schon während zwei Wochen mit mildem Schweigen zudecken können!
Aber
es sollte nicht mehr lange dauern, bis sich die Recherchier-Asse beim
State Department zur richtigen Sprachregelung kundig gemacht
haben
(«haltlose
Spekulationen» etc.).