(zas, 26.10.17) Warum
hatten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay diesen Sommer die
Mitgliedschaft Venezuelas im Mercosur „suspendiert“? Weil Venezuela gemeinsame
Noprmen nicht eingehalten hat, weil es demokratisches missachtete? Das glaubte,
wer es glauben wollte. Der brasilianische de-facto-Aussenminister Aloysio Nunes
wusste es an einer Veranstaltung vor dem Verband von Handelskapitalisten von São
Paulo (FecomercioSP)besser, wie Agencia Brasil am vorgestern berichtete:
„Mehr als zwei Monate nach der Suspendierung, konstatiert der Minister eine Minderung der „Hemmnisse in
den Verhandlungen des Mercosur, die den vier Gründungsmitgliedern des Blocks
mehr Handlungsfreiheit gebracht hat“. Und die argentinische Regierungsagentur
Telam ergänzte gleichentags mit einem weiteren Zitat des Ministers: „ Venezuela
war ein Hindernis für den Mercosur.“
Hinderniss für was denn?
Agencia Brasil rezipiert im Artikel die Zuversicht
des Direktors des Departements für Handelsverhandlungen, Botschafter Ronaldo
Costa Filho, dass das Zustandekommen des Freihandelsvertrags EU/Mercosur kommenden
Dezember verkündet werde. Costa Filho: „Die Europäische Union hat ein grosses
Interesse an der Firmierung des Vertrags. Die Verpflichtung ist irreversibel.“
Jetzt, wo Hemmschuh Venezuela
aussen vor ist.
Der uruguayische
Präsident verteidigte sein Mitmachen beim Rauswurf so: «Was passiert mit Uruguay, wenn es sich im
Mercosur weiter intransigent zeigte? Und wenn sie Uruguay vom Mercosur
isolieren? [Sie] können von einem Handelsstandpunkt aus verschiedene Massnahmen
ergreifen, die Uruguay schädigen. Und wie viele Arbeitsplätze können so verloren
gehen? (...) Ah, ich muss das sehr gut bedenken. Mit dem Herzen in der Utopie,
aber mit den Füssen auf dem Boden.» (Búsqueda, 10 de agosto de 2017: El gobierno temió represalias del
Mercosur ...)
Schön, hat heute das
Europaparlament den Sacharow-Preis dem venezolanischen reaktionären
Parteienbündnis MUD verliehen, für seinen Einsatz für Demokratie und so.