Venezuela: Angriff auf Stromnetz

Dienstag, 23. Juli 2019

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24.07.2019 / Ausland / Seite 6

Nach Ausfall der Energieversorgung in Venezuela: Regierung macht »elektromagnetische Attacke« auf Wasserkraftwerk für Unterbrechung verantwortlich

Frederic Schnatterer
Nachdem am Montag nachmittag (Ortszeit) in großen Teilen Venezuelas der Strom ausgefallen war, konnte die Versorgung im Laufe des Dienstags in der Hauptstadt Caracas wieder hergestellt werden. Das meldete die nationale Elektrizitätsgesellschaft »Corpoelec« über den Kurznachrichtendienst Twitter. Mehr als die Hälfte der Bundesstaaten des Landes war zeitweise von der Energieversorgung abgeschnitten gewesen. U-Bahn-Linien mussten den Verkehr einstellen, Geschäfte machten dicht und Flüge fielen aus. Am Dienstag gratulierte Energieminister Freddy Brito über Twitter »dem venezolanischen Volk«, das sich während des Ausfalls »zivilisiert« verhalten habe.
Zuvor hatte Informationsminister Jorge Rodríguez eine »elektromagnetische Attacke« auf das Wasserkraftwerk »Simón Bolívar« am Guri-Stausee im Süden des Landes als Grund für den Stromausfall bezeichnet. Dort wird ein Großteil der Elektroenergie für das Land generiert. Glücklicherweise habe die Regierung nach den früheren Aggressionen Schutz- und Sicherheitsprotokolle beschlossen, die eine schnelle Wiederherstellung der Stromversorgung erlauben würden, erklärte er am Montag im Staatsfernsehen. Auch die medizinische sowie die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung seien sichergestellt.
Insgesamt handelte es sich um den vierten Stromausfall in diesem Jahr. Wie auch schon im März sieht die Regierung von Präsident Nicolás Maduro die Verantwortlichen hinter den Attacken in Washington und bei der rechten Opposition. Im März war das Land nach einem Angriff auf die Zentrale desselben Wasserkraftwerks elf Tage ohne Elektrizität geblieben. Maduro hatte später davon gesprochen, dass die Cyberattacken vom US-amerikanischen Houston sowie von Chile und Kolumbien ausgegangen seien.
Unterdessen machte Juan Guaidó, der sich Anfang des Jahres selbst zum »Übergangspräsidenten« ernannt hatte, das »Missmanagement« sowie »verschleppte Investitionen« der Regierung für den Stromausfall verantwortlich. Maduro hingegen sprach ebenfalls auf Twitter von einem »kriminellen Angriff auf die Ruhe und den Frieden des Vaterlandes«.
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Die Unterirdischen der Freiheit
(zas, 23.7.19) Die folgenden Zeilen stammen von Jacobo Torres, dem Abgeordneten in der Verfassungsgebenden Versammlung und Leiter des Gewerkschaftsbundes Central Boliviariana Socialista de Trabajadores. Sie klingen in hiesigen Ohren etwas überschwänglich. Sie gelten den Angestellten der Stromgesellschaft und ihrer nach den Stromattacken von März neu lancierten Bewegung, dem Movimiento Obrero Alí Rodríguez, die in vergleichsweise kurzer Zeit die Stromversorgung in grossen Teilen der betroffenen Gebiete wiederherstellen konnten.
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Nie ist ein Volk mit soviel Ruhe, Umsicht und Mut den verschlagenen Attacken eines unmenschlichen Feindes begegnet.
Nie haben Arbeiter mit so viel Beharrlichkeit und Entschlossenheit unter solch widrigen Bedingungen einen Feind (zum zweiten Mal) bezwungen, der in seiner Arroganz und Ignoranz einfach nicht schnallt, dass das venezolanische Volk und seine Arbeiter, Erben von Bolívar und Chávez, unzähmbar und vor allem loyal bis zum Heroismus sind.
Brüder und Schwestern des Movimiento Obrero Revolucionario Alí Rodríguez – meine Grüsse, Bewunderung, Respekt und Zuneigung für diese Unterirdischen der Freiheit, die das kleine Licht der Hoffnung verteidigen, das uns den Sieg bringen wird.
Was für ein Stolz, mit euch zu kämpfen!
Jacobo Torres de León