Sammlung von Lebensmitteln und Verteilung auf dem Land und in den Armenvierteln der Städte. Unterstützung für Opfer von Gewalt
Von Jan Marinko
amerika21
Brasília.
Das Coronavirus hat mit über 349.000 bestätigten Infektionsfällen
mittlerweile ganz Brasilien schwer getroffen und breitet sich nicht nur
in den großen Städten, sondern auch im Landesinneren aus. Dort fehlt es
an der nötigen Infrastruktur, allen mit dem Virus infizierten Menschen
eine medizinische Versorgung zu bieten. Die Pandemie verschärft die
ohnehin extreme finanzielle und soziale Ungleichheit der Gesellschaft
wie nie zuvor.
Brasilien hat mit über 22.000 Toten eine der höchsten Sterberaten durch das Virus. In den letzten Tagen stiegen die Todesfälle um über 1.000 binnen 24 Stunden. Die soziale Isolation, das Stillstehen der Wirtschaft und die fehlende staatliche Unterstützung stellt für Menschen, die unter finanzieller Armut und Marginalisierung leiden, eine existentielle Bedrohung dar. Millionen von Menschen wird durch die Quarantänemaßnahmen die Einkommensmöglichkeit entzogen und drohen Hunger zu leiden. Aufgrund der unzureichenden sozialen Sicherung durch den Staat organisieren sich landesweit eine Vielzahl von Gruppierungen, um diesen Menschen zu helfen.
Neben der Landlosenbewegung (Movimiento de Trabajadores Rurales Sin Tierra, MST), die bereits mehr als 600 Tonnen Nahrungsmittel an die bedürftigsten Familien in verschiedenen Regionen des Landes gespendet hat, schließen sich Dutzende von Organisationen verschiedenen Solidaritätsaktionen an.
Während die Regierung des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten und die Lockerung der Quarantäne im Namen der Wirtschaft verteidigt, geht die Arbeit dieser solidarischen Bewegung über die Nahrungsmittelspenden hinaus.
Die MST ist dank ihrer landesweiten Netzwerke eine der größten Unterstützer der Kampagnen. Die Initiativen, zu deren Aufbau die MST beiträgt, sind in zwei Hauptbereichen organisiert.
Die Initiative "Wir werden alle brauchen" (Vamos precisar de todo mundo) ist eine Aktion verschiedener städtischer und bäuerlicher Organisationen, die von der Frente Brasil Popular (Volksfront) und der Frente Povo Sem Medo (Volk ohne Angst) mitorganisiert wird. Sie sammeln landesweit Lebensmittel und verteilen diese in den Gemeinden. Bis Anfang Mai wurden allein im Rahmen dieser Aktion 1.500 Tonnen Nahrungsmittel in den Armenvierteln und mehr als 40.000 sogenannte Basiskörbe, die die wichtigsten Lebensmitteln enthalten, ausgegeben.
"Lebendige Peripherie" (Periferia Viva) organisiert große Lebensmittelspenden, leistet aber auch Unterstützung für Opfer von Gewalt, die aufgrund der Ausgangsbeschränkungen zugenommen hat. Die Aufmerksamkeit gilt Frauen, Kindern und Jugendlichen, älteren Menschen und LGTB-Personen, die während der Quarantäne die am stärksten gefährdeten Gruppen sind. So unterstützt die Kampagne unter anderem Arbeiterinnen, damit diese von der Regierung genehmigte Nothilfe erhalten können.
Die nationale Koordinatorin der MST, Kelli Mafort, geht davon aus, dass die Arbeit der Basisbewegungen auch nach der Pandemie wichtiger denn je sein wird. "Die Solidarität wird sich verstärken, aber es ist auch eine Solidarität, die die Unterlassung des Staates anprangert. Sie klagt an, dass der Staat die Vertreibung von Obdachlosen mitten in einer Pandemie anordnet, wie letzte Woche in einer Gemeinde von São Paulo geschehen, wo 50 obdachlose Familien vertrieben wurden. Sie wachten um sechs Uhr morgens auf, während Bagger unter dem Kommando des Gouverneurs des Bundesstaates, João Doria, ihre Häuser zerstörten. Wie können sie das 'Zuhause bleiben', das Recht auf Quarantäne in die Praxis umsetzen, wenn sie kein Zuhause haben? Sie wurden ohne jegliche Unterstützung auf die Straße geworfen", sagte Mafort im Interview mit Brasil de Fato.
