Argentinien: ein alter Witz, bitte lachen!

Sonntag, 16. November 2014



(zas, 16.12.14) Rebelion.org liess es sich am 13. November nicht nehmen, einen Artikel von Sergio Garcia, Spitzenpolitiker der trotzkistischen Gruppe Movimiento Socialista de los Trabajadores in Argentinien, zu übernehmen. Sehr wichtig, denn, wie der Titel mitteilte: „El MST tiene propuestas para la unidad – Das MST hat Vorschläge für die Einheit“.
Inhalt: Der FIT (Arbeiterlinksfront), ein 2011 von anderen trotzkistischen Gruppierungen - darunter einer Abspaltung des MST - gegründeter Wahlzusammenschluss, steckt in einer Krise. Im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen nächstes Jahr nämlich tut der Partido Obrero (PO) so, als ob es die FIT-Bündnispartner nicht gäbe und lanciert seinen Chef Altamira als Kandidaten. Das kommt nicht gut, wissen die vom MST. Und bieten deshalb einen Vorschlag für die Einheit an, den näher zu erläutern nicht nötig ist, da er von alleine im Licht seiner Evidenz erstrahlt: Die FIT-Gruppen sollen sich auf das Paar Bodart-Ripoll für die Präsidentschaftswahl einigen, damit im Wahlkampf die Linke der Rechten  auf Augenhöhe begegnen kann. Schnell gegoogelt, und  der Verdacht bestätigt sich: Die beiden RetterInnen in der Not bilden das KandidatInnenpaar des MST.
Bei den Parlamentswahlen letztes Jahr gelang es dem an manchen Orten in Allianz mit autonomen Basisbewegungen operierenden FIT, neben relevanten regionalen Positionen drei nationale Abgeordnetensitze zu erringen. Der Jubel war gross, die Rede ging von einer Epochenwende.  Vorerst aber knüpft man lieber an eine glorreiche Vergangenheit an, etwa an die Zeit der Rebellion von 2001, als es den trotzkistischen Avantgarden gelang, in den Vollversammlungen der links gerade anpolitisierten Mittelschichten den Klassenfeind energisch blosszustellen: die jeweils andere trotzkistische Fraktion. Um in der jüngeren Verganegnheit zu bleiben… Eine Ahnung steigt hoch, dass die diversen Kämpfe im Land etwas besseres verdienen als furioses Sektengewäsch.