Caracas.
Zwei Kleinbauern sind bei einem Einsatz von Sicherheitskräften gegen
eine Kundgebung vor dem Nationalen Landinstitut (Instituto Nacional de
Tierras, INTI) kurzzeitig festgesetzt worden. José Pérez und Eulalio
Esqueda aus dem Bundesstaat Guarico wurden von einem
Anti-Drogen-Kommando der Bolivarischen Nationalen Polizei festgenommen,
wie später bekannt wurde. Aber eine rasche Mobilisierung der Bevölkerung
sowohl vor Ort als auch über soziale Medien erreichte ihre Freilassung innerhalb von Stunden.
Nach Angaben von Kundgebungsteilnehmern kämpfen Pérez und Esqueda derzeit um das Grundstück Las Ventanas in Guarico. Das Landinstitut hatte es ihnen zur Bearbeitung übergeben. Dennoch vertrieb der frühere Grundbesitzer die Kleinbauern vergangene Woche, brannte ihre Häuser nieder, zerstörte die Ernte und reichte Strafanzeige gegen sie ein.
"Trotz der INTI-Entscheidung finden vermeintliche Landbesitzer immer noch Wege, die Kleinbauern anzugreifen", erklärte die Sprecherin der Landarbeiter, Nieves Ríos, in einem Radiointerview. Die beiden Männer seien am Tag zuvor bei einer öffentlichen Versammlung von Geheimdienstmitarbeitern identifiziert worden und dann bei der Razzia gezielt herausgegriffen worden. "Ihr einziges Vergehen ist, dass sie um ihr Land kämpfen", betonte Rios.
Mehr als 100 Kleinbauern der "Plataforma de Lucha Campesina" (Plattform für den Landarbeiterampf) führen seit über drei Wochen eine Mahnwache auf dem Gelände des INTI-Hauptquartiers im Süden von Caracas durch. Sie haben den Platz vor dem Gebäude besetzt und ein Lager eingerichtet, wo sie auch Versammlungen durchführen. Von den staatlichen Behörden fordern sie, sich mit der Vielzahl von Problemen auf dem Land zu befassen.
Auch Plattform-Sprecher Jésus Osorio verurteilte die Polizeiaktion gegen die friedliche Besetzung von Bauern aus allen Teilen des Landes und warf INTI-Präsident Luis Soteldo vor, dafür verantwortlich zu sein.
"Wir sind bereit, die Revolution mit allen Mitteln zu verteidigen", erklärte Osorio in einem Video. Darin rief er auch die sozialen Bewegungen in Caracas zur Solidarität auf. Weitere Sprecher der Kleinbauern beklagten sich ebenfalls in den soziale Medien bei Präsident Nicolás Maduro und anderen ranghohen Staatsfunktionären über die Polizeigewalt. Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme über die Ereignisse am Dienstag.
Venezolanische Landarbeiter hatten im Juli und August 2018 für Schlagzeilen gesorgt, als sie zu Fuß zu einem über 400-Kilometer langen Marsch (Amerika21 berichtete) aus dem landwirtschaftlichen Kernland nach Caracas aufbrachen. Sie wollten damit Aufmerksamkeit auf die Notlage auf dem Land lenken und forderten eine Korrektur der Agrapolitik sowie ein Treffen mit Präsident Maduro. In Anlehnung an die Militäroperation "Bewundernswerte Kampagne" von Simón Bolívar 1813 im Unabhängigkeitskrieg bezeichneten sie ihre Aktion als "Bewundernswerten Marsch".
In einem per Fernsehen übertragenen Treffen mit den Bauern ordnete Maduro damals an, dass ihren Anliegen entsprochen wird. Arbeitstreffen in der Verfassunggebenden Versammlung und beim Vizepräsidenten wurden eingerichtet. Sprecher der Landarbeiter beklagen aber, dass wenig bis kein Fortschritt bei der Lösung der Probleme gemacht wurde. Dies betreffe auch Konflikte über Landeigentum, Gewalttätigkeit der Landbesitzer und fehlende Unterstützung von kleinen und mittleren Produzenten. Verschiedene Bauernorganisationen fordern nachdrücklich, dass Maduros Anweisungen erfüllt werden.
Am Donnerstag zogen die Protestierenden von ihrer Mahnwache zu einer Kundgebung vor das Landwirtschaftsministerium im Zentrum der Hauptstadt. Es kam zunächst zu Spannungen zwischen Demonstranten und Polizei, bis schließlich eine Delegation Zutritt zum Gebäude erhielt, um Landwirtschaftsminister Wilmar Castro Soteldo zu treffen.
Mit der jüngsten Mobilisierung erreichten die Landarbeiter außerdem eine Reihe von Treffen und Versammlungen mit weiteren Regierungsfunktionären, darunter Vertreter der Landbehörde. Auch wurden die Arbeitstreffen mit der Vizepräsidentschaft reaktiviert. Einige der aktuellen Landkonflikte wurden in den vergangenen Tagen geregelt, den Kleinbauern wurden Landtitel übergeben.