Brasilien hat mit über 22.000 Toten eine der höchsten Sterberaten durch das Virus. In den letzten Tagen stiegen die Todesfälle um über 1.000 binnen 24 Stunden. Die soziale Isolation, das Stillstehen der Wirtschaft und die fehlende staatliche Unterstützung stellt für Menschen, die unter finanzieller Armut und Marginalisierung leiden, eine existentielle Bedrohung dar. Millionen von Menschen wird durch die Quarantänemaßnahmen die Einkommensmöglichkeit entzogen und drohen Hunger zu leiden. Aufgrund der unzureichenden sozialen Sicherung durch den Staat organisieren sich landesweit eine Vielzahl von Gruppierungen, um diesen Menschen zu helfen.
Neben der Landlosenbewegung (Movimiento de Trabajadores Rurales Sin Tierra, MST), die bereits mehr als 600 Tonnen Nahrungsmittel an die bedürftigsten Familien in verschiedenen Regionen des Landes gespendet hat, schließen sich Dutzende von Organisationen verschiedenen Solidaritätsaktionen an.
Während die Regierung des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro die Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten und die Lockerung der Quarantäne im Namen der Wirtschaft verteidigt, geht die Arbeit dieser solidarischen Bewegung über die Nahrungsmittelspenden hinaus.
Die MST ist dank ihrer landesweiten Netzwerke eine der größten Unterstützer der Kampagnen. Die Initiativen, zu deren Aufbau die MST beiträgt, sind in zwei Hauptbereichen organisiert.
Die Initiative "Wir werden alle brauchen" (Vamos precisar de todo mundo) ist eine Aktion verschiedener städtischer und bäuerlicher Organisationen, die von der Frente Brasil Popular (Volksfront) und der Frente Povo Sem Medo (Volk ohne Angst) mitorganisiert wird. Sie sammeln landesweit Lebensmittel und verteilen diese in den Gemeinden. Bis Anfang Mai wurden allein im Rahmen dieser Aktion 1.500 Tonnen Nahrungsmittel in den Armenvierteln und mehr als 40.000 sogenannte Basiskörbe, die die wichtigsten Lebensmitteln enthalten, ausgegeben.
"Lebendige Peripherie" (Periferia Viva) organisiert große Lebensmittelspenden, leistet aber auch Unterstützung für Opfer von Gewalt, die aufgrund der Ausgangsbeschränkungen zugenommen hat. Die Aufmerksamkeit gilt Frauen, Kindern und Jugendlichen, älteren Menschen und LGTB-Personen, die während der Quarantäne die am stärksten gefährdeten Gruppen sind. So unterstützt die Kampagne unter anderem Arbeiterinnen, damit diese von der Regierung genehmigte Nothilfe erhalten können.
Die nationale Koordinatorin der MST, Kelli Mafort, geht davon aus, dass die Arbeit der Basisbewegungen auch nach der Pandemie wichtiger denn je sein wird. "Die Solidarität wird sich verstärken, aber es ist auch eine Solidarität, die die Unterlassung des Staates anprangert. Sie klagt an, dass der Staat die Vertreibung von Obdachlosen mitten in einer Pandemie anordnet, wie letzte Woche in einer Gemeinde von São Paulo geschehen, wo 50 obdachlose Familien vertrieben wurden. Sie wachten um sechs Uhr morgens auf, während Bagger unter dem Kommando des Gouverneurs des Bundesstaates, João Doria, ihre Häuser zerstörten. Wie können sie das 'Zuhause bleiben', das Recht auf Quarantäne in die Praxis umsetzen, wenn sie kein Zuhause haben? Sie wurden ohne jegliche Unterstützung auf die Straße geworfen", sagte Mafort im Interview mit Brasil de Fato.