Honduras: State Department wie gehabt

Freitag, 22. Dezember 2017



(zas, 22-12-17) Erst liess Washington Vasallen vortraben, um dem honduranischen «Wahlsieger», den Diktator Hernández, zu seinem Wahlerfolg zu gratulieren: Santos von Kolumbien, Peña von Mexiko und ihresgleichen (auch Rajoy von Spanien mochte da nicht fehlen, auch wenn sich seine Hoffnung auf ein Honduras-Repeat in Katalonien jetzt nicht erfüllt haben.) Jetzt hat auch das State Department Hernández beglückwünscht. Der hatte sich schon im Voraus als verlässlich erwiesen: Honduras war eines der wenigen Länder in der UNO-VV, die gegen die Jerusalem-Resolution gestimmt haben.
Die formelle US-Anerkennung von Hernández ist keine Überraschung. Das wusste die Menge, die gestern vor der US-Botschaft in Tegucigalpa demonstrierte. In einem Interview sagte dabei ein Exponent des linken Flügels von Libre, Gilberto Ríos, die Bewegung werde auch über Weihnachten weiter auf der Strasse sein. Das wäre für Honduras, wo über diese Feiertage normal einzig Fiesta und Playa angesagt sind. Ein reales Wunder. Gilberto Ríos äusserte auch an Nasralla, der sich während einiger Tage in den USA aufhielt, eine Kritik: Die Wahlen würden nicht bei Uncle Sam gewonnen, sondern im Land auf der Strasse. Nasralla, wieder zurück im Land, verteidigte sich gestern Nacht mit dem Verweis auf einen Brief gegen den Wahlbetrug von 27 US-Abgeordneten. Nasralla sagte tatsächlich: «Die Leute des US-Kongresses sind mit uns.» Und morgen (heute) werde die OAS sich definitiv für Neuwahlen aussprechen.


https://www.state.gov/r/pa/prs/ps/2017/12/276752.htm

On the Presidential Elections in Honduras

Press Statement
Heather Nauert
Department Spokesperson
Washington, DC
December 22, 2017


We congratulate President Juan Orlando Hernandez on his victory in the November 26 presidential elections, as declared by the Honduran Supreme Electoral Tribunal (TSE).
The close election results, irregularities identified by the OAS and the EU election observation missions, and strong reactions from Hondurans across the political spectrum underscore the need for a robust national dialogue. A significant long-term effort to heal the political divide in the country and enact much-needed electoral reforms should be undertaken.
We call upon the TSE to transparently and fully review any challenges filed by political parties. We urge Honduran citizens or political parties challenging the result to use the avenues provided by Honduran law.
We reiterate the call for all Hondurans to refrain from violence. The government must ensure Honduran security services respect the rights of peaceful protestors, including by ensuring accountability for any violations of those rights.