Aktivisten beklagen jedoch, dass viele andere Fälle in der Schwebe bleiben, dass lokale Autoritäten und Regierungsstellen gemeinsame Sache mit Grundbesitzern machen und Zwangsräumungen, strafrechtliche Verfolgung und gezielte Tötungen unvermindert weitergehen.
Nach Angaben von Kundgebungsteilnehmern kämpfen Pérez und Esqueda derzeit um das Grundstück Las Ventanas in Guarico. Das Landinstitut hatte es ihnen zur Bearbeitung übergeben. Dennoch vertrieb der frühere Grundbesitzer die Kleinbauern vergangene Woche, brannte ihre Häuser nieder, zerstörte die Ernte und reichte Strafanzeige gegen sie ein.
"Trotz der INTI-Entscheidung finden vermeintliche Landbesitzer immer noch Wege, die Kleinbauern anzugreifen", erklärte die Sprecherin der Landarbeiter, Nieves Ríos, in einem Radiointerview. Die beiden Männer seien am Tag zuvor bei einer öffentlichen Versammlung von Geheimdienstmitarbeitern identifiziert worden und dann bei der Razzia gezielt herausgegriffen worden. "Ihr einziges Vergehen ist, dass sie um ihr Land kämpfen", betonte Rios.
Mehr als 100 Kleinbauern der "Plataforma de Lucha Campesina" (Plattform für den Landarbeiterampf) führen seit über drei Wochen eine Mahnwache auf dem Gelände des INTI-Hauptquartiers im Süden von Caracas durch. Sie haben den Platz vor dem Gebäude besetzt und ein Lager eingerichtet, wo sie auch Versammlungen durchführen. Von den staatlichen Behörden fordern sie, sich mit der Vielzahl von Problemen auf dem Land zu befassen.
Auch Plattform-Sprecher Jésus Osorio verurteilte die Polizeiaktion gegen die friedliche Besetzung von Bauern aus allen Teilen des Landes und warf INTI-Präsident Luis Soteldo vor, dafür verantwortlich zu sein.
"Wir sind bereit, die Revolution mit allen Mitteln zu verteidigen", erklärte Osorio in einem Video. Darin rief er auch die sozialen Bewegungen in Caracas zur Solidarität auf. Weitere Sprecher der Kleinbauern beklagten sich ebenfalls in den soziale Medien bei Präsident Nicolás Maduro und anderen ranghohen Staatsfunktionären über die Polizeigewalt. Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme über die Ereignisse am Dienstag.
Venezolanische Landarbeiter hatten im Juli und August 2018 für Schlagzeilen gesorgt, als sie zu Fuß zu einem über 400-Kilometer langen Marsch (Amerika21 berichtete) aus dem landwirtschaftlichen Kernland nach Caracas aufbrachen. Sie wollten damit Aufmerksamkeit auf die Notlage auf dem Land lenken und forderten eine Korrektur der Agrapolitik sowie ein Treffen mit Präsident Maduro. In Anlehnung an die Militäroperation "Bewundernswerte Kampagne" von Simón Bolívar 1813 im Unabhängigkeitskrieg bezeichneten sie ihre Aktion als "Bewundernswerten Marsch".
In einem per Fernsehen übertragenen Treffen mit den Bauern ordnete Maduro damals an, dass ihren Anliegen entsprochen wird. Arbeitstreffen in der Verfassunggebenden Versammlung und beim Vizepräsidenten wurden eingerichtet. Sprecher der Landarbeiter beklagen aber, dass wenig bis kein Fortschritt bei der Lösung der Probleme gemacht wurde. Dies betreffe auch Konflikte über Landeigentum, Gewalttätigkeit der Landbesitzer und fehlende Unterstützung von kleinen und mittleren Produzenten. Verschiedene Bauernorganisationen fordern nachdrücklich, dass Maduros Anweisungen erfüllt werden.
Am Donnerstag zogen die Protestierenden von ihrer Mahnwache zu einer Kundgebung vor das Landwirtschaftsministerium im Zentrum der Hauptstadt. Es kam zunächst zu Spannungen zwischen Demonstranten und Polizei, bis schließlich eine Delegation Zutritt zum Gebäude erhielt, um Landwirtschaftsminister Wilmar Castro Soteldo zu treffen.
Mit der jüngsten Mobilisierung erreichten die Landarbeiter außerdem eine Reihe von Treffen und Versammlungen mit weiteren Regierungsfunktionären, darunter Vertreter der Landbehörde. Auch wurden die Arbeitstreffen mit der Vizepräsidentschaft reaktiviert. Einige der aktuellen Landkonflikte wurden in den vergangenen Tagen geregelt, den Kleinbauern wurden Landtitel übergeben.
Aktivisten beklagen jedoch, dass viele andere Fälle in der Schwebe bleiben, dass lokale Autoritäten und Regierungsstellen gemeinsame Sache mit Grundbesitzern machen und Zwangsräumungen, strafrechtliche Verfolgung und gezielte Tötungen unvermindert weitergehen.