(zas, 15.3.18) Marielle Franco (38) ist gestern in Rio de
Janeiro ermordet worden. Sie war schwarz, LGBTI, Militante der Linkspartei PSOL
und eine scharfe Kritikerin des Militarisierungsdekrets, das Putschpräsident
Temer letzten Monat über Rio verhängt hatte. 2016 wurde die PSOL-Aktivistin aus
der Riesenfavela Complexo de Maré mit dem fünftbesten Resultat in das Gemeindeparlament
gewählt. Mit ihr starb ihr Chauffeur Anderson Gomes und ihre Mitarbeiterin Fernanda
Chaves wurde verletzt.
Marielle Franco kürzlich an einer Frauendemo. Quelle: Infobae. |
Alles deutet daraufhin, dass es sich um einen Auftragsmord
handelte. Nach der Teilnahme an einem Treffen gegen die rassistische Repression
der Sicherheitskräfte wurden aus einem aufholenden Wagen mindestens neun
Schüsse auf ihren Wagen Gruppe gefeuert. Entwendet wurde nichts. Die Genossin hatte
kurz vor ihrer Ermordung einen neuen Protest gegen die Polizei- und Armeemorde
veröffentlicht: «Ein weiterer Mord an einem
Jungen, der auf das Konto der Polizei gehen kann. Matheus Mela verliess die
Kirche. Wie viele mehr müssen sterben, bevor dieser Krieg aufhört?» Sie war
die Berichterstatterin der Kommission des Gemeindeparlaments zur Überwachung
der Polizeiaktionen im Rahmen der Militärintervention in Rio gewesen.
Vielerorts in Brasilien kommt es seit dem Mord zu Protesten
und Trauerkundgebungen und Protestn unter dem Motto «Demo gegen den Genozid an
Schwarzen! Wir sind Marielle
Franco», so auch im gerade tagenden Weltsozialforum.
Quellen: Brasil
de Fato; Infobae