(zas, 3.6.13) Och! Luis Nunes musste zum Monatsbeginn den
Besuch des venezolanischen Wahlverlierers und „Regime-Change“-Adepten Henrique
Capriles in Peru „suspendieren“.
Des Mannes also, den soeben der kolumbianische Präsident Santos empfangen und
damit die schwerste Krise in den Beziehungen mit Venezuela provoziert hat. Eine
Krise, die sich negativ auf die Friedensgespräche zwischen der FARC-Guerilla
und der Santos-Regierung auszuwirken droht, die ohne den venezolanischen
Beitrag schon gar nicht erst angelaufen wären. Eine schwere Krise, denn
Capriles ging in Kolumbien nicht nur konkrete Unterstützung für weitere Umsturzpläne
beim Ex-Präsidenten Uribe holen, sondern eben auch bei dessen angeblichem
Gegner Santos. Die Annäherung zwischen Santos und Chávez bzw. heute Maduro
beruhte explizit auf der gegenseitigen Verpflichtung, sich nicht in die inneren
Angelegenheiten des Nachbarns einzumischen. Santos kotzte kurz darauf – die Krise
ist die Antwort.
Wer aber ist nun dieser Nunes, der die „Suspendierung“ des
Besuchs von Capriles bekanntgab und als dessen Besuchsorganisator in Peru
fungiert? Nun, er ist der offizielle Landesvertreter des National Democratic Institute
(NDI), der Parteistiftung also der US-Demokratischen Partei, zentraler Teil der
vom State Department finanzierten National
Endowment for Democracy, die, unter Ronald Reagan gegründet, erklärtermassen
einen Teil der bis dato von CIA und anderen Geheimdiensten betriebenen
Subversion unliebsamer Regierungen weltweit nun als „Förderung von Demokratie
und Menschenrechten“ übernahm.
Der peruanische Präsident Humala scheint, nach dem Éclat des
Capriles-Date bei Santos, für den Moment kalte Füsse bekommen zu haben. Die Rundreise
Capriles‘ vor allem bei den Mitgliedsstaaten“ der Pazifikallianz (s. Pazifisches
Schreckgespenst) ist kein Zufall. Auch nicht, dass sie, wie in Peru direkt
ersichtlich, von Washington organisiert wird. Das imperiale Lager bläst zum
Grossangriff auf die lateinamerikanische Umbruchbewegung und zur neuen
Destabilisierungsrunde in Venezuela.
(Brasilien, und
sowieso ein Land wie Ecuador, haben dem Fascho aus dem Bonzenvorort von Caracas
beschieden, für ihn gäbe es keinen offiziellen Empfang.)