Was musste er laut ausrufen, der Mariano Rajoy, als die Rechte in
Venezuela Mitte Juli ihr „Plebiszit“ für den Sturz der Regeirung Maduro
veranstaltet hatte. Jetzt habe das Volk entschieden – Rajoy wurde nicht müde, diese
Kernbotschaft in die Welt hinaus zu trompeten. Maduro habe sich diesem Willen
zu beugen, aber subito! Lassen wir die Totalmanipulation um die skurrilen Vorgänge
jenes Plebiszits, bei dem ohnehin nicht Stimmzettel gezählt, sondern Kalküle
für Medienimpact beachtet wurden.
Heute ist
es in Cataluña nach Angaben der Regionalregierung zu 761 Verletzten (inkl.
solche mit Prellungen) gekommen. Denn Rajoy befand die
Unabhängigkeitsabstimmung für illegal. Ins gleiche Horn stossen auch die
meisten Systemmedien. Da die spanischen Behörden den Internetzugang in den als
Abstimmungslokalen gedachten Schulen blockiert hatte, konnten die Wählenden
nicht mit dem WählerInnenregister verifiziert werden. Hei, wie wiesen unsere
kritischen Recherchemedien doch flink auf diesen „katalanischen“ Missstand hin.
Dass in Venezuela die Rechte sich erst gar nicht die Mühe gab, mit einem
WählerInnenregister zu operieren, war damals nicht aufgefallen. Und dass Maduro
nicht einen Polizisten eingesetzt hat, um das verfassungsfremde „Plebiszit“ zu
behindern, während Madrid Tausende von Guardias und Policías zum Prügeln
schickt, auch nicht. Und so weiter.
Was immer
die Kalküle von tradierten katalanischen Politeliten sind, eines lässt sich aus
Videos und Bildern wie den folgenden herauslesen: Es tut sich was in Cataluña,
da weht ein Geist der Rebellion. (Wie im chavistischen Venezuela.)
Die ersten 4 Bilder aus El País, das letzte aus Social Media.
Im Instituto Pau Claris de Barcelona |