Venezuela: Pompeo klärt, Kommunist hetzt, DEA im Geschäft

Donnerstag, 7. Mai 2020


(zas, 7.5.20) Manu Pineda ist Europarlamentarier für Unidas Podemos. Er tweetete letzte Nacht im Zusammenhang mit den in Venezuela gefangenen Söldnern, darunter zwei US-Bürger:
«Pompeo sagt, dass die USA die Söldner nicht kannten, dass sie nicht ihre sind, aber dass sie zurückgegeben werden müssen.»
Pineda hängte diese Aussage von Pompeo (EFE) an:
«Falls das Regime von Maduro sich entschliesst, sie zurückzuhalten, werden wir alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um sie zurückzubringen.»
 Als ob das etwas anderes als patriotischen Humanismus belegen würde!
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PS: Für Neugierige gibt es ein Youtube-Video (10 min., englisch-spanisch), in dem einer der gefangenen Amis, Luke Alexander Denman, auf Fragen der venezolanischen Behörden zur gescheiterten Operation antwortet. Es ist ziemlich klar, dass ein Söldnerunternehmen in den USA, Silvercorp, in die Sache verwickelt ist. Klar nicht zuletzt aufgrund eines leicht bombastischen Interviews von Sivercorp-Boss Jordan Goudreau mit der in Miami stationierten, virulent antichavistischen Propagandistin Patricia Poleo und Aussagen Goudreaus gegenüber der Washington Post.
Im Zusammenhang mit dieser Operation hat das venezolanische Fernsehen auch ein Geständnis des Drogenhändlers José Alberto Socorro Hernández (Pepero) ausgestrahlt, der von der US-Drogenbehörde DEA angeheuert worden sei. Pepero sagt, er sei von der DEA beauftragt gewesen, just zur Zeit der Söldneraktion im Volksviertel Petare in Caracas eine wilde Schiesserei mit einer anderen Drogengang zu inszenieren, bei der es keine Verletzten geben sollte, die jedoch die Behörden von der eigentlichen «action» ablenken sollte. Die Schiesserei hat es gegeben. Pepero wäre laut dem venezolanischen Informationsminister Jorge Rodríguez auch dafür zuständig gewesen, einem weiteren Teil des Söldnerkommandos, das ebenfalls am Sonntag aufgeflogen war, Lastwagen voller Waffen zu übergeben. Dabei ging er hoch.
Das klingt nach Räuberstory. Und nach business as usual. S. zur DEA in Kolumbien und USA z. B. Das US-Kartell aus Correos 186. Die DEA spielt beim Konstrukt von Maduro et al. als Narco-Capos eine wichtige Rolle. Am 26. März d. J. setzte das US-Justizdepartment ein Kopfgeld für die «Ergreifung» Maduros in der Höhe von $ 15 Mio. aus.
Das wollten sich Goudreau & Co. nicht entgehen lassen. Denman war Teil eines Kommandos, das vom Meer kommend nahe von Caracas landen wollte, aber, nach venezolanischen Angaben, von Fischern entdeckt wurde. Der (Ex?-) Green Beret gibt an, sein Kommando hätte den Flughafen von Caracas (oder einen Teil davon) «sichern» sollen, um den Abtransport von Präsident Maduro in die USA zu ermöglichen. Maduro hätte von einem anderen Kommando unter Leitung venezolanischer, nach dem gescheiterten Putsch vom 30. April 2019 nach Kolumbien geflüchteter Ex-Militärs gefangen genommen werden sollen, jenem Kommando, dem Pepero die Waffen übergeben sollten. Auch dieses Kommando wurde teilweise aufgerieben (acht Tote, sechs Verhaftete), ein anderer Teil ist noch in Freiheit.
Wir verstehen die Insistenz Mike Pompeos.