Honduras: Das Morden geht weiter

Mittwoch, 16. März 2016



(zas, 16.3.16) Gestern wurde nach Mitteilung der honduranischen Lenca-Organisation COPINH nur 13 Tage nach dem Mord an ihrer bekannten Militanten Berta Cáceres schon wieder ein Mitglied der Organisation ermordet, Meson García von der Comunidad Río Chiquito. Zwei Unbekannte erschossen ihn, als er  zu seiner Schwiegermutter essen ging. Zuvor hatte er geholfen, den Besitz von 150 an diesem Morgen von Polizei und Armee geräumten Familien in Sicherheit zu bringen. Selbstgebastelte Heime, Gärten und Äcker der Leute wurden mit Traktoren und schweren Maschinen zerstört. Das Land wurde ursprünglich den Frauen der Comunidad übergeben, doch mehrere Gemeindeverwaltungen wollen das nicht anerkennen und haben die Comunidad seit längerem angegriffen. Copinh stellt diesen Mord in Zusammenhang mit anderen Angriffen auf ihre Leute, so etwa eine Delegation der Comunidad Río Bravo, als sie in die Hauptstadt reiste, um vor dem internationalen Korps über ihre Lage zu berichten. In La Esperanza, dem Ort des Mordes an Berta Cáceres, sind Unbekannte vor dem Copinh-Büro aufgetaucht und versuchten, die Menschen darin einzuschüchtern.

Einvernehmlich in Río Chiquito? Quelle: BBC Mundo
PS:
Die Polizei teilt mit, die Räumung sei friedlich und in gegenseitigem Einvernehmen erfolgt. Beim  Mord an Nelson García handle es sich um einen von der Räumung losgelösten „Einzelfall“. Erneut drohte US-Botschafter James Nealon, wie schon bei Berta, den honduranischen Behörden bei der Untersuchung zu … helfen. Auch Washingtons Läufer in der OAS-Chefetage, der Uruguayer Luis Almagro, äusserte seine „energische Verurteilung“ des Mordes. Derweil sitzt der mexikanischen Umweltschützer Gustavo Castro Soto, Gast bei Berta in der Mordnacht, immer noch in der mexikanischen Botschaft in Tegucigalpa fest. Die honduranischen Behörden verweigern ihm die Ausreise, nachdem sie ihn gründlich einvernommen und einige Beweisstücke offenbar manipuliert haben.